Zeichen gegen Homophobie: Rammstein-Musiker küssen sich bei Konzert in Russland

Gleichgeschlechtliche Liebe ist in Russland noch immer ein Tabu-Thema. Umso deutlicher fiel jetzt das Zeichen der Berliner Band Rammstein aus.
Rammstein Richard Z. Kruspe und Paul Landers küssen sich bei Konzert in Moskau
Foto: Screenshot YouTube
Rammstein Richard Z. Kruspe und Paul Landers küssen sich bei Konzert in Moskau
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Gleichgeschlechtliche Liebe ist in Russland noch immer ein überwiegend tabuisiertes Thema. Die deutsche Rockband Rammstein hat bei einem Konzert in Moskau nun ein umso deutlicheres Zeichen gesetzt. Mit einem Kuss auf der Bühne.

Die Berliner Band, einer der weltweit erfolgreichten deutschen Musikexporte, trat am Montagabend im Rahmen ihrer seit Monaten ausverkauften Stadiontour in der Moskauer Dynamo-Arena auf und nutzte die Gelegenheit, um erneut ein politisches Zeichen zu setzen.

War es beim Konzert im polnischen Chorzów in der vergangenen Woche noch Schlagzeuger Christoph Schneider, der mit einer Regenbogenfahne Solidarität mit der internationalen LGBTI-Gemeinde bekundete, waren es am Montag in Moskau die Bandmitglieder Richard Z. Kruspe und Paul Landers, die sich auf der Bühne küssten. LGBTI ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, intersexuell.

Das entsprechende Bild vom Kuss postete Rammstein zudem später auch auf dem offiziellen Instagram-Account der Band und schrieb dazu „Russland, wir lieben dich!“

Eine Aktion, die in den sozialen Medien fast durchweg positive Resonanz bekommt, da gleichgeschlechtliche Lebensformen in Polen und Russland weitgehend tabuisiert sind. Homosexuelle werden in beiden Ländern immer wieder drangsaliert.

So unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin im Juni 2013 ein Gesetz auf föderaler Ebene, das positive Äußerungen über Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen oder über Medien wie das Internet unter Strafe stellt. Auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden von Russland nicht anerkannt.