Sarah-Connor-Hit „Vincent“: Autorin schießt gegen „homophobe Radiostationen“

Mit "Vincent" stürmt Pop-Star Sarah Connor derzeit die Charts – trotz Radio-Boykott. Eine Drehbuchautorin schießt nun gegen die Sender.
Foto: dpa/Daniel Bockwoldt
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Mit „Vincent“ stürmt Pop-Star Sarah Connor derzeit die Charts. Und das, obwohl mehrere Radiosender den Song aus dem Album „Herz Kraft Werke“ boykottieren. Eine Tatsache, die „Keinohrhasen“-Drehbuchautorin Anika Decker absolut nicht verstehen kann.

„Liebe homophobe Radiostationen“, schreibt Decker bei Instagram, „ihr spielt ernsthaft ‚Vincent‘ von Sarah Connor nicht, aus Angst um die Jugend??? Ich krieg keinen mehr hoch wenn ich an euch denke“, so die klare Ansage der „Traumfrauen“-Regisseurin.

In dem Song von Sarah Connor geht es um einen schwulen Jungen, der Angst vor dem Coming Out hat. In der ersten Zeile heißt es: „Vincent kriegt kein‘ hoch, wenn er an Mädchen denkt.“ Und genau diese Zeile sorgt für Diskussionen. Nicht, weil Vincent schwul ist, sondern weil in Frage gestellt wird, ob Kinder in der Lage sind, die Zeile angemessen zu interpretieren.

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Ina Tenz, Programmdirektorin bei Privatsender „Antenne Bayern“, sagte der „Bild„, dass das Lied „musikalisch toll“ sei und „die Aussage auch.“ Aber: „Aus programmverantwortlicher Sicht als Familiensender haben wir uns gefragt: Hätte ein solcher Song den ersten Satz, ein so hart gezeichnetes Bild gebraucht, wenn Eltern zwischen dem Einkaufsladen und dem Badesee von ihren kleinen Kindern gefragt werden, was das bedeutet.“ Außerdem könne das Lied „für viele Vincents zum Spießrutenlauf werden“, so Tenz.

Sarah Connor begrüßt es derweil, dass so intensiv über den Song diskutiert wird. „Ich wünsche mir, dass man über ‚Vincent‘ spricht und sich selbst fragt, warum einem die erste Zeile eigentlich so aufstößt, wenn es so ist. Ich glaube, wir halten uns für toleranter und offener, als wir tatsächlich sind“, sagt die Sängerin.

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Und falls es wirklich irgendwo einen Jungen namens Vincent gebe, der wegen des Songs gehänselt werde, „dann würde es ihn im Kern stark machen“, glaubt Connor. Als Mutter würde sie sich dann auch noch „die Kinder und Eltern der Kinder vorknöpfen, die mein Kind ärgern.“