Das Gemeine an manchen Fälschungen ist, dass sie von Originalen kaum zu unterscheiden sind. In den USA ist selbst Apple darauf hereingefallen.
Ein in Oregon lebender Chinese hat den Hightech-Konzern Apple mit Tausenden Reklamationen hinters Licht geführt. Der Mann machte nach Angaben der Staatsanwaltschaft Garantieansprüche für rund 3000 Mobiltelefone geltend.
Er schickte die Geräte unter verschiedenen Namen und Adressen ein und klagte jedes mal, sie ließen sich nicht anschalten. In knapp 1500 Fällen stellte ihm Apple ein jeweils 600 Dollar (knapp 540 Euro) teures iPhone als Ersatz. Die reklamierten Geräte waren allerdings gar keine iPhones, sondern gefälscht.
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Das Problem nachgemachter Hightech-Geräte von Apple und anderen Marken ist auf dem Gebrauchtwarenmarkt nicht neu. Manche Fälschungen funktionieren so gut, dass Nutzer sie kaum von Originalen unterscheiden können. Doch für den 30-jährigen Angeklagten in Oregon kam es darauf gar nicht an, denn er reklamierte ja gerade, dass seine Smartphones nicht funktionierten.
Ein Handy, das sich nicht einmal anschalten lasse, sei ein Einfallstor für Betrug, sagte ein Experte des Heimatschutzministeriums, Thomas Duffy. „Wenn Apple-Techniker das Telefon nicht sofort untersuchen oder reparieren können, setzen sie den Prozess für eine Apple-iPhone-Ersatzlieferung als Teil der Produktgarantie in Gang.“
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bezog der Angeklagte die Fake-Handys von 2016 bis 2018 aus Hongkong und schickte die als „Ersatz“ erhaltenen Markengeräte zum Weiterverkauf nach China. Die Einnahmen überwies ihm dann seine Mutter in die USA.
Bei mehr als der Hälfte der der eingeschickten Geräte verweigerte Apple eine Garantieleistung. Die übrigen 1493 Fällen brachten dem Unternehmen jedoch einen Schaden von 895.000 Dollar ein. Im Juli 2017 wurde der Konzern schließlich stutzig, weil er von einer Adresse in Corvallis 150 Garantieansprüche erhielt und ihm klar wurde, dass er die dabei reklamierten iPhones gar nicht selbst gebaut hatte.
Der Angeklagte, ein ehemaliger Ingenieurstudent, hat sich am Mittwoch schuldig bekannt, gefälschte Produkte geschmuggelt zu haben. Nach einer Prozessabsprache will die Staatsanwaltschaft drei Jahre Haft und mindestens 200.000 Dollar Schadenersatz beantragen. Die Höchststrafe liegt bei zehn Jahren Gefängnis und zwei Millionen Dollar Strafe.
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(dpa)