Begehbare Stahlnetzkonstruktion im K21 – nur noch bis zum 7. Januar geöffnet

Begehbares Stahlnetz im K 21 in Düsseldorf.Auf über 25 Metern Höhe hat der Künstler Tomás Saraceno eine riesige Rauminstallation namens "in orbit" aufgespannt!
Foto: Anne Orthen
Foto: Anne Orthen

Kunst ist öde? Für all diejenigen, die so denken, hat Künstler Tomás Saraceno ein künstlerisches Kontrastprogramm zu gewöhnlicher Kunst geschaffen. Auf über 25 Metern Höhe hat er die riesige, begehbare Rauminstallation „in orbit“ aufgespannt. Doch was es es damit auf sich?

Das begehbare Kunstwerk „in orbit“ ist eine Konstruktion aus beinahe transparenten Stahlnetzen, die in drei Ebenen unter der gewaltigen Glaskuppel aufgespannt sind. In der 2.500 Quadratmeter umfassenden Netzstruktur sind außerdem fünf luftgefüllte „Sphären“, die wie gewaltige Ballons aussehen, platziert. Besucher sind eingeladen, die Installation zu betreten und kletternd für sich zu entdecken.

Die Wagemutigen nehmen die Museumsbesucher in der Tiefe aus luftiger Höhe wie winzige Ameisen wahr. Umgekehrt erscheinen die Menschen im Netz von unten wie Schwebende am Himmel. Hier könnt ihr euch anschauen, wie das Ganze dann ausschaut.

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Wenn mehrere Personen gleichzeitig die Installation betreten, geraten die Netze in Bewegung, dann setzt die Spannung der Stahlseile ein und lässt diese sich bewegen. Die Besucher nehmen – ähnlich wie eine Spinne im Netz – die anderen Menschen durch Vibrationen wahr. Dies verdeutlicht das Interesse des Künstlers an anderen Formen von Kommunikation und Kooperation, die er in seinem Berliner Atelier untersuchen möchte.

Der Aufbau des gewaltigen Gebildes hat über zwei Jahre gedauert. Daran beteiligt waren sowohl Ingenieure, Architekten, aber auch Biologen, um die Wünsche des Künstlers genaustens zu planen und umzusetzen. Damit ist dieses Gebilde eine der aufwändigsten Installationen von Tomás Saraceno.

300 Kilogramm schwer

Trotzdessen, dass die Konstruktion allein drei Tonnen und die größte der „Sphären“ 300 Kilo wiegt, wirkt die Glaskuppel des Ständehauses perfekt eingepasst und dadurch ausgesprochen leicht. Besonders wichtig ist dem Künstler – durch die Feinheit und die gleichzeitige Stabilität – der Bezug zur Struktur von Spinnennetzen.

Die Installation „in orbit“ ist sowohl in Ausmaß wie Bedeutung wegweisend für das Werk Saracenos. Auch wer das Netz über dem Abgrund nicht betreten möchte, wird mit den Themen Fliegen, Fallen und Schweben konfrontiert und den meist damit verbundenen Ängsten. „Das Werk zu beschreiben, bedeutet die Menschen zu beschreiben, die es benutzen – und deren Gefühle“, erklärt Saraceno. Selten zielt ein Kunstwerk so unmittelbar auf die Angst und die Lust des Betrachters; es greift direkt in die Gefühle desjenigen ein, der den entscheidenden Schritt in die luftige Höhe wagt.

Die wichtigsten Informationen für den Besuch der Installation:

Öffnungszeiten: An Wochentagen von 10 bis 18 Uhr und am Wochenende von 11 bis 18 Uhr. Allerdings schließt die Installation am 7. Januar endgültig. Ihr habt also nur noch wenige Tage Zeit.

Eintrittspreis: Alle Ausstellungen des K20 und K21 können für 12 Euro besichtigt werden. In dem Zeitraum vom 10.9 – 10.11.2018 reduziert sich der Preis auf 8 Euro, weil das K20 umgebaut wird.

Mindestalter 12 Jahre: Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren müssen von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden oder eine schriftliche Erlaubnis der Erziehungsberechtigten mit sich führen.

Fitness, Schuhwerk, Kleidung: Es wird empfohlen eine gewisse körperliche Fitness und festes profiliertes Schuhwerk, zur aktiven Benutzung der Installation, zu tragen.

Vor Ort: Am Eingang zur Installation befinden sich Schließfächer. Trekkingschuhe, Overalls und Brillenbänder werden zur Verfügung gestellt.

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