2000 Cannabis-Pflanzen: Drahtzieher beschäftigte drei Gärtner

Eine Spezialeinheit der Zollfahndung mit 100 Einsatzkräften stellten in Gera rund 2000 Marihuana-Pflanzen und 10.000 Euro Bargeld sicher.
Foto: ZFA Dresden
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Die Zollfahndung Dresden hat eine professionell betriebene Cannabisplantage in Gera ausgehebelt. Eine Spezialeinheit mit 100 Einsatzkräften stellte dabei rund 2000 Marihuana-Pflanzen und 10.000 Euro Bargeld sicher. Der Hauptverdächtige soll drei Helfer beschäftigt haben.

Die Beamten verschafften sich am frühen Freitagmorgen Zugang zu dem aus mehreren Gebäuden bestehenden Objekt und sicherten dieses. Die Plantage befand sich in der ersten Etage eines der Gebäude. In einem anderen Gebäude nahm die ZUZ zudem vier tatverdächtige Männer im Alter zwischen 30 und 49 Jahren mit kroatischer, serbischer bzw. montenegrinischer Staatsangehörigkeit vorläufig fest.

Nach dem erfolgreichen Zugriff nahm die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Thüringen zunächst die notwendige Beweissicherung und Tatortarbeit in der Plantage vor. Neben den im fortgeschrittenen Wachstumsstadium befindlichen 2.000 Cannabispflanzen befanden sich in der Plantage auch zahlreiche Anzuchtbehältnisse mit mehr als 300 Cannabis-Setzlingen sowie eine größere Menge Pflanzenreste, die auf eine bereits stattgefundene „Ernte“ hindeuten.

Bei der anschließenden Durchsuchung des gesamten Objektes durch Beamte des Zollfahndungsamtes Dresden wurden 10.000 Euro Bargeld, eine Kurzwaffe mit Magazin sowie zahlreiche Mobiltelefone als Beweismittel aufgefunden und beschlagnahmt.

Einer der in dem Objekt vorläufig festgenommenen Männer, ein 30-jähriger kroatischer Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen, gilt nach den bisherigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Gera und des Zollfahndungsamtes Dresden als Drahtzieher und Hauptbeschuldigter. Seine Wohnung und eine weitere von ihm angemietete Lagerhalle wurden ebenfalls durchsucht. Die drei anderen Männer waren nach den bisherigen Ermittlungen wohl als „Gärtner“ in der Plantage tätig.

Gegen die vier vorläufig festgenommenen Tatverdächtigen erließ das zuständige Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gera Haftbefehle. Der ihnen vorgeworfene unerlaubte Anbau und das Handel treiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge ist mit Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis fünfzehn Jahren bedroht.

An den Einsatzmaßnahmen waren mehr als 100 Kräfte des Zolls, der Landespolizei Thüringen, der Bundespolizei und des Technischen Hilfswerkes beteiligt.

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Gera und Zollfahndungsamt Dresden, die im Januar 2018 nach einem Hinweis begannen, dauern an.

  (ots)