Anti-Terror-Einsatz in NRW: Ermittler finden keine Giftstoffe in Wohnung

Rückschlag für die Terror-Ermittler in Castrop-Rauxel: Die in der Wohnung eines 32-Jährigen vermuteten Giftstoffe konnten nicht gefunden werden. Mitten in der Nacht auf Sonntag (8. November) war es in der Stadt in NRW zu einem Großeinsatz gekommen. Der dabei festgenommene Mann soll einen islamistisch motivierten Anschlag geplant haben.

Bei der Durchsuchung im Ruhrgebiet wegen eines möglicherweise geplanten Anschlags haben die Ermittler in der Wohnung des Verdächtigen keine Giftstoffe gefunden. Das sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Ein 32-jähriger wird verdächtigt, sich Cyanid und Rizin für einen islamistisch motivierten Anschlag beschafft zu haben. Ob ihm das gelang und die Giftstoffe anderswo gelagert wurden, beantworteten die Ermittler zunächst nicht. Auch wie konkret ein möglicher Anschlagsplan war, blieb zunächst unklar. Das sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Der 32-Jährige wird der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verdächtigt. Unklar blieb zunächst, ob und wann der Mann einem Haftrichter vorgeführt werden soll.

Ist der Verdächtige aus Castrop-Rauxel Anhänger einer sunnitischen islamistischen Terrorgruppe?

Anti-Terror-Ermittler hatten in der Nacht zum Sonntag die Wohnung des 32-Jährigen durchsucht und ihn festgenommen. Wie die dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr, wird vermutet, dass er Anhänger einer sunnitischen islamistischen Terrorgruppe ist. Er soll demnach nicht im Auftrag staatlicher iranischer Behörden gehandelt haben. Der Hinweis auf den 32-Jährigen kam dem Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft zufolge von einer Behörde eines „befreundeten Staates“.

Bei dem Einsatz wurde außerdem der Bruder des 32-Jährigen festgenommen, der sich bei dem Zugriff der Polizei zufällig in der Wohnung des 32-Jährigen in Castrop-Rauxel aufhielt. Dieser war der Polizei zwar zuvor bekannt, allerdings aus Gründen, die nicht mit islamistischem Terror zusammenhängen. Ob er in die mutmaßlichen Anschlagspläne eingeweiht war, steht noch nicht fest. Die Männer sollen sich beide seit 2015 in Deutschland aufhalten.

dpa