Wer er ist, mit wem er Stress hatte: Fler – Rapper, Produzent und Straftäter

Fler – das sind krasse Beats und harte Texte. Gangstarap ist Flers Milieu, Bushido ein ehemaliger guter Kumpel. Was ihr über den Rapper wissen solltet.
Foto: Universal Music Deutschland/dpa
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Fler – das sind krasse Beats und harte Texte. Gangstarap ist Flers Milieu, Bushido ein ehemaliger guter Kumpel. Was ihr über den Rapper wissen solltet, verraten wir euch hier.

Rapper Fler – wer ist das eigentlich?

Gangsterrapper, Musikproduzent: Flers Lebenslauf sieht dem von Star-Rapper Bushido verblüffend ähnlich. Das ist auch nicht ungewöhnlich. Die Anfänge ihrer Musikkarriere gingen die Rapper noch gemeinsam. Sie lernten sich bei ihrer Ausbildung kennen und nahmen gemeinsam das Album „Carlo Cokxxx Nutten“ auf.

Etwa zeitgleich wie Bushido wurde auch Fler bei dem Independent-Label Aggro Berlin unter Vertrag genommen, unter welchem auch Rapper wie B-Tight, G-Hot, Kitty Kat und Sido veröffentlichten. Sein erstes Soloalbum „Neue Deutsche Welle“ erreichte 2005 den fünften Platz in den deutschen Albumcharts.

In seiner musikalischen Laufbahn hat Fler bereits 14 Studioalben veröffentlicht. Zu Beginn seiner Laufbahn noch unter dem Label Aggro Berlin, später über Bushidos Label „ersguterjunge“ und über sein 2011 gegründetes Label Maskulin.

In seinem Leben eckte Fler immer wieder mit anderen Rappern, dem Gesetz und den Medien an. Mal hatte er Beef mit Bushido, mal mit Kollegah, Farid Bang und Rapper Sido. Dabei entstanden Disstracks wie „Früher wart ihr Fans“ und „Erst Ghetto, dann Promi“, in denen Fler mit seinen Kollegen Klartext rappt.

In der Vergangenheit stand Fler schon wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und Körperverletzung vor Gericht. Aufgrund seiner Raps wurden ihm Frauenfeindlichkeit und Gewaltverherrlichung vorgeworfen. Einige seiner Songs sind indiziert. Vorwürfe, er wäre ein Neonazi, hagelte es aufgrund seiner patriotischen Texte. Dies dementierte der Rapper stets.

Wie heißt Fler mit bürgerlichem Namen?

Geboren wurde Fler 1982 als Patrick Decker in West-Berlin. Sein Vater verließ die Familie früh, die Beziehung zu seiner Mutter verschlechterte sich mit zunehmendem Alter. Schließlich kommt er mit 15 in psychologische Behandlung und geht anschließend in ein Heim.

Durch die schlechte Beziehung zu seiner Mutter entscheidet er sich, den Nachnahmen seines Stiefvaters anzunehmen. Und so heißt er auch heute noch: Patrick Losensky. In der Obhut des Heims beginnt er eine Lehre als Maler und Lackierer, wo er seinen zukünftigen Rap-Partner Bushido kennenlernt.

Die Lehre bricht er ab. Macht sich zunächst als Sprayer einen Namen auf Berlins Straßen und kommt dann über Bushido zum Rap. Gemeinsam nehmen sie Tracks auf. Patrick nennt sich Fler oder Frank White. Sein Ziel: Anerkennung und Geld verdienen. Für ihn war Rap der Ausweg aus der Kleinkriminalität und Armut.

Hat Fler eine Freundin?

Viel ist über das Privatleben des Rappers nicht bekannt. Verheiratet ist der Rapper dem Anschein jedoch, wie er es in einem Interview mit DEF zugibt (ab Minute 39:00). Teure Sachen mag sie und der Verlobungsring habe 20.000 Euro gekostet.

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Wer die schöne Frau an Flers Seite ist, darüber findet man wenig Details. Was Flers Freundin von den Raps mit Schlampen und Strippern hält, wurde der Rapper mal auf Twitter gefragt. „Sie kann da nicht mitreden… Sie ist keine.“ war die knappe Antwort des Rappers.

Wann hat Fler mit dem Rappen angefangen?

Vor seiner Karriere als Rapper machte sich Fler in der Berliner Sprayer-Szene einen Namen. Im Alter von 18 Jahren kam er zur Rapmusik. Als er 22 Jahre alt war, feierte er die ersten Erfolge. Fler ging es um Anerkennung, Ruhm und Geld.

So richtig in Fahrt kam seine Rapkarriere mit der Veröffentlichung seines ersten Albums „Neue Deutsche Welle“, das 2005 den fünften Platz der Albumcharts erreichte. Die erste Single des Albums „NDW 2005“ erreichte außerdem den neunten Platz in den deutschen Charts und verhalf Fler zu deutschlandweitem Bekanntheitsgrad.

Mit welchen Rappern und Musikern hat Fler schon zusammengearbeitet?

Flers Karriere begann mit dem Kollaboalbum „Carlo Cokxxx Nutten“, dass er gemeinsam mit Bushido aufnahm. Fünf weitere Kollaboalben hat der Rapper seit 2002 aufgenommen. Darunter „Carlo Cokxxx Nutten 2“, „Südberlin Maskulin“ mit Silla und „Berlins Most Wanted“ mit Bushido und Kay One.

Nach seiner erfolgreichen ersten Single „NDW 2005“ schaffte er es gemeinsam mit dem Rapper G-Hot und dem Song „Nach eigenen Regeln“ auf Platz 22 der Charts. In seiner Karriere arbeitete Fler aber auch schon mit Nicone, G-Hot, MoTrip und Jalil zusammen.

Was sind die bekanntesten Alben und Songs von Fler?

Von seinen 14 Studioalben schafften es das 2015 Album „Keiner kommt klar mit mir“ und das 2016 Album „Vibe“ auf Platz eins der Albumcharts. Die übrigen zwölf Alben schafften es alle auf eine der vorderen Platzierungen der deutschen Charts.

Auf eine Erstplatzierung in den Single-Charts hat es der Rapper bisher jedoch noch nicht geschafft. Sein größter Erfolg war die Single „NDW 2005“, die es auf den neunten Platz schaffte und sich dort über 17 Wochen hielt. 100.000 Mal verkaufte sich der patriotische Deutschrap.

Streit mit der Konkurrenz – mit welchen Rapper-Kollegen kam es zu Konflikten?

Immer wieder hat Fler Beef mit seinen Rapper-Kollegen. Mit Bushido, Kollegah, Farid Bang und Sido tauschte der Rapper bereits deutliche Disstracks aus. Seit letztem Jahr hat er sich jedoch wieder mit seinen Hip-Hop-Kollegen versöhnt. Mit allen, außer seinem ehemaligen Rap-Partner Bushido.

Mit Bushido hatte Fler seit 2004 Beef, nachdem Bushido das Label Aggro Berlin verlassen hatte. Fler disste Bushido in dem Track „Hollywoodtürke“, was Bushido mit dem Song „FLERäter“ konterte. Zwischen 2004 und 2009 beleidigten sich die beiden Rapper immer wieder in Disstracks.

Nach der Versöhnung 2009 entstand das gemeinsame Album „Carlo Cokxxx Nutten 2“. Der Friede war jedoch nicht von Dauer: Bushido soll Personen von Flers Label abgeworben haben. Seitdem pflegen die beiden Rapper keinen Kontakt mehr.

Mit seiner direkten Art findet sich jedoch fast immer ein Interview, in dem Fler etwas gegen einen Rapper-Kollegen sagt. Kritisiert hat er nicht nur Bushido, Sido und Kollegah, sondern auch weitere Rapper wie Eko Fresh, Kay One und Capital Bra. Nicht immer böswillig – Fler ist eben direkt.

Wieso wurde Fler schon einmal verurteilt?

Graffiti-Sprühen brachte ihn schon vor seiner Karriere vor Gericht. Später waren es Körperverletzung, Beleidigungen, Bedrohung und Falschaussagen vor Gericht. Er soll einen Postboten verprügelt und seinen Freund mit einer Falschaussage geschützt haben. Seine Nachbarin nannte er hässlich, fett und alt.

Bisher blieb ihm das Gefängnis erspart. Er bekam Bewährungs- und Geldstrafen. Für die Beleidigung seiner Nachbarin musste er jüngst 10.000 Euro hinblättern. Wie gut, dass der Rapper genügend verdient, um diese Summe zu bezahlen. Es ist nicht auszuschließen, dass Fler auch in Zukunft wieder mit dem Gesetz anecken wird.

Fler sagt es direkt – das sind die 15 besten Zitate des Rappers Fler

Fler ist der Interview-King. Er sagt, was er denkt und das nicht zu leise. Wir haben die besten Zitate des Rappers zusammengefasst.

  • Rap ist der Typ, der von der Straße kommt, trägt ne Rolex, fährt ein Lambo und sagt dann: „Hat mir nicht mein Papi in den Arsch gesteckt. Ich hab es mir erarbeitet.“ (Backspin-Interview vom 31.08.2016 – Minute 41:30)
  • So werd‘ ich alles für mein Business riskieren / Denn wer nichts hat, hat auch nichts zu verlieren (Songtext: Keine Rücksicht)
  • Ich kann sagen, was ich will, weil ich mein eigenes Genre habe. Da kann niemand kommen und versuchen, mich klein zu machen. (Stern-Interview vom 30.06.2017)
  • Das größte Problem ist, dass Hip Hop und Deutschrap im speziellen einfach anders ist – und die älteren Leute damit nicht umgehen können. (Stern-Interview vom 14.04.2018)
  • Man sieht’s mir nicht an, doch glaub mir, meine Mum ist deutsch (Songtext: NDW 2015)
  • Die Hip Hop Kultur ist nicht kompatibel mit der deutschen Kultur. (Backspin-Interview vom 6.03.2016)
  • Denn der Mann macht das Geld und das Geld nicht den Mann. (Songtext: Du machst dass ich atme)
  • Hip Hop steht für: laut sein, kompromisslos sein, einen gewissen Blickwinkel zu vertreten, der rebellisch ist. Hier bei uns (Anmerkung: in Deutschland) gelten Tugenden wie in Reih und Glied zu stehen. (Stern-Interview vom 16.11.2016)
  • Die breite Masse der Deutschen sind halt grobmotorisch, also nicht cool, und deswegen fühlen sie diese Art von Musik, die ich mache, nicht. (Stern-Interview vom 16.11.2016)
  • Du hast in Deutschland das Problem, das hier alle gleich sein müssen, vom Finanzamt her, von der Steuer, von der Politik. Und daraus entsteht Neid. (Planet-Interview vom 28.12.2011)
  • Rap kommt von den Leuten, die kein Geld hatten und nicht studieren konnten. (Planet-Interview vom 28.12.2011)
  • Du kannst in der Schule was für dein Zeugnis lernen aber auf der Straße lernst du was fürs Leben. Ich bin heute Unternehmer, weil ich etwas fürs Leben gelernt habe. Ich habe aber nicht mal einen Hauptschulabschluss. (Planet-Interview vom 28.12.2011)
  • Wenn jetzt aber ein Rapper kommt und sagt: „Ich fick deine Mutter, du Hurensohn“, dann kriegen die Leute das in den falschen Hals, die wissen dann nicht, dass „Ich fick deine Mutter, du Hurensohn“ oder „du bist eine Schwuchtel“ nichts mit Sexualität zu tun hat. Wenn sie das nicht begreifen, dann haben sie den Sport nicht begriffen, dann haben sie Rap nicht begriffen. (Planet-Interview vom 28.12.2011)
  • Bloß weil ich einer von Hunderttausenden bin, der es geschafft hat, kann ich mich doch nicht hinstellen und darüber rappen, dass alles gut wird. Das heißt aber nicht, dass wir keine Werte vermitteln. (NZZ-Interview vom 28.04.2018)
  • Antisemit, Rassist, Frauenhasser. Wer so redet, versteht Hip-Hop nicht. (NZZ-Interview vom 28.04.2018)

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