Düsseldorf: Altstadt-Besucher schwer verletzt – Polizisten vor Gericht
Weil sie einen 38-jährigen Altstadtbesucher schwer verletzt haben sollen, stehen zwei Polizisten am kommenden Mittwoch in Düsseldorf vor Gericht. Den 29 und 35 Jahre alten Beamten wird Körperverletzung im Amt vorgeworfen.
Laut Anklage hatten sie um 5.00 Uhr morgens in der Altstadt zwei Männer getrennt, die sich miteinander geprügelt hatten. Als sich einer der Männer aus dem Staub machen wollte, soll ihn der 35 Jahre alte Polizist festgehalten und am Boden fixiert haben.
Dann soll der 29-Jährige den Mann zunächst aufgerichtet, ihn geschlagen und erneut mit Knie und Schienbein minutenlang auf dem Pflaster fixiert haben. Sechs weitere Polizisten hatten dies der Anklage zufolge abgesichert. Der 38-Jährige sei wehrlos gewesen und habe keinen Widerstand geleistet. Die Gewalt der Polizisten sei nicht gerechtfertigt gewesen.
Doppelter Nasenbeinbruch, Bruch der Augenhöhle und Blutergüsse
Das 38 Jahre alte mutmaßliche Opfer der Polizeigewalt soll dabei einen doppelten Nasenbeinbruch, einen Bruch der Augenhöhle sowie Blutergüsse und Schürfwunden erlitten haben. Überwachungskameras zeichneten das Geschehen auf.
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Die beiden angeklagten Polizisten bestreiten die Vorwürfe. Sie hätten sich mit Schlägen nur gegen die erhebliche Gegenwehr des 38-Jährigen gewehrt. Neben dem Strafverfahren wurde auch ein dienstrechtliches Verfahren gegen sie eingeleitet.
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Nach Angaben des Düsseldorfer Polizeipräsidiums sind die beiden Beamten nicht suspendiert. Bei einer rechtskräftigen Verurteilung zu mehr als einem Jahr Haft drohen ihnen der Ausschluss aus dem Polizeidienst und der Verlust ihrer Pensionsansprüche. Körperverletzung im Amt kann mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden.
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