Allerheiligen in NRW: Tanzverbot? Frische Brötchen? Alle Infos zum 1. November

Am 1. November ist Allerheiligen und damit Feiertag in NRW. Aber was bedeutet dieser Feiertag und gibt es frische Brötchen vom Bäcker zum Frühstück? Hier erfahrt ihr alles Wissenswerte zum 1. November.
Kerze Trauer
Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Der erste November ist Allerheiligen. Doch nicht überall ist das auch ein Feiertag. Lediglich in Baden-Württemberg, in Bayern, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen ist der Tag gleichzeitig ein gesetzlicher Feiertag. In den Bundesländern Ostdeutschlands, die eher protestantisch geprägt sind, wird der 31. Oktober, der Reformationstag, gefeiert.

Allerheiligen aber ist ein sehr alter katholischer Feiertag. Bis ins vierte Jahrhundert muss man zurückgehen, um zum Ursprung des Feiertags zu gelangen. Er ist gedacht als Gedenktag für alle Märtyrer des Christentums. Zu jener Zeit kamen immer mehr Heilige in den christlichen Kalender und irgendwann waren es zu viele Persönlichkeiten, denen man gedenken sollte. Inzwischen zählt die Kirche heute mehr als 15.000 Heilige und seliggesprochene Persönlichkeiten.

Der Ursprung von Allerheiligen

So war es an Papst Bonifatius IV., der zunächst im siebten Jahrhundert einen Tag zu Ehren aller Märtyrer und der Jungfrau Maria ins Leben rief. Dieser fand zu Beginn noch am Freitag nach Ostern statt. Knapp zwei Jahrhunderte später war es dann Papst Gregor III., der Allerheiligen auf den 1. November legte.

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Und vielleicht nicht ohne Hintergedanken, denn oftmals wurden heidnische Feiertage vom Christentum okkupiert. So auch in diesem Fall. Der 1. November galt den Kelten und Heiden als Winteranfang. Auch die Germanen dachten zu jener Zeit, dass die Natur stirbt. Deshalb wurde schon dort den Ahnen, Göttern und den Toten gedacht, indem Opfer gebracht wurden. Allerdings keine menschlichen Opfer. Vielmehr bat man seine Ahnen in einem bevorstehenden Krieg der Allmächte, auf der richtigen Seite zu kämpfen. Heute gilt der Feiertag als eines der christlichen Hochfeste. Die weiteren Hochfeste sind Weihnachten, Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten.

Allerheiligen 2023: Wo ist der 1. November ein Feiertag?

Nicht in allen Bundesländern Deutschlands ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag. Da der Feiertag einen rein katholischen Hintergrund hat, ist Allerheiligen nur in folgenden Bundesländern ein Feiertag:

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland

In welchen Ländern wird Allerheiligen 2023 gefeiert?

Aber auch in anderen Ländern gilt Allerheiligen als Feiertag. Mancherorts ist der 1. November sogar ein Anlass für Ferien. Folgende Länder feiern Allerheiligen:

  • Österreich
  • Belgien
  • Chile
  • Liechtenstein
  • Andorra
  • Frankreich
  • Finnland (am Samstag zwischen 31. Oktober und 6. November)
  • Italien
  • Kroatien
  • Kolumbien
  • Luxemburg
  • Litauen
  • Monaco
  • Polen
  • Portugal
  • Schweden (am Samstag zwischen 31. Oktober und 6. November)
  • Schweiz (in 15 Kantonen)
  • San Marino
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Ungarn
  • Vatikanstadt
  • Philippinen

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Allerheiligen 2023 in NRW: Das gilt für Bäckereien und Konditoreien

Für das NRW des 21. Jahrhunderts aber bedeutet das in diesem Jahr, dass der Großteil den Dienstag im Bett liegen bleiben und den Feiertag entsprechend genießen darf. Die leidige Frage, die sich dann meist stellt: Wer bequemt sich morgens aus dem Bett und holt die frischen Brötchen beim Bäcker? Und hat der überhaupt geöffnet?

Denn das Katerfrühstück nach einer wilden Halloween-Party ohne Brötchen ist, frei nach Loriot, wie ein Leben ohne Mops: Möglich, aber sinnlos. Doch dürfen Bäckereien überhaupt am Feiertag öffnen?

Tatsächlich bestimmen dies die Ladenöffnungsgesetze in den jeweiligen Bundesländern. Und die besagen, dass Bäckereien – im Gegensatz zu Supermärkten und sonstigen Geschäften – eine gewisse Anzahl an Stunden geöffnet haben dürfen.

Wo bekomme ich an Allerheiligen 2023 frische Brötchen in NRW?

Laut Ladenöffnungsgesetzt des Landes NRW dürfen Konditoreien und Bäckereien bis zu fünf Stunden lang ihre Waren anbieten. Den Zeitraum dürfen die Geschäfte selbst festlegen. Informiert euch dazu am besten direkt beim Bäcker eurer Wahl selbst, ob und wann dieser an Allerheiligen geöffnet hat.

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Wie lange dürfen Bäckereien in NRW an Allerheiligen 2023 geöffnet haben?

Die Anzahl aber ist unterschiedlich. In NRW dürfen Bäckereien bis zu fünf Stunden geöffnet haben. In Bayern hingegen nur drei Stunden. Wann und wie die Stunden verteilt werden, liegt aber immer im Ermessen der Geschäfte selbst, da gibt es keine Vorschriften, die darüber hinaus einzuhalten sind. Meist sind gesonderte Öffnungszeiten aber mindestens im Internet zu finden, oder hängen direkt bei der Bäckerei des Vertrauens aus.

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Wer den Feiertag aber lieber traditionell und nicht mit Krümeln und Kaffee im Bett feiern möchte, hat ebenso die Möglichkeit dazu. So wird an Allerheiligen auch meist Grabpflege verstorbener Angehöriger betrieben. Auch ist es Brauch, dass nach den Gottesdiensten die Gräber der Verstorbenen gesegnet werden. Meist werden auch Kerzen angezündet, sogenannte Seelenlichter, und es werden Gebete an den Gräbern gesprochen.

In welchen Bundesländern gilt an Allerheiligen 2023 Tanzverbot?

Nicht zuletzt, weil Allerheiligen auch ein so großer Feiertag ist, gilt in den entsprechenden Bundesländern ein entsprechendes Musik- und Tanzverbot. Dabei unterscheiden sich auch  hier die Bundesländer. In Bayern und Baden-Württemberg sind die Regeln sehr streng ausgelegt. Dort herrscht ab 2 Uhr (Bayern) bzw. ab 3 Uhr (Ba-Wü) bis 24 Uhr absolutes Tanzverbot. In Rheinland-Pfalz und im Saarland gilt das Verbot von 4 bis 24 Uhr. In NRW hingegen ist die Auslegung etwas lockerer. Hier gilt das Verbot von 5 bis 18 Uhr.

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In Portugal verbinden die Menschen aber auch eine Katastrophe mit dem 1. November. Im Jahr 1755 suchte ein großes Erdbeben das Land heim, dem 100.000 Menschen zum Opfer fielen. Lissabon wurde unter anderem fast vollständig zerstört. Hinzu kam noch, dass viele Menschen seinerzeit Kerzen anzündeten, um der Verstorbenen zu Gedenken. Durch das Beben führten viele der Lichtquellen zu großen Bränden. Die Bevölkerung rettete sich zunächst zum Fluss Tejo, wurde dort aber vom anschließenden Tsunami überrascht, der das Land nach dem Beben noch zusätzlich verwüstete.

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