49-Euro-Ticket in NRW: Start am 1. Mai – alle Infos für Pendler und Reisende

Schon länger haben sich Bund und Länder geeinigt: Das 49-Euro-Ticket wird kommen. Im VRR kann das Ticket ab dem 1. Mai genutzt werden, der Vorverkauf ist gestartet. Wir haben alle wichtigen Infos.
Bahn Fahrkarte Automat
Foto: Shutterstock/Filmbildfabrik
Foto: Shutterstock/Filmbildfabrik

Der Nachfolger für das 9-Euro-Ticket ist gefunden: Das bundesweite 49-Euro-Ticket kommt. Doch es gibt noch viele offene Fragen. Wir beantworten euch die wichtigsten Fragen zum 49-Euro-Ticket in NRW sowie dem Starttermin.

49-Euro-Ticket: Bund und Länder endgültig einig – offene Finanzfragen geklärt

Der Weg für die Einführung des 49-Euro-Tickets für Millionen Fahrgäste im Nahverkehr mit Bussen und Bahnen ist geebnet. Nach langem Gezerre zwischen Bund und Ländern klärten Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten im Dezember 2022 letzte Finanzfragen. „Das Deutschlandticket wird jetzt kommen, auch sehr zügig“, sagte Scholz. Am 1. Mai 2023 ist es nun soweit – das Deutschlandticket tritt in Kraft.

>> Ausflugsziele in NRW: Kostenlos und günstig – das sind die besten Orte für einen Kurz-Trip <<

Was ist das 49-Euro-Ticket in NRW?

Das 9-Euro-Ticket war mit 52 Millionen verkauften Tickets ein absoluter Erfolg. Doch nicht nur, dass das Ticket unschlagbar günstig war, es war das ultimative Ticket gegen den Tarifdschungel. Ein Ticket, mit dem bundesweit von Sylt bis München, von Düsseldorf bis Dresden im Nah- und Regionalverkehr gefahren werden durfte. Seit Ende August 2022 wurde daher über ein Nachfolger diskutiert. Dieser ist nun mit dem bundesweiten 49-Euro-Ticket gefunden.

Wann startet das 49-Euro-Ticket in NRW?

Fahrgäste in ganz Deutschland sollen ab dem 1. Mai 2023 von einem 49-Euro-Monatsticket profitieren. Es wird für alle Busse und Bahnen im Nahverkehr gelten. Darauf einigten sich die Länder gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz im November 2022.

>> 49-Euro-Ticket in Düsseldorf: Das müsst ihr zum Verkauf des Deutschlandtickets wissen <<

Deutschlandticket: Wann ist der Verkauf des 49-Euro-Tickets in NRW gestartet?

Verkauft werden sollte das Ticket ursprünglich am 1. Januar 2023, dann legte der VRR den Verkaufsstart in Nordrhein-Westfalen für den 3. April 2023 fest.

Wie wird das 49-Euro-Ticket in NRW finanziert?

Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten haben sich auf eine gemeinsame Finanzierung des 49-Euro-Tickets geeinigt. Beide Seiten werden jeweils 1,5 Milliarden Euro in den Finanzierungstopf zufließen lassen. Zusätzlich wird der Bund dauerhaft eine weitere Milliarde für den Ausbau des ÖPNV bereitstellen.

Twitter (X)

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Twitter (X) angezeigt werden.
Datenschutzseite

Einverstanden

Zudem seien in Fragen der Finanzierung in der letzten Spitzenrunde von Bund und Länder (8. Dezember 2022 „alle Hürden beseitigt, so dass die Verantwortlichen in den Ländern und den Verkehrsunternehmen jetzt alles daran setzen können, dass das auch schnell und zügig vorangeht“, erläuterte Scholz. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Stephan Weil (SPD) aus Niedersachsen, erklärte, dass etwaige Mehrkosten, die den Unternehmen 2023 entstehen, von Bund und Länder je zur Hälfte getragen werden sollen.

In den Folgejahren solle dann gemeinsam vereinbart werden, wie die Finanzierung weiter sichergestellt werden kann. Er machte zugleich deutlich, dass die Länder einen Start bis zum Ende des ersten Quartals 2023 anstreben. Es dürfe „kein Sommerthema“ werden.

49-Euro-Ticket in NRW: Ab wann ist es gültig?

Der Start des neuen Tickets ist vom VRR für den 1. Mai 2023 geplant. Das 49-Euro-Ticket kommt in digitaler Form und als Plastikkarte. Es hat eine Gültigkeit von einem Monat und wird innerhalb eines monatlich kündbaren Abos erwerbbar sein.

Wie lange soll das 49-Euro-Ticket in NRW gelten?

Idealerweise soll das 49-Euro-Ticket im Jahresabo erhältlich sein. Man kauft es daher für 12 Monate und bezahlt monatlich die Rate von 49 Euro. Im Jahr kommt man so auf 588 Euro, die man für die Nutzung des Nah- und Regionalverkehrs bezahlen muss.

Wo kann ich das 49-Euro-Ticket in NRW kaufen?

Das Ticket wird größtenteils digital angeboten. Übertragbar ist es nicht. Heißt im Umkehrschluss, dass es personalisiert angeboten wird. Das bedeutet, dass ihr das Ticket keiner Freundin oder Kumpel leihen dürft. Erhältlich ist das 49-Euro-Ticket über die Internetseiten oder Apps der Verkehrsunternehmen, über die Vertriebskanäle der Deutschen Bahn und deren Kundenzentren sowie über die Deutschlandticket-App direkt. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Westfalentarif und der Kölner Nahverkehr Rheinland (NWR) wollen den Verkauf des Tickets vor allem digital über ihre Apps abwickeln.

Anders als beim 9-Euro-Ticket wird das Deutschlandticket nur übergangsweise in Papierform angeboten.

Wie Schüler, Studenten und Arbeitnehmer ans Deutschlandticket kommen, haben wir euch hier zusammengefasst.

Geltungsbereich: Wo gilt das 49-Euro-Ticket in NRW?

Das 49-Euro-Ticket gilt in allen Bussen und Bahnen für den Nah- und den Regionalverkehr, nicht aber für den Fernverkehr der Deutschen Bahn oder andere Unternehmen wie FlixTrain. Die Benutzung von Fernverkehrszügen (IC, ICE, EC) mit dem 49-Euro-Ticket allein ist nicht möglich. Daher solltet ihr vorsichtig sein, bevor es zu empfindlichen Strafen kommt.

49-Euro-Ticket: Was gilt für Studenten, Schüler und Rentner?

Am Donnerstag (23. März) gab der Länder-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) aus Nordrhein-Westfalen endlich langersehnte Informationen zum 49-Euro-Ticket für Studierende. Wie er auf einer Konferenz in Aachen sagte, soll zur Einführung des Tickets zunächst eine „Upgrade-Lösung“ angeboten werden. Diese sieht vor, dass Studierende ausgehend vom Betrag ihres Semestertickets nur die Differenz bis zum Preis von 49 Euro für das Deutschlandticket bezahlen müssten. Diese Übergangslösung solle jedoch schnellstmöglich durch ein dauerhaftes bundesweites Solidarmodell abgelöst werden, das nun erarbeitet werde. Wie genau dieses aussieht und wann es startet, ist im Moment noch nicht klar.

Mit der aktuellen „Upgrade-Lösung“ sind viele Hochschulen und Universitäten aus NRW jedoch alles andere als zufrieden. Welche Kritik sie äußern und welches Ticket sie stattdessen für ihre Studierenden fordern, erfahrt ihr hier.

Ein bundeseinheitliches Deutschlandticket-Schülerticket gibt es derzeit nicht. Die Länder und Verbünde könnten hier jedoch noch individuelle Regelungen zu Schülerticket-Angeboten treffen. Auch der Verkehrsminister sprach sich für bundesweit gültige Schülerabos aus. Die Gespräche dazu seien allerdings relativ kompliziert. Der Start eines 49-Euro-Tickets für Schüler vor dem neuen Schuljahr ist daher sehr unwahrscheinlich.

Ein Seniorenrabatt wird für das 49-Euro-Ticket nicht angeboten. Für Rentner aus dem Raum Köln könnte sich alternativ zum Deutschlandticket jedoch das Aktiv60Ticket lohnen. Laut der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) könnten sich Senioren ein Ticket teilen und führen dabei günstiger, als wenn sie sich zwei Deutschlandtickets zu 49 Euro kaufen würden. Auch Mitnahmemöglichkeiten von Personen bestünden.

49-Euro-Ticket: Deutschlandticket ersetzt Schoko-Ticket in vielen Städten NRWs

In Düsseldorf fahren Schüler seit dem 1. August mit dem Deutschlandticket zur Schule. Darauf hatten sich die Schulträger Mitte Juni geeinigt. Neben Düsseldorf haben sich auch Erkrath, Haan, Hilden, Meerbusch, Mettmann und Ratingen dazu entschlossen.

Trotz der Umstellung wird das Ticket für Schüler für 29 Euro im Monat angeboten. Damit ist es sogar günstiger, als das eigentliche Schoko-Ticket, welches 39,40 Euro kostet. Gleich bleibt hingegen der monatliche Fahrkostenzuschuss der Eltern. Für die Schüler aber ergibt sich der große Vorteil, mit den Tickets durch ganz Deutschland fahren zu dürfen.

Wer allerdings über 16 Jahre alt ist, muss eine Schulbescheinigung per Mail an die Rheinbahn in Düsseldorf schicken. Die Umstellung sollte jeweils automatisch zum 1. August erfolgen.

Ganz anders in Köln. Dort hat sich die Stadt gegen ein vergünstigtes 49-Euro-Ticket für Schüler ausgesprochen. Die Gründe dafür lest ihr hier!

49-Euro-Ticket: Was passiert mit dem Jobticket?

Wer bereits ein Jobticket besitzt, für den wird es sogar günstiger und das Nutzungsgebiet wird größer. So können Jobticket-Inhaber bald den Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland nutzen. Durch das 49-Euro-Ticket sinkt dann auch automatisch der Preis für das Jobticket.

Ab dem Mai 2023 haben Arbeitgeber dann die Möglichkeit, das Deutschlandticket auch als Jobticket auszustellen. Busse und Bahnen sind somit für die entsprechenden Arbeitnehmer bundesweit nutzbar. Der Arbeitgeber, der mindestens 25 Prozent der Kosten des Jobtickets übernimmt, wird vom Staat dafür sogar belohnt, indem Bund und Länder ebenfalls fünf Prozent bezahlen. Als Arbeitnehmer spart man so 30 Prozent der Gesamtkosten des 49-Euro-Tickets.

Somit würde das Jobticket für Arbeitnehmer im günstigsten Fall nur noch 34,30 Euro pro Monat kosten. Alle weiteren Infos zum Rabatt für Arbeitnehmer ihr hier zusammengestellt.

Ausflugsziele: Wohin kann ich mit dem 49-Euro-Ticket in NRW fahren?

Wie auch mit dem 9-Euro-Ticket stehen euch auch mit dem 49-Euro-Ticket sämtliche Ziele, die ihr mit dem Nah- und Regionalverkehr erreichen könnt, offen. Wir haben euch eine Liste zusammengestellt mit den schönsten Reisezielen in Nordrhein-Westfalen sowie auch in ganz Deutschland. Ihr müsst lediglich entsprechend viel Zeit einplanen, wenn ihr beispielsweise in die Alpen oder an die Ostsee fahren möchtet.

>> Kirmes in NRW 2023: Das sind alle Termine in der Übersicht <<

Deutschlandticket in NRW: Wie hoch ist die Ersparnis?

Klar ist: Besonders die Ersparnis für Pendlerinnen und Pendler fallen durch den neuen Fahrschein für 49 Euro im Monat beziehungsweise 588 Euro im Jahr durchweg üppig aus. Wer zum Beispiel zwischen Köln Hauptbahnhof und Düsseldorf Hauptbahnhof pendelt, muss derzeit für die 40-minütige Fahrt regulär rund 250 Euro für das Monatsticket im Abo zahlen.

Kann ich mein Fahrrad mit dem 49-Euro-Ticket in NRW mitnehmen?

In NRW können Kunden bundeslandweite Fahrrad-Abos zum Deutschlandticket ab dem 1. Juli hinzubuchen. Die Kosten belaufen sich hierbei auf 39 Euro im Monat.

Fernverkehr: Gilt das 49-Euro-Ticket auch im ICE?

Nein, das 49-Euro-Ticket ist ausschließlich für den Nah- und Regionalverkehr gedacht. Das bedeutet, dass ihr damit Busse und Regionalbahnen nutzen dürft, nicht aber den Fernverkehr, der IC und ICE beinhaltet. Hierfür müssen nach wie vor Sondertickets gelöst werden, sonst kommen empfindliche Strafen auf euch zu. Daher solltet ihr schon genau darauf achten, welche Verbindungen ihr nutzen wollt und aufpassen, nicht in den falschen Zug zu steigen.

>> Mit dem 49-Euro-Ticket im ICE fahren – diese Ausnahmen machen es möglich <<

Deutschland-Ticket: Diese Extras gibt es nur in NRW

Wie bundesweit vereinbart, können Kinder unter 6 Jahren kostenlos auf einem 49-Euro-Ticket mitfahren. In NRW dürfen zudem auch Hunde mit dem Deutschlandticket mitgenommen werden. Auch ein Upgrade-Abo für die erste Klasse gibt es und kann ab dem 1. Juli für 69 Euro erworben werden.

>> 49-Euro-Ticket: Dürfen Kinder umsonst mitfahren? Alle Infos <<

49-Euro-Ticket in NRW: Gibt es Vergünstigungen für Sozialhilfeempfänger?

Bei einem Pressegespräch kündigte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) an, dass das Land die Einführung eines bundesweit gültigen Sozialtarifs in den nächsten Monaten prüfen werde. „Mobilität muss für alle einfacher und besser werden und vor allem bezahlbar bleiben“, so der Minister in einer offiziellen Pressemitteilung des Landes NRW. Wie die Rheinische Post berichtet, wird angepeilt, dass die künftigen Sozialtickets etwas unter 40 Euro im Monat kosten werden.

Wie VRR-Vorstand José Luis Castrillo der Zeitung sagt, wäre der VRR im Notfall auch allein in der Lage, ein gültiges Sozialticket einzuführen. „Wir stehen bereit, ein Sozialticket zu einem günstigeren Preis als jetzt anzubieten, das dann bundesweit statt nur lokal gelten würde“, so Castrillo der Rheinischen Post. Derzeit kostet das VRR-Sozialticket für einen Monat 41,20 Euro bzw. im Abo 36,22 Euro. Grüne und DGB fordern darüber hinaus ein bundesweit gültiges Sozialticket für maximal 29 Euro.

49-Euro-Ticket in NRW: Was machen die anderen Bundesländer?

Es gibt noch andere Gedankenspiele, wie beispielsweise das 29-Euro-Ticket in Berlin, welches in den jeweiligen Bundesländern genutzt werden soll. Das 49-Euro-Ticket wiederum soll bundesweit gelten. Habt ihr euch also ein 49-Euro-Ticket gegönnt, müsst ihr eigentlich nicht mehr auf Tarif- oder Bundeslandgrenzen achten, sondern könnt ganz entspannt durch die Republik tingeln.

49-Euro-Ticket in NRW: Wie geht es nach 2023 weiter?

Bislang wird das 49-Euro-Ticket seit seiner Einführung als Erfolg angesehen. Doch noch ist nicht klar, wie es auch im neuen Jahr weitergeht. Denn das Problem ist die Anschlussfinanzierung. Diese ist für 2024 nicht geklärt.

Daher fordert der Deutsche Städtetag eine Anschlussfinanzierung fürs kommende Jahr herzustellen. Vor allem Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy trommelt für weitere Verbesserungen. Er fordert auch einen weiteren Ausbau des ÖPNV.

Auch FDP-Verkehrsminister Volker Wissing sieht einen großen Erfolg im 49-Euro-Ticket. Auch er will das Angebot weiter verbessern. Unterstützung bekommt er dabei vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der neben fünf Millionen Deutschlandtickets auch eine Millionen neue Abonnements im ÖPNV verzeichnet. So gab es vor dem Ticket 11 Millionen Abos, fünf Millionen davon wechselten zum Deutschlandticket, eine weitere Million kam durch gänzlich neue Kunden hinzu.

Ob und wie die Finanzierung im neuen Jahr gesichert wird, steht daher aktuell noch in den Sternen.