49-Euro-Ticket: Verkehrsverbünde in NRW rechnen mit vielen Reisenden an den Feiertagen

Das verlängerte Wochenende an Christi Himmelfahrt nutzen viele Menschen bekanntlich zum Reisen. Der Fahrgastverband Pro Bahn NRW sieht die kommenden Feiertage daher als ersten Härtetest für den Regionalverkehr nach dem Start des 49-Euro-Tickets.
Reisende versuchen auf einem überfülltem Bahnsteig im Hauptbahnhof in einen Regionalzug zu steigen (Symbolbild). Foto: Henning Kaiser/dpa
Reisende versuchen auf einem überfülltem Bahnsteig im Hauptbahnhof in einen Regionalzug zu steigen (Symbolbild). Foto: Henning Kaiser/dpa

Wer das lange Wochenende nutzen will, um mit dem Regionalverkehr zu verreisen, sollte sich auf volle Züge und Bahnsteige einstellen. Denn die Verkehrsverbünde in NRW gehen am Feiertag Christi Himmelfahrt (18. Mai) und den darauf folgenden Tagen von einer hohen Auslastung der Regionalbahnen aus. Ein so starker Andrang wie zu Zeiten des 9-Euro-Tickets im vergangenen Jahr ist aus ihrer Sicht aber nach der Einführung des 49-Euro-Tickets nicht zu befürchten, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Aufgabenträgern des Schienenpersonennahverkehrs im Bundesland ergab.

„Wir erwarten zwar eine durchaus hohe Auslastung, aber keine Überlastung“, sagte eine Sprecherin des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe. Unabhängig vom Deutschlandticket, wie das 49-Euro-Ticket auch genannt wird, sei in diesen Tagen mit einem erhöhten Aufkommen an Reisenden zu rechnen. Die Verkehrsverbünde verweisen darauf, dass in Nordrhein-Westfalen der Feiertag Christi Himmelfahrt erfahrungsgemäß von Familien für ein langes Wochenende genutzt wird und bei schönem Wetter viele Ausflügler unterwegs sind.

49-Euro-Ticket: Hohes Fahrgastaufkommen auch an weiteren Feiertagen in NRW erwartet

Auch der Zweckverband go.Rheinland, der in den Gebieten des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und des Aachener Verkehrsverbundes für den Schienenpersonennahverkehr zuständig ist, geht von vielen Fahrgästen aus. Dies sei aber auch schon vor dem Start des 9-Euro-Tickets Anfang Juni 2022 so gewesen. „Wir erwarten zwar eine durchaus hohe Auslastung“, sagte ein Sprecher von go.Rheinland. Eine Überlastung durch die Inhaberinnen und Inhaber des Deutschlandtickets drohe nach der jüngsten Bewertung aber nicht.

>>Vergünstigtes Deutschlandticket für Schüler in NRW im Gespräch<<

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr geht davon aus, dass es über die Feiertage und die darauf folgenden Wochenenden im Mai und Juni zu einem höheren Fahrgastaufkommen insbesondere in Zügen kommen wird. Voraussichtlich würden die Bahnen in Richtung der touristischen Regionen, wie dem Sauerland, Rheintal, Münsterland oder der Eifel, aber auch zu Großstädten mit attraktiven Freizeitangeboten wie Köln, Düsseldorf oder Münster oder in die Niederlande höher ausgelastet sein. „Allerdings nicht in dem Maße, wie während des Aktionszeitraums des 9-Euro-Tickets im vergangenen Jahr“, sagte ein VRR-Sprecher.

49-Euro-Ticket: Keine zusätzlichen Züge in NRW geplant

Bereits vor dem Start des Deutschlandtickets zum 1. Mai hatten die Verkehrsverbünde erklärt, dass damit keine Kapazitätsausweitung verbunden sei. „Für Zusatzverkehre fehlen finanzielle Mittel und Fahrzeuge sowie Personal“, heißt es bei Nahverkehr Westfalen. Der VRR verwies daneben auch auf lange Bestellzeiten bei Neufahrzeugen. „Für einen Zusatzverkehr quasi mit der Gießkanne über die gesamte Region fehlen sowohl die finanziellen Mittel als auch die Fahrzeuge und das Personal“, sagte der go.Rheinland-Sprecher. Zusatzverkehre gebe es zu Großereignissen wie Karneval auf ausgewählten Linien.

>>49-Euro-Ticket: Das sind die schönsten Ausflugsziele von Düsseldorf aus mit dem ÖPNV<<

Als die ersten Härtetests für den Regionalverkehr nach dem Start des Deutschlandtickets sieht der Fahrgastverband Pro Bahn NRW die Tage um den Feiertag Christi Himmelfahrt sowie Pfingsten. Die Saison habe jetzt erst richtig begonnen, sagte Sprecher Lothar Ebbers der dpa. An Wochenenden und Feiertagen müsse mit vollen Regionalzügen gerechnet werden. Besonders in Regionalzügen mit langen Fahrstrecken, die von Familien für Freizeitaktivitäten genutzt würden, könnte es im Sommer voll werden. Einen Ansturm wie beim 9-Euro-Ticket sieht er nicht.

dpa