Terror in Neuseeland: Bei Angriff auf zwei Moscheen sterben mindestens 49 Menschen

Bei einem mutmaßlichen Terror-Angriff auf Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch sind am Freitag mindestens 40 Menschen getötet worden.
Foto: dpa/Martin Hunter
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Bei einem mutmaßlichen Terror-Angriff auf Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch sind am Freitag mindestens 49 Menschen getötet worden. Dies teilte Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern mit.

Der „Terroranschlag“ sei „gut vorbereitet“ gewesen, sagte Regierungschefin Jacinda Ardern am Freitag. Die mutmaßlichen Angreifer seien nicht auf Terrorlisten gewesen.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat den Angriff auf zwei Moscheen mit mehreren Toten in Neuseeland als Terrorakt eingestuft. „Es ist klar, dass dies nur als terroristische Attacke beschrieben werden kann“, sagte sie am Freitag im Fernsehen.

Zuvor hatte schon Australiens Premierminister Scott Morrison diese Einschätzung geäußert. An der Attacke sei ein Australier beteiligt gewesen. Wörtlich sagte Morrison am Freitag: „Wir verurteilen diese Attacke, die von einem rechtsextremistischen gewalttätigen Terroristen begangen wurde, aufs Schärfste.“

Nach dem Angriff waren den offiziellen Angaben zufolge mehrere Verdächtige – drei Männer und eine Frau – festgenommen worden. Eine genaue Zahl der Todesopfer nannten die Behörden zunächst nicht. In neuseeländischen Medienberichten war von mindestens neun Toten, teils sogar von mehr als 30 die Rede. Einer der verdächtigen Männer – mutmaßlich der Australier – stellte auch ein Video der Tat im Internet.

Der genaue Ablauf der Attacke war auch nach Stunden noch unklar. Für den Pazifikstaat Neuseeland ist es eine der schlimmsten Gewalttaten der jüngeren Geschichte. Premierministerin Jacinda Ardern sprach von einer von Neuseelands „dunkelsten Stunden“. Aus Sorge vor weiteren Attacken riegelte die Polizei Schulen und andere öffentliche Gebäude stundenlang ab.

An die Bevölkerung – insbesondere an Muslime – appellierte Ardern, zuhause zu bleiben: „Unter keinen Umständen sollte irgendjemand im Land jetzt zu einer Moschee gehen.“ Die Sperrung wurde erst am Abend wieder aufgehoben.

In Neuseeland ist nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung muslimischen Glaubens. Insgesamt gibt es dort etwa 50.000 Muslime, viele davon Einwanderer aus Staaten wie Pakistan oder Bangladesch. Größte Religionsgruppe in Neuseeland ist das Christentum.

Die Stadt Christchurch hat 350.000 Einwohner und liegt auf der Südinsel des Pazifikstaats.

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  (dpa/AFP)