Dynamische Taktiken: FIFA 19: So coacht ihr euren Gegner aus

Im taktischen Bereich hat EA Sports bei FIFA 19 einen großen Sprung gemacht. Bei uns erhaltet ihr einen Überblick sowie nützliche Hinweise.
Foto: Screenshot EA YouTube
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Im taktischen Bereich hat EA Sports bei FIFA 19 einen großen Sprung gemacht, der es erlaubt, diverse Einstellungen vorzunehmen. Wir geben einen Überblick über die Möglichkeiten, mit denen ihr euer Spiel an eure Vorlieben anpassen könnt und erklären, wie ihr am besten auf den Gegner reagiert, um so Partien für euch zu entscheiden.

Wie nach dem Release von FIFA 19 schnell klar wurde, ist Pace nicht mehr der entscheidende Faktor, wie es noch bei vorherigen Teilen der Fall war. Durchbrüche auf den Außenbahnen sind schwieriger geworden und verhelfen nicht mehr zum Erfolg, Stürmer können sich nicht mehr ausschließlich mit ihrem Tempo durchsetzen. Dies hat zur Folge, dass man auf dem virtuellen Rasen andere Ideen entwickeln muss, um zu Chancen zu kommen.

Die Defensive

Zunächst soll der Blick auf die Mannschaftstaktik geworfen werden. In der Defensive hat man folgende Möglichkeiten, um sein Team einzurichten: „Ausgeglichen“, „Ständiger Druck“, „Druck nach Fehlern“, „Zurückfallen lassen“ und „Pressing nach Ballverlust“. „Ständiger Druck“ und „Pressing nach Ballverlust“ sind im Allgemeinen für offensive Ausrichtungen bzw. bei Rückständen zu empfehlen, da die eigenen Spieler schnell ermüden, was sich vor allem gegen Spielende bemerkbar macht. Allerdings kann man diese beiden Ausrichtungen mit einem taktischen Kniff, gerade in Kombination mit der Einstellung „Ausgeglichen“, verwenden: Bei einer ausgeglichenen Taktik wird gegen den Ball zu einem Mittelfeldpressing gegriffen, die Spieler ermüden langsamer, da der Gegner in der eigenen Hälfte nicht unter Druck gesetzt wird.

Da im Spielverlauf mit Hilfe des Steuerkreuzes die Mentalitäten (Sehr Defensiv, Defensiv, Ausgeglichen, Offensiv, Sehr Offensiv) in Sekundenschnelle geändert werden können und das Team anders eingestellt wird, bietet sich die taktische Möglichkeit, innerhalb des Spielverlaufs mehrfach die Ausrichtung zu wechseln. Besonders interessant wird es, mit einer ausgeglichenen („Ausgeglichen“) oder defensiven Taktik („Zurückfallen lassen“) zu beginnen, die Mitte kompakt zu halten, dem Gegner dafür aber viel Zeit am Ball in der eigenen Hälfte zu lassen. Stellt man im Verlauf der Halbzeit auf „Ständiger Druck“ oder „Pressing nach Ballverlust“ hat der Gegner plötzlich deutlich weniger Zeit am Ball, wird sofort unter Druck gesetzt, womit sich der ein oder andere Ballgewinn erzielen lässt. Diese Ballgewinne sind auch auf dem virtuellen Rasen enorm gefährlich, da die ballverlierende Mannschaft nicht in der Ordnung steht und sich große Räume ergeben.

Solltet ihr also gepresst werden, lautet die erste Devise, weg vom Druck zu spielen. Passt den Ball zum Torwart und wartet so lange wie es geht, bis ein Spieler frei wird. Gerade im Sechser-Raum ist häufig eine Anspielstation zu finden, weil das der Raum ist, der verwaist ist, wenn viele Spieler Torwart und Abwehrkette unter Druck setzen. Alternativ bietet sich auch ein Ball zum Außenverteidiger oder Flügelspieler an. Dieser kann auch mitunter ins Aus gehen, da die eigene Mannschaft danach wieder in der Ordnung steht und der pressende Spieler nicht wie gewünscht den Ball in einer gefährlichen Zone gewinnt. Nicht unbedingt solltet ihr zum langen Ball auf den Mittelstürmer greifen, es sei denn, ihr habt einen großen und kopfballstarken Angreifer im Zentrum, der das Kopfallduell mit großer Wahrscheinlichkeit gewinnt. Wenn nicht, köpft ein gegnerischer Innenverteidiger den Ball in die Zone, in der viele seiner Mitspieler stehen. Über Umwege hat der pressende Spieler mithilfe des zweiten Balls sein Ziel also doch erreicht und den Ball in einer Zone erhalten, in der ihr nicht kompakt, sondern ungeordnet seid.

Breite und Tiefe in der Defensive

Zudem könnt ihr im Spiel gegen den Ball einstellen, wie breit und wie tief eure Mannschaft in der Defensive stehen soll. Allgemein solltet ihr natürlich für offensive und sehr offensive Ausrichtungen hoch stehen, also nahe an der Mittellinie. Der Weg zum gegnerischen Tor ist kürzer, es werden mehr Ballgewinne erzielt und mehr Spieler sind in der Hälfte des Gegners, weshalb ihr torgefährlicher seid. Jedoch solltet ihr eure Mannschaft in einer defensiven und ausgeglichenen Ausrichtung nicht zu tief stehen lassen. Wie wir wissen, werden die Offensivspieler, so schnell wie sie auch sind, auf einer langen Strecke in der Regel eingeholt. Steht ihr zu tief, ist der Weg zum Tor für den Gegner bei einem Steilpass nicht mehr weit, sodass der Durchbruch mit höherer Wahrscheinlichkeit erfolgreich ist.

Für alle Ausrichtungen gilt, besser eng als breit zu stehen. Steht ihr kompakt in der Mitte, verleitet ihr den Gegner, den Ball auf die Außenbahnen zu spielen, wo die Gefahr für euer Tor einfach weitaus weniger hoch ist als im Zentrum. Zudem ist es bei einer engen Formation schwieriger, sich durch die Abwehrreihe zu dribbeln und zu kombinieren, was daran liegt, dass die Spieler näher zueinander stehen und mehr Ballgewinne erzielen.

Die Offensive

Im Spiel mit Ball stehen euch folgende Ausrichtungen zur Auswahl: „Ausgeglichen“, „Langer Ball“, „Schneller Aufbau“ und „Ballbesitz“. Eine Empfehlung für das Spiel in Ballbesitz zu geben, ist schwierig, da alle Einstellungen Vor- und Nachteile bieten. Hier solltet ihr die Einstellung an eure Vorlieben anpassen. Wichtig ist aber, dass ihr eure favorisierte Ausrichtung immer an die Spieler anpassen solltet. Bevorzugt ihr Ballbesitzfußball, solltet ihr vor allem Spieler in euren Reihen haben, die ein gutes Passpiel und einen guten Dribblingwert aufweisen, um sich gegen attackierende Gegner spielerisch zu befreien. Wenn ihr mit langen Bällen agiert, müsst ihr natürlich einen körperlich robusten und großen Spieler im Zentrum und schnelle Spieler auf den Außen haben.

Achten solltet ihr zudem auch darauf, dass ihr nicht zu breit in der Offensive steht. Ansonsten habt ihr nur wenig Möglichkeiten, mit den Flügelspielern und den Angreifern zu kombinieren. Eurem Spiel Breite verleihen könnt ihr am besten mit den Außenverteidigern – die Position, die sich im Gegensatz zu FIFA 18 wohl am meisten verändert hat. Hatten die Außenverteidiger im Vorjahr noch primär die Aufgabe, hinten zu bleiben, um Konter zu vermeiden, benötigt ihr nun mindestens einen für euer Offensivspiel, gerade weil es eben nicht mehr so einfach ist, sich nur mit Pace durchzusetzen. Habt ihr torgefährliche Außenverteidiger wie Marcelo und Meunier bietet sich bei den Laufwegen vor allem die Einstellung „Umgekehrt“ an. Hier laufen die Außenverteidiger diagonal zum Tor, stellen bei Flanken von der anderen Seite eine zusätzliche Option im Strafraum an und können zudem selbst zum Abschluss kommen. Für dynamische Außenverteidiger wie Walker oder Alex Sandro solltet ihr „Überlaufen“ als Laufart einstellen, um im Angriffsdrittel eine Option auf der Außenbahn für Hereingaben zu schaffen.

Fazit

Mithilfe der neuen taktischen Einstellungen bei FIFA 19 könnt ihr euer Spiel an eure Vorlieben anpassen. Die Taktiken sind nicht außer Acht zu lassen, da sich diese auf dem virtuellen Rasen unmittelbar auswirken. Seid ihr flexibel und stellt den Gegner vor Aufgaben, können diese gerade in engen Duellen den Unterschied ausmachen.