„Hoher Anteil an Quatsch“: Das sagt Toni Kroos zum Özil-Rücktritt

Toni Kroos hat sich zum Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft geäußert. Dabei kritisiert er vor allem die Art und Weise.
Toni Kroos
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Toni Kroos hat sich in einem Interview zum Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft geäußert und den Profi des FC Arsenal für seine Abrechnung in drei Akten kritisiert. Sich als Mannschaft hinter der Erdogan-Affäre zu verstecken, sei aber zu einfach.

Grundsätzlich sei Mesut Özil ein lieber Kerl und verdienter Nationalspieler, der einen besseren Abgang verdient habe. Die Art und Weise seines Rücktritts sei aber nicht in Ordnung gewesen, so Kroos. „Der Anteil, der in seiner Erklärung gut und richtig angesprochen wird, wird leider durch den wesentlich höheren Anteil an Quatsch überschattet“, sagte der Profi von Real Madrid der „Bild„. „Ich denke, dass er selbst weiß, dass es Rassismus innerhalb der Nationalmannschaft und des DFB nicht gibt.“

Vielmehr sei das Gegenteil der Fall: „Wir setzen uns ja immer wieder aus Überzeugung für Vielfalt und Integration ein. Mesut war dafür ein gutes Beispiel, wie viele andere unserer Mitspieler auch“, erklärte Kroos. Das Özil und auch Ilkay Gündogan für das Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert wurden, sei „zu Recht“ passiert. Allerdings habe vor allem Özil die Chance verstreichen lassen, sich dazu zu erklären. Trotzdem sei er von der sportlichen Leitung und im Mannschaftskreis „absolut unterstützt“ worden.

Nach dem blamablen WM-Aus in der Gruppenphase sei Özil dann, „wie wir anderen auch“, für die Leistung kritisiert worden. Dabei war die Art der Kritik „sicher nicht immer auf gutem Niveau“, so Kroos. „Aber da muss man als Spieler dann durch.“ Sich als Mannschaft hinter der „hauptsächlich öffentlich ausgetragenen Debatte“ zu verstecken und dies mit als Grund für das frühe Aus zu nennen, „wäre aus meiner Sicht peinlich.“

Er selbst werde seinen Weg im DFB-Team nun auf jeden Fall bis zur Europameisterschaft 2020 fortsetzen. Sein Sohn Leon habe unbedingt gewollt, dass er für Deutschland weiterspiele und auch seine Frau Jessy habe gesagt „Schatz, so kannst du nicht zurücktreten.“ Sein Plan bis dahin: Deutlich erfolgreicher sein, als zuletzt. Alles andere scheint auch kaum möglich.