Waldbrände bei Malibu: Promis fliehen vor den Flammen

Kalifornien wird von einer unvorstellbaren Feuerwalze heimgesucht. Die Stadt Paradise verwandelt sich in ein brennendes Inferno.
Foto: dpa/Ringo H. W. Chiu
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Kalifornien wird von einer unvorstellbaren Feuerwalze heimgesucht. Die Stadt Paradise verwandelt sich in ein brennendes Inferno. Auch der Promi-Ort Malibu ist in großer Gefahr. Mindestens neun Menschen sterben – teilweise verbrennen sie in ihren Autos.

Die Fernsehserie „Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu“ mit David Hasselhoff und Pamela Anderson machte den Küstenort weltberühmt. Die Stadt bei Los Angeles ist als Wohnort unter anderem von Thomas Gottschalk und Barbra Streisand bekannt. Zahlreiche Stars sind nun von dem dort wütenden Großfeuer betroffen oder in Gefahr.

„Ich sorge mich um mein Haus, aber ich kann nichts tun“, twitterte zum Beispiel Popsängerin Cher, die seit mehr als 45 Jahren dort eine Immobilie besitzt, wie aus dem Tweet hervorging.

Auch Lady Gaga fragte sich bei Twitter, ob ihr Haus in Flammen aufgehe. „Alles, was wir tun können, ist, zusammen und füreinander zu beten.“ Gaga dankte auch Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften.

Aufgrund der Waldbrände in Kalifornien waren der Nachrichtenagentur AP zufolge auch Prominente wie der Schauspieler Scott Baio, der Regisseur und Oscar-Preisträger Guillermo del Toro („Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“), die TV-Persönlichkeiten Caitlyn Jenner und Kim Kardashian sowie die Schauspielerin Alyssa Milano und der Schauspieler Rainn Wilson gezwungen, ihre Häuser zu verlassen.

https://twitter.com/KimKardashian/status/1061045794541694977?ref_src=twsrc%5Etfw

Jenner postete bei Instagram ein Video, sie sei in Sicherheit. Kardashian, die auch den Feuerwehrleuten dankte, schrieb bei Twitter: „Wir sind alle in Sicherheit und das ist, was zählt.“

Waldbrände wüten in Kalifornien – mindestens neun Tote

Die schweren Waldbrände in Kalifornien haben zu stellenweise katastrophaler Zerstörung geführt und nach Angaben der Behörden mindestens neun Menschen das Leben gekostet. In der Stadt Paradise im Norden des Bundesstaats starben Menschen in ihren brennenden Autos. Auch der Promi-Ort Malibu bei Los Angeles ist durch ein weiteres Großfeuer in Gefahr. Wie die Feuerwehr mitteilte, breiteten sich die Brände durch auffrischende Winde extrem schnell aus. In der Nähe fraß das Feuer Flächen von der Größe von sechs Fußballfeldern in nur einer Minute.

In Paradise nördlich von Sacramento waren alle 27.000 Einwohner aufgefordert worden, die Stadt zu verlassen. Dasselbe galt für den bekannten Pazifik-Küstenort Malibu im Süden des Bundesstaates, wie der Regionalsender KTVU berichtete. Insgesamt mussten weit mehr als 150.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Schulen schlossen, Freizeitaktivitäten und Sportveranstaltungen wurden abgesagt. Stromleitungen wurden gekappt. Tausende Feuerwehrleute aus mehreren Bundesstaaten kämpften gegen die Flammen. Mindestens 6700 Gebäude wurden schon zerstört. Viele Menschen müssen in ihren Autos übernachten.

Neben dem sogenannten Camp Fire mit einer Größe von mehr als 30.000 Hektar in der Gegend von Paradise tobten im Süden des Staates, mehr als sieben Autostunden entfernt, zwei weitere Großbrände, einer davon nach Berichten lokaler Medien mit einer Größe von mehr als 14.000 Hektar im Ventura County in der Nähe der Millionenmetropole Los Angeles. Betroffen ist auch Thousands Oaks, wo die Einwohner erst einen Tag zuvor durch ein schweres Gewaltverbrechen mit zwölf Toten in Angst und Schrecken versetzt worden waren.

Das Feuer im Norden war am frühen Donnerstagmorgen ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet. Bis zum Freitagvormittag konnten es die Feuerwehrleute zu fünf Prozent eindämmen, wie die kalifornische Regierung mitteilte. „Das ist ein sehr gefährliches Feuer“, schrieb die Feuerbehörde CalFire auf Twitter.

Auch aus anderen Teilen des Bundesstaates berichteten Menschen von der verzweifelten Suche nach Verwandten, von niedergebrannten Häusern und gesperrten Autobahnen. Der Pacific Highway, eine der wichtigsten Verkehrsadern in Kalifornien, wurde nach Angaben der Behörden zwischen Topanga Canyon und Decker Canyon gesperrt.

Bei anhaltend sommerlichen Temperaturen und Trockenheit ist die Feuergefahr an der US-Westküste hoch. Starke Winde erschwerten die Lage. Der nationale Wetterdienst sprach von extremen Bedingungen und warnte vor weiteren Bränden.

Vize-Gouverneur Gavin Newsom rief für die Bezirke Butte County, Los Angeles County und Ventura County den Notstand aus, um auf diese Weise schnell Hilfe zu mobilisieren. Allein dort kämpften rund 2000 Feuerwehrleute gegen die Brände. (dpa)