Mischung aus Auto, Flugzeug und Schiff: Revolutioniert das Wassertaxi den Transport in Großstädten?

Kaum eine Großstadt in Europa liegt nicht an einem Fluss. Zunutze machen will sich das Erfinder der "Sea Bubbles", der sein Wassertaxi zurzeit in Paris testet.
Foto: AFP
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Kaum eine Großstadt in Europa liegt nicht an einem Fluss. Zunutze machen will sich das Erfinder der „Sea Bubbles“, der sein Wassertaxi zurzeit in Paris testet und vorstellt.

Mit dem Wassertaxi durch Paris: Das will der Seefahrer und Unternehmer Alain Thébault mit seinen „Sea Bubbles“ möglich machen. Die Erfindung sei eine Mischung aus Auto, Flugzeug und Schiff, sagt der Vize-Chef der Firma Sea Bubbles. Erstmals seit einem halben Jahr gibt es wieder Tests auf dem Pariser Fluss Seine. Bis Passagiere die Boote nutzen können, müssen allerdings noch Hürden überwunden werden.

Laut der Zeitung „Le Parisien“ sollen die Tests der weißen Boote mit Elektromotoren bis zum kommenden Montag andauern. Parallel stellt Thébault seit Donnerstag seine Erfindung auf einer Start-Up-Messe in Paris vor, wo Interessenten die futuristisch anmutenden Gefährte vorbestellen können. Medienberichten zufolge kostet ein Wassertaxi 140.000 Euro.

Bereits vor fast einem Jahr hatte es eine Testfahrt auf der Seine gegeben, an der auch Bürgermeisterin Anne Hidalgo teilnahm. Sie unterstützte die Sea Bubbles von Anfang an und bezeichnet die Boote als „Weiterentwicklung der Stadt“.

In Paris ist das Projekt dennoch in schwieriges Fahrwasser geraten. Gründer Thébault macht Probleme mit den Behörden geltend; diese verlangten hohe Summen für das Anlegen der Boote am Seine-Ufer. Außerdem würden seine neuen Wassertaxis den beliebten Pariser Touristenbooten „Bateaux Mouches“ Konkurrenz machen, was deren Betreiber nicht freuen dürfte.

Nach dem Ärger mit den Pariser Behörden waren die Testfahrten im vergangenen Winter zwischenzeitlich in die Schweiz verlegt worden. Dort wurde der erste öffentlichkeitswirksame Test auf dem Genfer See dann aber zum Reinfall: Laut der Nachrichtenseite „Blick.ch“ lief die Sea Bubble vor den Augen von 5000 Zuschauern auf Grund.

Genf war nicht die einzige interessierte Stadt außerhalb Frankreichs, wie das Unternehmen versichert: Auch Zürich, Monaco, Saint-Tropez und die niederländischen Städte Rotterdam und Amsterdam hätten bereits Interesse an den Wasserbooten bekundet.

Inzwischen habe er aber auch in Paris „grünes Licht“ für die Weiterentwicklung seiner Boote bekommen, sagt Thébault nun. Ein Streitpunkt dürfte weiterhin die Geschwindigkeit sein: Die Behörden schreiben auf Gewässern in der Pariser Innenstadt maximal zwölf Stundenkilometer vor, außerhalb sind 18 Stundenkilometer erlaubt.

Um die Wassertaxis wie vom Unternehmen vorgesehen tatsächlich als Alternative zu Autos oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu nutzen, sollten sie aber ursprünglich bis zu 50 Kilometer in der Stunde zurücklegen können.

Auch auf seiner Webseite verspricht Sea Bubbles, mit den Booten eine „neue Art des Transports zu schaffen, mit derselben Geschwindigkeit wie ein Auto“. Das Unternehmen wirbt damit, dass die Boote keinerlei Lärm, Wellen oder CO2 verursachen.

Geplant ist, dass im kommenden Jahr in einer Pilotstadt auch Passagiere die Wassertaxis nutzen können – ob Paris diese Stadt sein wird, ist noch offen. (AFP)