Drohender Mega-Streik könnte NRW und ganz Deutschland lahmlegen

Flugzeuge, Bahnen, Busse: Ein Mega-Streik könnte bald den Verkehr in ganz Deutschland lahmlegen. Die Auswirkungen wären massiv.
Warnstreik bei der Rheinbahn in Düsseldorf
Streikende Mitarbeiter der Rheinbahn stehen auf dem Betriebshof Lierenfeld vor einem Bus. Für Montag Gewerkschaften die Beschäftigten von Bund und Kommunen zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Foto: Federico Gambarini/dpa
Warnstreik bei der Rheinbahn in Düsseldorf
Streikende Mitarbeiter der Rheinbahn stehen auf dem Betriebshof Lierenfeld vor einem Bus. Für Montag Gewerkschaften die Beschäftigten von Bund und Kommunen zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Foto: Federico Gambarini/dpa

Schon seit mehreren Wochen haben Streiks im öffentlichen Nahverkehr NRW und ganz Deutschland fest im Griff. Die Gewerkschaft Verdi fordert für ihre Mitarbeiter im öffentlichen Dienst mehr Geld. Doch eine Einigung in diesem Tarifstreit hat es bisher noch nicht gegeben.

Zu allem Übel befindet sich jetzt auch noch die Bahn-Gewerkschaft EVG im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und hat bereits offen mehrere Streiks in Betracht gezogen. Ein Mega-Streik droht.

Streik in NRW: Droht jetzt der Mega-Streik?

Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, sollen die Gewerkschaften Verdi und EVG bereits einen gemeinsamen Streik für den 27. März planen. Dieser Streik hätte massive Auswirkungen auf NRW und ganz Deutschland. So würde es beim ÖPNV erneut zu gravierenden Ausfällen und Verspätungen kommen. Hinzu kämen dieses Mal aber auch Ausfälle bei der Deutschen Bahn. Diese war von den vorherigen Protestaktionen nicht betroffen und stellte für viele Pendler eine Alternative an den Streiktagen da. Laut „Bild am Sonntag“ soll die Deutsche Bahn schon an Notfall-Plänen für den 27. März arbeiten.

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Doch es kommt noch schlimmer: Neben den öffentlichen Nahverkehr und den Zügen der Deutschen Bahn könnte es auch an Flughäfen zu massiven Ausfällen kommen. Da unter anderem Flughafenfeuerwehren und viele Bodenverkehrsdienstleister zu Beschäftigten im öffentlichen Dienst gehören, könnten sie sich an den Warnstreiks beteiligen.

Auch auf den Straßen wären die Auswirkungen des Mega-Streiks spürbar, da sich Mitarbeiter der Autobahngesellschaft des Bundes den Protestaktionen anschließen sollen. Tunnelschließungen wären dann die Folge.

Keine Bestätigung des Streiks von Verdi oder der EVG

Offiziell bestätigt haben Verdi und die EVG diese Pläne allerdings noch nicht. Der Nachrichtenagentur dpa sagte ein Sprecher der EVG, dass man sich noch nicht konkret auf mögliche Warnstreiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und weiteren Unternehmen der Branche festgelegt habe. Ein Verdi-Sprecher äußerte sich folgendermaßen zu den Vermutungen: „Solche Planungen sind uns nicht bekannt. An Spekulationen beteiligen wir uns nicht.“

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Ob es am 27. März daher wirklich zum Mega-Streik kommen wird, bleibt vorerst abzuwarten. Für das Vorhaben spricht jedoch die Tatsache, dass am 27. März eine neue Verhandlungsrunde im Tarifstreit im öffentlichen Dienst beginnt. Die ersten beiden Verhandlungsrunden im Januar und Februar zwischen Verdi und den Arbeitgebern von Bund und Kommunen blieben erfolglos. Vom 27. März bis zum 29. März soll nun die dritte und letzte Verhandlungsrunde in Potsdam stattfinden. Ein riesiger Warnstreik am 27. März würde den Druck auf die Arbeitgeber noch einmal massiv erhöhen.

Der Tarifexperte Thorsten Schulten wurde am 23. März im „Spiegel“ zitiert: „Es ist ein sehr zugespitzter Verteilungskonflikt.“ Er ruft die Beilegung bei der Post noch mal in Erinnerung. Dort hatte es die Drohung eines unbefristeten Streiks gegeben. Dann aber kam es zu einer weiteren Verhandlungsrunde und schließlich zu einer Einigung. Daher geht der Blick mit Spannung in Richtung Potsdam. Sollte es dort nicht zu einer Einigung kommen, wäre eine Schlichtung noch ein Schritt, um den großen Kollaps zu vermeiden.