Weil er es so will: Mann treibt seit fast 100 Tagen in Tonne über Atlantik

Seit bald 100 Tagen überquert Jean-Jacques Savin nun schon den Atlantik in einer Art Tonne, getrieben nur von den Strömung und dem Wind.
Foto: AFP/Georges Gobet
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Seit bald 100 Tagen überquert Jean-Jacques Savin nun schon den Atlantik in einer Art Tonne, getrieben nur von den Strömung und dem Wind.

Doch trotz einiger „schwieriger Nächte und einer extrem schwierigen Nacht“ genießt der 72-jährige Franzose nach eigenen Angaben jede Minute. „Die Tage vergehen zu schnell“, sagte er per Satellitentelefon der Nachrichtenagentur AFP.

Savin war am 26. Dezember von der spanischen Kanaren-Insel El Hierro in Richtung Karibik in See gestochen, auf seine abenteuerliche Überquerung hatte sich der ehemalige Fallschirmjäger monatelang vorbereitet. Ursprünglich sollte die Überquerung drei Monate dauern, doch die Passatwinde machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Nun rechnet Savin damit, um den 20. April herum sein Ziel zu erreichen – wobei er immer noch nicht weiß, wo er landen wird.

Hier könnt ihr euch seine bisherige Route ansehen:

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4000 Kilometer hat Savin in seiner knapp drei Meter langen und 2,10 Meter breiten, orangefarbenen Tonnen bereits zurückgelegt, etwa 1000 Kilometer bleiben ihm noch. Und doch ist es ihm bis heute nicht zu eng auf seinen sechs Quadratmetern: „Ich langweile mich nie“, sagte er AFP. Immer noch genieße er die „wunderbaren“ Sonnenauf- und -untergänge über dem Meer.

Seinen Geburtstag am 14. Januar feierte Savin allein an Bord – und wenige Tage später dachte er, seine letzte Stunde hätte geschlagen, als er beinahe von einem Frachtschiff gerammt worden wäre, das auf seine Funkrufe nicht reagierte. „Es war, als befände ich mich auf Eisenbahnschienen zwischen zwei Schranken und sähe schon den herannahenden Zug“, erzählte er. „Glücklicherweise hatte ich meine Rauchgranate.“

Glimpflich ging auch ein Manöver aus, das ihn Ende März mitten in stürmischer See zwang, seine Tonne zu verlassen. Glücklicherweise beschloss er, sich ausnahmsweise einmal festzubinden: Während einer halben Stunde fühlte er sich an seinem Riemen wie ein Jo-Jo, das auf und ab geschleudert wurde – und dabei immer wieder auch kopfunter im Wasser landete. Fotos von seinen Prellungen sind auf seinem Facebook-Konto TESA zu sehen, wo er von seinen Abenteuern berichtet.

Wo genau seine Überquerung endet, weiß Savin immer noch nicht. „Vielleicht vor der Dominikanischen Republik“, sagte er. An Land gehen würde er jedoch am liebsten auf einer der französischen Antillen-Inseln, da hätte er weniger bürokratische Probleme, seine Tonne zurückzuführen. Notfalls lasse er sich von einem Frachter dorthin bringen. Seinen nächsten Plan hat der 72-Jährige auch schon ausgeheckt: einmal durch den Ärmelkanal schwimmen.

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(AFP)