Nur nicht verzweifeln!: Assassin’s Creed Odyssey im Gamescom-Preview

Auf der Gamescom in Köln konnten wir das neue Assassin’s Creed Odyssey anspielen. Es geht tatsächlich neue Wege: Denn Odyssey ist eine ständige Herausforderung.
Foto: Ubisoft
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Auf der Gamescom in Köln konnten wir das neue Assassin’s Creed Odyssey anspielen. Und es geht tatsächlich neue Wege: Denn Odyssey ist eine ständige Herausforderung.

Da bin ich nun auf der wunderschön in Szene gesetzten griechischen Insel. „Odyssey“ sieht tatsächlich noch einmal besser aus als das letztjährige „Origins“. Und wenn sich das Sonnenlicht im Wasser spiegelt, sieht das so echt und idyllisch aus, dass ich mich schon fast wie im Urlaub fühle. Aber es gibt da ja etwas zu erledigen. Eine Frau wird angeklagt, das Böse in das Dorf zu locken. Das kann ich als Kassandra nicht einfach zulassen. Ich habe die weibliche Figur gewählt, weil sie einen Tick cooler aussieht, als der männliche Gegenpart Alexios.

Okay, wir klettern einen Berg hoch, mischen uns in das Tribunal ein und es kommt zum Kampf. Der Ubisoft-Entwickler hatte vorher gesagt, dass wir mit Level-50-Charakteren spielen. Ich habe da nur mit einem Ohr zugehört. Schließlich bin ich Assassin’s-Creed-Veteran. Und dann noch Level 50!? Das wird ein Spaziergang. Und genau das wird es dann nicht.

Die Tastenbelegung auf dem Controller unterscheidet sich nicht wirklich vom Vorgänger. Ihr seid also schnell zu Hause. Aber die Gegner haben sich entwickelt: An der KI hat Ubisoft tüchtig geschraubt. Feinde sind aggressiver und durchschlagskräftiger als beim Vorgänger. Die Bogenschützen weigern sich partout, wie ein Moorhuhn stehenzubleiben, sondern wechseln nach jedem abgeschossen Pfeil die Position. Und hat man erst die erste Welle besiegt, dauert es nur knapp eine Minute, bis noch mehr Feinde kommen. Und eine saustarke Kopfgeld-Jägerin, die es auf uns abgesehen hat.

Um das zu bestehen, müsst ihr alle Fähigkeiten nutzen, die der Charakter bietet: Vernichtende Spezial-Angriffen mit dem gleichzeitigen Druck auf beide Schultertasten – wenn sich die Fähigkeit aufgeladen hat. Dann kann man über die L1-Taste noch ein paar Tricks aus der Tunika ziehen wie Flammen-Schwerter – die nicht so lange brennen wie gehofft.

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Natürlich gibt es den „Spartan Kick“ aus dem Film 300. Oder ich kann Kassandra heilen. Und das tue ich oft. Denn gerade beim Blocken von Angriffen reagiert die Figur etwas verzögert. Es gelingt mir also nicht immer, Angriffe abzuwehren. Da muss Ubisoft bis zum Release im Oktober noch etwas nachbessern. Dafür weiche ich beständig aus – und sterbe dennoch. Fünfmal musste ich mich alleine durch den Anfang des Gamescom-Levels schlagen, um überhaupt weiterzukommen.

Ich blicke nach links und rechts: Den Kollegen scheint es nicht anders zu gehen. Ich bin also nicht alleine so schlecht. Die Zeiten sind vorbei, in denen man Assassin’sCreed vorwerfen konnte, ein eher seichtes Action-Abenteuer zu sein. Es fordert den Spieler. Aber umso schöner ist es, wenn sich mit jedem Versuch ein wenig mehr Erfolg einstellt.

Dann geht es endlich weiter mit der Hauptmission: Die gerettete Frau wollte nur ihre Geliebte retten, die auf dem Friedhof verschwunden ist. Nebel zieht durch die Grabstätten und die Wälder. Das sieht sehr atmosphärisch und unheimlich aus. Schritt für Schritt begegnen wir immer mehr lebensecht wirkenden Statuen von Soldaten, die voller Furcht geflohen sind. Natürlich sind es keine Statuen: Es sind Menschen, die zu Stein wurden. Klingelt es? Griechische Mythologie? Ja, es geht um Medusa. Die mit den Schlangen statt Haaren, die mit ihrem Blick Menschen zu Stein erstarren lässt.

Wir folgen der Spur und landen schließlich vor einem Mausoleum oder Grab. Unsere Begleiterin erschrickt. Dahinter soll ein Monster hausen. Sie fleht und bettelt uns an, ihr zu helfen – um ihre Geliebte zu retten. Ja klar, dafür sind Helden doch da. Um aber in das Grab zu kommen, so erzählt es die gerettete Frau, brauchen wir einen Schlüssel. Sie weiß sogar, wo der zu finden ist. Oder aber wir fragen einen Söldner, der schon einmal gegen das Monster im Grab gekämpft hat und einen besonderen Speer hat.

Je nachdem, was man wählt, endet das in einer Keilerei mit dem Söldner, der den Speer nicht so einfach rausrücken möchte. Oder aber man testet den Schiffskampf aus: Gegner rammen, dann geht man längst und die Bogenschützen bearbeiten die Gegner – bis man das gegnerische Schiff entern kann. Dabei müsst ihr nicht auf die Unterstützung der eigenen Soldaten hoffen: Die bleiben an Bord und feuern Kassandra an, die den Rest erledigt.

Auf die eine oder andere Weise bekommt man, was man braucht, um in das Grab zu steigen. Und die verschwundene Geliebte entpuppt sich tatsächlich als Medusa, die als Mensch getarnt an der Oberfläche war. Es kommt zum Bossfight. Und der ist nicht nur knackig, sondern bockschwer.

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Die Dame mit dem bösen Blick schießt Strahlen aus den Augen. Wenn die uns erwischen, werden wir langsam zu Stein und immer langsamer. Dazu hat sie noch ein paar andere verheerende Attacken parat oder schickt ein paar Wächter. Wir weichen aus, suchen Deckung, schießen mit Pfeil und Bogen, sammeln Energie für unsere verheerende Spezialattacke – und verlieren doch immer wieder.

Dann war die Stunde bei Ubisoft schon um. Der Kollege links von mir grinst, er hat Medusa besiegt. Die Kollegen rechts und die Kollegen hinter mir schauen fragend. Einer spricht es dann aus: „Bin ich so schlecht oder war das so schwer?“ Er steht damit nicht alleine. Und das ist Antwort genug. Es war so schwer.

Das Resümee: Odyssey sieht verdammt gut aus. Und selbst auf dem Maximal-Level 50 ist das Spiel noch eine Herausforderung. Ubisoft wird da sicher noch anbieten, den Schwierigkeitsgrad etwas runterzuschrauben. Aus dem simplen Parieren und Attackieren und dann reihenweise Gegner erledigen, ist aber etwas sehr viel Schwierigeres und Forderndes geworden. Aber gleichzeitig auch etwas, dass jedem Erfolg zuckersüß schmecken lässt.

Assassin’s Creed Odyssey erscheint am 5. Oktober für PlayStation 4, Xbox One und PC.