Corona-Krise in NRW: Pflegekräfte legen Arbeit nieder und streiken

Seit Wochen verhandeln Gewerkschaften mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über höhere Löhne für Pflegepersonal. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben Klinik-Angestellte ihre Arbeit niedergelegt und streiken.

Mehrere hundert Tarifbeschäftigte der drei Universitätskliniken in Essen, Düsseldorf und Köln haben am Dienstag in Nordrhein-Westfalen vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Mit Warnstreiks, zu denen die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgerufen hatte, verliehen sie ihren Forderungen in den bislang gescheiterten Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder Nachdruck und demonstrierten für höhere Löhne

Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin beteiligten sich insgesamt etwa 1300 Menschen an den Warnstreiks. Um die Versorgung der Patientinnen und Patienten insbesondere auf den Intensivstationen nicht zu gefährden, hatte Verdi für die Dauer der Streikmaßnahmen in der Pandemie „Notdienstvereinbarungen“ mit den Kliniken getroffen. Auch in Berlin traten zahlreiche Landesbeschäftigte in den Warnstreik, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter landeseigener Kitas, der Bezirksämter sowie Sozialarbeiter.

Warnstreik: Pflegekräfte fordern fünf Prozent mehr Gehalt

Mehrere Gewerkschaften verhandeln seit rund vier Wochen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Die jüngste Verhandlungsrunde war Anfang November ohne Einigung beendet worden. Die Gewerkschaften fordern für die Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich. Auszubildende und Praktikanten sollen monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die TdL wies die Forderungen als unrealistisch zurück. Ende November soll weiterverhandelt werden.

dpa