Todesfall auf Mallorca: Polizei erfolgreich? Zweiter Tatverdächtiger festgenommen

Nach dem gewaltsamen Tod eines prominenten niederländischen Cutters auf Mallorca hat die Polize den Fall für gelöst erklärt.
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Nach dem gewaltsamen Tod eines prominenten niederländischen Cutters auf Mallorca hat die Polize den Fall für gelöst erklärt. Man habe zwei Tatverdächtige im Alter von 19 Jahren festgenommen.

Das berichtet die „Mallorca Zeitung“. Demnach wurde einer von ihnen am Montag dem Haftrichter in Palma de Mallorca vorgeführt. Der Mann hatte nach Widersprüchen in seiner Aussage schließlich gestanden, das Opfer angegriffen zu haben. Der zweite Tatverdächtige wurde unter Auflagen wieder freigelassen.

Bei dem Opfer handelt es sich den Angaben zufolge um Wouter Van Luijn, der als Cutter an zahlreichen Filmen mitgearbeitet hat. Der 34-Jährige aus Amsterdam machte nach Berichten niederländischer Medien gemeinsam mit seinem Vater Urlaub auf der Baleareninsel. Für die Montage des Streifens „Wolf“ war er 2016 für den niederländischen Filmpreis nominiert worden.

Das Opfer wurde den Angaben zufolge am Freitag gegen 5 Uhr morgens im Bezirk Son Ferriol zwischen der Inselhauptstadt Palma und dem Flughafen von Mallorca zu Tode geprügelt. Die Umstände der Tat blieben zunächst unbekannt.

Filmkollegen trauern nach Tod von Cutter auf Mallorca

Die niederländische Filmwelt reagierte entsetzt auf den gewaltsamen Tod van Luijns. Die bekannte Filmschauspielerin Katja Schuurman twitterte: „Ich fühle mit jedem mit, der dich lieb hat.“ Bestürzt äußerte sich das Niederländische Filmfestival: „Wir sind tief berührt durch den Verlust von Cutter Wouter van Luijn. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, Freunden und Kollegen.“ Die Schauspielerin Sanne Vogel schrieb auf Instagram: „Wie kann jemandem, der so lieb und sanftmütig ist, dies geschehen, so grausam, so traurig.“

Die Sicherheitskräfte auf Mallorca teilten mit, bei dem Festgenommenen handele es sich um einen jungen Mann – sie wollten aber keine weiteren Informationen preisgeben, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Die mallorquinische Zeitung „Ultima Hora“ berichtete am Sonntag, der Inhaftierte sei wahrscheinlich der Fahrer des Wagens, der den Verletzten von Palmas Vorort Son Ferriol ins Krankenhaus gebracht habe.

Der Mann hatte das Opfer am Freitagmorgen in seinem Mietwagen zum Landeskrankenhaus Son Espases in Palma gefahren. Dort starb der Urlauber später an inneren Blutungen, wie die Ärzte mitteilten. Medienberichten zufolge sagte der Fahrer aus, er habe an der Landstraße Camí de la Milana unweit von Palmas Drogensiedlung Son Banya den am Boden liegenden Mann und vier bis fünf junge Männer gesehen, die geflohen seien, als er gehupt habe.

Im Verhör soll sich der Mann aber in Widersprüche verwickelt haben. Irgendwann habe er eingeräumt, dass er das Opfer nicht an der Landstraße, sondern in der Drogensiedlung gefunden habe, hieß es. Diese Berichte wollte die Polizei weder bestätigen noch dementieren.

Nach Angaben der „Mallorca Zeitung“ sind in diesem Jahr damit bereits zwei Touristen auf der Urlaubsinsel getötet worden. Im Frühling war ein Brite im Küstenort Magaluf so stark verprügelt worden, dass er ebenfalls seinen Verletzungen erlag. (Mit dpa-Material)