„Back deinen Mann glücklich“: Dr. Oetker erntet für Werbekampagne Shitstorm

Eine Werbung von Dr. Oetker wird als frauenfeindlich kritisiert – der Konzern kann die Aufregung nicht verstehen, doch vor allem die Kundinnen laufen Sturm.
Foto: Screenshot Twitter
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Eine Werbung von Dr. Oetker wird im Netz als frauenfeindlich kritisiert – der Konzern kann die Aufregung nicht verstehen, doch vor allem die Kundinnen laufen Sturm. Die Kampagne „Back deinen Mann glücklich“ hat jedenfalls schon einmal erreicht, dass über sie gesprochen wird.

Pünktlich zur Fußball-WM in Russland bringt Dr. Oetker den umstrittenen Slogan auf den Markt. Dazu ist eine Frau zu sehen, die ihrem Ehemann einen Kuchen in Form eines Fußballs gebacken hat. Sie trägt eine Schürze und hält den verzierten Kuchen stolz in die Kamera. Garniert wird dieses antiquierte Frauenbild mit dem Spruch: „Back deinen Mann glücklich – auch wenn er eine zweite Liebe hat.“

https://twitter.com/LindaVrengs/status/1004664330820997122?ref_src=twsrc%5Etfw

Das 1891 gegründete Unternehmen aus Bielefeld hat ganz offensichtlich ein merkwürdiges Frauenbild. Solche Slogans sind eher aus den 50er Jahren bekannt. Damals warb das Unternehmen mit Sätzen wie: „Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen und was soll ich kochen?“ Doch da die WM 2018 und nicht das „Wunder von Bern“ 1954 vor der Türe steht, lassen kritische Stimmen aus dem Netz bei solch einer Thematik nicht lange auf sich warten.

Die Vorwürfe gehen alle in eine Richtung: Die Kombination von Küche und Frau ist veraltet und frauenfeindlich und hat nichts mit dem bevorstehenden Fußball-Turnier in Russland zu tun. „Peinlich, peinlich, Dr. Oetker“, „Und wie backt ihr eure Männer so?“, „Ich sehe keinen Unterschied zur 50er-Jahre-Werbung von Dr. Oetker“, schreiben verärgerte User auf Twitter.

https://twitter.com/NataschaWey/status/1002551387199242246?ref_src=twsrc%5Etfw

Und was sagt Dr. Oetker selbst zu den Sexismus-Vorwürfen? „Die Kampagne ‚Love Cake‘ inklusive des aktuell öffentlich diskutierten Fußballmotivs wurde von einem Team ausschließlich aus modernen Frauen und teilweise auch Teilzeit arbeitenden Müttern entwickelt. Wir haben das Fußballmotiv jedoch offensichtlich nicht auf diese Weise interpretiert, sondern verstehen es auch mit einer gewissen Ironie“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage dem Schweizer Internetportal „20 Minuten“ mit.

Aufmerksamkeit wolle die Firma demnach mit der umstrittenen Kampagne nicht erregen: „Wir können das ganz klar verneinen.“ Ob das wirklich stimmt? Oder steckt ein kalkulierter Aufreger dahinter? Frei nach dem Motto: „Schlechte PR ist besser als keine PR“? Die Aussage, dass die Werbung nicht sexistisch sein kann, da die Kampagne von Frauen entwickelt wurde, ist jedenfalls mehr als dünn.