Mann tötet Ehefrau und sich selbst – wurde er zuvor von der Psychiatrie abgewiesen?

Der Mann, der am Wochenende (11. Juni) seine Frau und dann sich selbst umbrachte, soll zuvor in einer Psychiatrie um Hilfe gebeten haben.
Polizei Blaulicht symbol platzhalter
Foto: dpa
Foto: dpa

Nach der schrecklichen Tragödie im nördlichen Ruhrgebiet drängt sich ein Verdacht auf. Wurde dem Mann medizinische Hilfe verweigert?

Ein 56 Jahre alter Mann, der seine Frau in Dortmund (NRW) getötet haben soll und dann Suizid beging, hatte psychische Probleme und bat womöglich vergeblich um seine Aufnahme in die Psychiatrie. Welches Ausmaß seine psychischen Probleme gehabt hätten, sei noch nicht klar, sagte Staatsanwältin Milena Klement am Dienstag.

Laut „Bild“ hatte der Mann am Tag vor der mutmaßlichen Tat in einer Fachklinik um Aufnahme gebeten, war aber abgewiesen worden. Auch um diese offene Frage gehe es bei den laufenden Ermittlungen, ergänzte die Staatsanwältin.

Von der Psychiatrie abgewiesen

Laut «Bild» hatte der Mann in der psychiatrischen Klinik in Dortmund am vergangenen Freitag von Wahnvorstellungen berichtet und angegeben, dass er den Drang spüre, sich und anderen Gewalt anzutun. Er sei abgewiesen worden mit dem Hinweis, er solle sich am Montag an seinen Hausarzt wenden.

Laut Staatsanwältin gibt es nach dem bisherigen Ermittlungsstand keinen Hinweis auf Wahnvorstellungen – Zeugen, die zum „Randgeschehen“ vernommen werden sollten, würden auch zu den psychischen Problemen des Mannes befragt.

Der 56-Jährige steht im Verdacht, seine Ehefrau getötet zu haben. Laut Obduktion starb die 42-Jährige durch stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf, wie Klement sagte. Der Mann hatte am Samstagmorgen die Polizei zu seiner Wohnung gerufen und um Hilfe gebeten. Als die Beamten dann im Treppenhaus waren, sprang er aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses und starb.

Habt ihr suizidale Gedanken oder habt ihr diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter www.telefonseelsorge.de.

Das könnte dich ebenfalls interessieren: 

dpa