Deutscher Rapper: Shindy ist zurück – und hat Großes vor

Shindy ist wieder da und erklimmt die Spitze der Charts. 2019 will er den Deutschrap endlich wieder aufmischen. Doch wer ist der Rapper mit dem Bart?
Foto: Screenshot YouTube/FRIENDS WITH MONEY
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Shindy ist wieder da und erklimmt die Spitze der Charts. 2019 will er den Deutschrap endlich wieder aufmischen. Doch wer ist der Rapper mit dem Bart? Und warum ist er aus dem Rampenlicht verschwunden?

Wer ist Shindy?

Shindy ist Rapper und Produzent und feierte nach längerer Abwesenheit mit der Single „DODI“ sein Comeback. Begonnen hat er seine Rap-Karriere mit Jaysus, später mit Kay One und Bushido. Am liebsten rappt er über das schöne Leben im Luxus.

Dass Shindy Rapper werden möchte, wusste er als er mit etwa zwölf Jahren die „Up in Smoke Tour“ auf VHS angeschaut hatte. Seitdem schrieb er seine ersten Texte und rappte zu einfachen Beats. Es dauerte jedoch noch einige Jahre, bis er bekannt wurde.

2012 feierte er die ersten Erfolge als Rapper: Durch Gastauftritte im Album von Kay One machte er sich erstmals einen Namen. Mit dem gemeinsamen Song „Finale wir kommen“ stiegen sie auf den 29. Platz der Charts. Der Rap war der offizielle EM-Mannschaftssong.

Fast wie aus dem Nichts katapultierte ihn dann das erste Album „NWA“ im Jahr 2013 an die Spitze der Albumcharts. Es folgten drei weitere Alben: „NWA 2.0“ im gleichen Jahr und „FVCKB!TCHE$GETMONE¥“ im darauffolgenden Jahr. Das Album „DREAMS“ erschien im November 2016.

Das Album „FVCKB!TCHE$GETMONE¥“ verkaufte sich über 160.000 Mal und erreichte Goldstatus. Es hielt sich einige Wochen auf Platz eins der Albumcharts im deutschsprachigen Raum. 2015 folgten mehrere Singles und 2016 endlich das vierte Studioalbum „DREAMS“. Die Studioalben wurden von Bushidos Label „ersguterjunge“ veröffentlicht, bei dem der Rapper seit 2013 unter Vertrag stand.

2018 wurde es plötzlich still um den Rapper mit dem Bart. Er verschwand über ein Jahr aus der Öffentlichkeit. Erst Ende 2018 tauchte Shindy wieder auf, jetzt mit einem anderen Style und einem längeren Bart. Sein Verschwinden erklärte er in einem Interview mit dem Magazin „BOA“ mit Psychoterror und Problemen rund um Bushido und dessen Verbindung zu Clan-Chef Arafat Abou-Chaker.

Das Comeback des Rappers steht mittlerweile fest: Für 2019 hat der Rapper Shindy ein neues Album angekündigt, welches unter dem Titel „Drama“ im Mai erscheinen soll. Mit der Single „DODI“, welche im Januar 2019 erschien, hat er den Anfang bereits gemacht. Der Song erreichte sofort den ersten Platz der deutschen Charts. Die zweite Single „ROAD2GOAT“ erreichte Ende Februar den 5. Platz. Das neue Album soll, genau wie die Singles, unter seinem eigenen Label „Friends with Money“ veröffentlicht werden.

Wie heißt Rapper Shindy mit bürgerlichem Namen?

Shindy ist der Sohn einer Griechin und eines Deutschen. Er wurde in Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart geboren und heißt bürgerlich Michael Schindler. Als Kind verbrachte er viel Zeit im Restaurant seiner Großeltern. Über seine Großmutter hat er sogar einen gefühlvollen Rap verfasst.

„Dreams“ heißt der Song, in dem er über seinen Werdegang und den schmerzlichen Tod seiner Oma rappt. Michael Schindler genoss eine schöne Kindheit, in seiner Jugend geriet er hier und da aufgrund von Streits in Schwierigkeiten.

In der Silvesternacht zum ersten Januar 2016 kam es in Stuttgart zu einer Schlägerei mit zwei Männern. Daraufhin wurde er wegen gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung verurteilt und musste eine Geldstrafe bezahlen.

Ein Gangsta-Image wie seine Rapperkollegen Bushido oder Farid Bang hat er trotzdem nicht. Er verkaufte nie Drogen wie Rapper Haftbefehl oder lebte in einem Brennpunktbezirk wie Sido. Seine Texte handeln überwiegend von dem schönen Leben eines Star-Rappers in Saus und Braus. Inhaltlich passt er damit zu Kay One. Sein Künstlername Shindy ist eine Ableitung seines Nachnamens.

Wann hat Shindy mit dem Rappen begonnen?

Schon im zarten Alter von zwölf Jahren begann Shindy zu rappen, zwei Jahre später wurde Jaysus auf ihn aufmerksam. Jaysus produzierte die ersten Freetracks mit ihm, die griechischen Wurzeln verbanden die beiden Rapper. Seitdem wollte Shindy nur eines: Beruflich Musik machen.

Schon als Jugendlicher war er davon überzeugt, eines Tages mit dem Rappen sein Geld verdienen zu können. Er schloss zwar das Abitur ab und studierte ein Semester Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hohenheim in Stuttgart, doch sein Herz war schon lange der Musik verschrieben.

Seine Freizeit als Student widmete er den Raps. Als seine Rap-Karriere ins Rollen kam, brach er das Studium ab. Schon damals schrieb er seine eigenen Texte und produzierte eigene Songs. Mit Jaysus veröffentlichte er 2006 den Song „Gangsta of Love“, 2007 den Track „Sonnenbrille Nachts“.

Später war er vor allem in Tracks von Kay One wie „Hugo Boss“, „Lagerfeld Flow“, „Villa auf Hawaii“ und „Finale wir kommen“ zu hören. Letzterer Song wurde 2012 der offizielle EM-Mannschaftssong und Shindy erlangte durch ihn größere Bekanntheit. Mit dem Song landeten er und Kay One auf dem 29. Platz der deutschen Charts.

Sein erstes Album mit dem Titel „NWA“ landete 2013 sofort auf dem ersten Platz der Albumcharts in Deutschland und Österreich. Nach der Indizierung von „NWA“ erschien im gleichen Jahr „NWA 2.0“, dass es auf den sechsten Platz der deutschen und den ersten Platz der österreichischen Charts schaffte.

Hat Shindy eine Freundin?

Über das Privatleben des Rappers ist wenig bekannt. Im Oktober 2017 erwähnte Rapper Kollege Bushido in einem Interview beiläufig, dass Shindy eine Freundin hat. Vor einiger Zeit tauchte ein Video auf, auf dem der Rapper angeblich mit seiner Freundin zu sehen ist.

In diesem Video filmt ein Fan aus dem Auto heraus einen Mann und eine Frau, die an einer Tankstelle vorbeigehen. Als der Fan „Shindy“ ruft, drehen sich beide sofort zu der filmenden Person. Ob es sich allerdings tatsächlich um Shindys Freundin oder überhaupt um Rapper Shindy handelt, ist nicht eindeutig erwiesen.

Weibliche Fans des Rappers dürfen trotzdem gerne hoffen: Denn ob der Rapper heute noch in einer Beziehung lebt oder sich mittlerweile von seiner Freundin getrennt hat, ist nicht bekannt.

Was muss man über die Zusammenarbeit von Shindy und Bushido wissen?

Seit 2013 war Shindy bei Bushidos Label „ersguterjunge“ unter Vertrag. Zunächst als Gastmusiker auf Kay Ones Album „Prince of Belvedair“, später mit eigenen Alben. Sein Debütalbum „NWA“ und die folgenden Alben „FVCKB!TCHE$GETMONE¥“ und „DREAMS“ veröffentlichte er über das Label „ersguterjunge“.

Danach veröffentlichte Shindy für lange Zeit keine neuen Singles oder Alben mehr. Nachdem er über ein Jahr aus dem öffentlichen Leben verschwunden war, kehrte er Ende 2018 zurück und gab die Trennung von „ersguterjunge“ bekannt.

In einem Interview mit dem Magazin „BOA“ verriet er, dass die Trennung von Bushido und seinem Label mit einem Machtkampf zwischen Bushido und Clan-Chef Arafat Abou-Chaker zu tun habe. Nach der Trennung von Arafat und Bushido wollten beide den Rapper für sich gewinnen.

Im gleichen Interview kündigte Shindy auch sein Comeback an. Nach der Trennung von „ersguterjunge“ machte er mit der im Januar 2019 veröffentlichten Single „DODI“ den Anfang. Den Song veröffentlichte er unter seinem eigenen Label „Friends with Money“.

Ende Februar erschien die nächste Single mit dem Titel „ROAD2GOAT“. Ein neues Album hat er für Mai 2019 angekündigt. Seit 2019 ist auch sein zuvor geschlossener Instagram-Account unter @Shindy wieder aktiv. Hier promotet er fleißig die neuen Songs.

Was hat es mit den Streitigkeiten zwischen Shindy und Kay One auf sich?

Obwohl Shindy mit Kay One bekannt wurde, kam es 2012 zu einem bekannten Streit zwischen den beiden Rappern. Kay One trennte sich von Bushidos Label und Shindy verfasste den Disstrack „Alkoholisierte Pädophile“, in dem er Kay One und seinen Stiefvater als pädophil bezeichnete.

Kay One antwortete mit dem Disstrack „Nichts als die Wahrheit“, in dem er vor allem Bushido aber auch Shindy angriff. In einem Interview zu dieser Zeit gab er an, dass Bushido Beziehungen zu Berliner Clans hätte. Da er Morddrohungen erhielt, stand er unter Polizeischutz.

Mittlerweile haben sich viele Aussagen von Kay One bestätigt. Und auch Shindy gab in einem Interview an, dass er Drohungen erhalten habe und lange Zeit ein Machtkampf zwischen Clan-Chef Arafat Abou-Chaker und Bushido herrschte.

Welche sind die bekanntesten Songs und Alben von Shindy?

In seiner Karriere hat Shindy bisher vier Solo-Alben veröffentlicht – drei davon erreichten den ersten Platz der deutschen Albumcharts. Das Kollaboalbum „CLA§§IC“ mit Bushido erreichte ebenfalls den ersten Platz. In den Singlecharts konnte er sich erstmals mit „DODI“ den ersten Platz sichern.

Sein erster großer Erfolg war der Song „Stress ohne Grund“ seines 2013 Debütalbums „NWA“. Innerhalb von 45 Stunden wurde der Rap über 1,1 Millionen Mal auf YouTube angesehen und brach den derzeitigen Klick-Rekord der Rapper Kollegah und Farid Bang und ihrem Song „Dynamit“.

In seiner Zeit bei „ersguterjunge“ erreichte er 2016 mit dem Song „ROLI“ den 14. Platz der Charts. Der 14. Platz war derzeit seine beste Chartplatzierung. Seine Alben stiegen in Deutschland, der Schweiz und Österreich auf den ersten Platz der Albumcharts.

Schon 2013 konnte er sich mit seinem Debütalbum „NWA“ in der Szene des Deutschrap etablieren, obwohl das Album nur eine Woche nach der Veröffentlichung auf dem Index für jugendgefährdende Medien landete. Das dritte Album „FVCKB!TCHE$GETMONE¥“ verkaufte sich über 160.000 Mal, sein viertes Album „DREAMS“ verkaufte sich über 100.000 Mal. Beide Alben erhielten Goldstatus.

Im Januar 2019 veröffentlichte Shindy über sein eigenes Label die Single „DODI“ und stieg sofort auf Platz eins der Singlecharts im gesamten deutschsprachigen Raum ein. Ein neues Album soll im Mai folgen und es ist abzusehen, dass dieses sein erfolgreichstes Album bisher werden wird.

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Shindy – das sind die besten Zitate des Rappers

Was denkt Shindy über den Deutschrap, seine Kunst und die Welt? Diese Zitate verraten, wie der Rapper tickt.

  • Wenn man sich mal mit der Musik auseinandersetzt, dann kann man mich eigentlich in keine Schublade stecken. Ich glaube, dass ich einfach eine neue Schublade für mich selbst aufgemacht habe (Noisey Vice Interview vom 08.10.2014)
  • Ich bin eigentlich ein umgänglicher Typ und rede auch gerne, aber manchmal ist mir alles zu viel und dann will ich, dass sich alle verpissen. (Noisey Vice Interview vom 08.10.2014)
  • Du kannst auch fünf Schachteln am Tag rauchen, du bist trotzdem nicht wie ich. (Noisey Vice Interview vom 08.10.2014)
  • Ich lebe ja den Traum eines Jugendlichen. Ich wohne bei Mama und chille mit meinem Jugendidol. (Noisey Vice Interview vom 08.10.2014)
  • Ich weiß nicht, woher das kommt. Aber seit ich denken kann, versuche ich Geld zu verdienen. (All Good. Interview vom 09.11.2016)
  • Ich bin sehr froh, dass ich nicht erwachsen werden muss. Im Grunde sind meine Kumpels und ich 12-Jährige, denen man zu viel Geld gegeben hat. (All Good. Interview vom 09.11.2016)
  • Ich habe mir diesen Luxus selbst erarbeitet – und wenn man nicht damit aufgewachsen ist und es glorifiziert, finde ich das absolut legitim. (All Good. Interview vom 09.11.2016)
  • Ich habe nämlich keinen Bock mit Leuten zusammenzuarbeiten, die Beats für jeden Schwanz machen. (All Good. Interview vom 09.11.2016)
  • Wenn ich von Sachen beeinflusst bin, dann ist es das eben so. Würde ich das jetzt auf Teufel komm raus verhindern, nur damit irgendjemand sein Maul hält, dann wäre es keine Kunst mehr, weil ich mich verstellen müsste. (All Good. Interview vom 09.11.2016)
  • Was das Reimen angeht, bin ich in Deutschland einer der Besten. (All Good. Interview vom 09.11.2016)
  • Ich weiß es für mich selbst und jeder, der wie du ein bisschen Ahnung von HipHop hat, der weiß auch, was ich kann. Was irgendein Schwanz im Internet labert, interessiert mich eigentlich nicht. (All Good. Interview vom 09.11.2016)
  • Ich will der rappende David Beckham werden, was den Impact, den Status und die Bekanntheit angeht. (All Good. Interview vom 09.11.2016)
  • „Welches Haarspray benutzt du? Wie heißt deine Frisur?“ Das sind alles Fragen, mit denen ich konfrontiert werde. Aber du kannst dir das alles bis auf die Haarspraydose zulegen – du wirst trotzdem nicht so sein wie ich, weil du nicht dieselbe Attitüde hast. (Juice Interview vom 10.10.2016)
  • Meine Ziele waren schon immer sehr hochgesteckt. Ich meinte schon mit 13: „Ey Mama, alles cool, ich werde Rapstar.“ Die dachten, ich wäre verloren und würde nur an unrealistische Dinge glauben. Aber den größten Quatsch von allem habe ich ja verwirklicht. (Juice Interview vom 10.10.2016)
  • Ich habe auch letztens zu Bushido gesagt: „Mein erstes Album ist genau so passiert, wie ich mir das immer vorgestellt hatte.“ Das waren mir die zehn Jahre schon wert, in denen ich in meinem Kinderzimmer umsonst Beats produziert habe. (Juice Interview vom 10.10.2016)
  • Ich bin Traumfänger, Draufgänger / kauf‘ Designerscheiße direkt aus dem Schaufenster (Songtext: Kimbo Slice)
  • Der Wein, den du trinkst, kostet ein’n Monat Kindergeld (Songtext: Halleluljah)
  • Bitch, ich kann die Welt verändern, gib mir ein Klavier! (Songtext: Statements)
  • Wenn ich eines Tages sterbe, dann an Kaufsucht. (Songtext: ROLI)
  • Was kommt nach dem 31. Stock? / Weiß nicht, ob ich fliege oder falle, doch ich springe (Songtext: Eggs Benedict)

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