Doppelmord an Unternehmerpaar: Hat der Enkel seine reichen Großeltern umgebracht?

Wer sind die Mörder von Enno und Christa Springmann? Nach acht Monaten Prozess steht das Urteil im Prozess um den Doppelmord an.
Foto: dpa/Holger Battlefeld
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Wer sind die Mörder von Enno und Christa Springmann? Nach acht Monaten Prozessdauer will das Wuppertaler Landgericht das Urteil im Prozess um den Doppelmord in der Villa des Unternehmerpaares verkünden.

Nach dem Doppelmord an dem Wuppertaler Unternehmerpaar Springmann wird an diesem Dienstag das Urteil im Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Mörder erwartet. Das hochbetagte Paar war mit seiner Stiftung als Förderer der Kunst bekannt. Der Grund ihres Todes soll weit profaner sein: Habgier. Staatsanwalt Hauke Pahre hat gegen den Enkel der Ermordeten und dessen mutmaßlichen Komplizen am Landgericht Wuppertal die Höchststrafe beantragt: lebenslange Haft mit besonderer Schwere der Schuld.

Er sieht den 26-jährigen Enkel als Doppelmörder seiner Großeltern überführt. Es sei dem großzügig beschenkten Enkel um das Erbe in zweistelliger Millionenhöhe gegangen. Seinen Großvater habe er aus Habgier ermordet und die Großmutter, um die Tat am Großvater zu vertuschen. Beide Männer hätten die betagten Eheleute in deren Villa niedergeschlagen und erdrosselt.

Danach habe das Duo die Villa verwüstet, um es wie einen Raubüberfall aussehen zu lassen. Der Enkel habe die großzügigen Zuwendungen seiner Großeltern verprasst und viel Geld etwa für teure Autos ausgegeben, anstatt zu studieren. Sein Großvater sei ihm aber dahinter gekommen, dass sein Enkel ihn belogen habe. Der 26-Jährige habe daraufhin befürchtet, enterbt zu werden.

Die Verteidiger beantragten am Montag Freispruch für beide Angeklagte. Sie hätten die Tat nicht begangen. Seine Großeltern hätten noch gelebt, als der Enkel nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken gegangen sei.

Die DNA des Komplizen war allerdings am Tatort im Schlafzimmer des Großvaters entdeckt worden und Blutspuren der Großmutter im Auto des Enkels. Der Enkel hatte den mutmaßlichen Komplizen zudem am Tattag vier Mal angerufen. Der Prozess hatte im März begonnen.

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  (dpa)