Parookaville 2021: Festival erwägt Verlegung von Juli in den September

Dass Parookaville 2021 wie geplant vom 16. bis 18. Juli stattfinden kann, wird nach den Absagen anderer großer Festivals immer unwahrscheinlicher. Das sehen auch die Veranstalter so, die das Festival am Airport Weeze aber trotzdem noch nicht ganz aufgeben wollen. Sie ziehen nun eine Verschiebung in den September in Betracht.
Parookaville 2019
Die Mainstage bei Parookaville 2019. Foto: Marius Becker/dpa
Parookaville 2019
Die Mainstage bei Parookaville 2019. Foto: Marius Becker/dpa

Nach den Absagen großer Festivals wie „Rock am Ring“ oder „Hurricane“ halten auch die Veranstalter von Parookaville eine Austragung am geplanten Termin (16. bis 18. Juli 2021) für „sehr unwahrscheinlich“. Ganz aufgeben wollen sie ihr Vorhaben allerdings noch nicht.

Und so gibt es für das Festival neben dem Flughafen Weeze noch keine komplette Absage. Stattdessen erwägt das Team um Mitgründer Bernd Dicks eine Verlegung in den September. Diese Info wurde am Donnerstag in einem „Covid-19 Update“ auf Instagram geteilt:

„Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie scheint ein reguläres Parookaville 2021 am 16., 17. und 18. Juli sehr unwahrscheinlich“, heißt es dort. „Weil wir den Festival-Sommer 2021 aber nicht komplett aufgeben wollen, prüfen wir derzeit eine Verschiebung von Parookaville 2021 in den September.“

„Wir sagen den Festival-Sommer noch nicht ab und prüfen alle Möglichkeiten, so wie es einige andere elektronische Festivals in den Niederlanden, Belgien und England derzeit auch machen“, erklärt Dicks. Das Parookaville-Team habe in den vergangenen Monaten alles so weit vorbereitet, dass eine Umsetzung auch am geplanten Termin auf dem
Airport Weeze noch möglich wäre. Angesichts der aktuellen Situation sind die verbleibenden vier Monate jedoch ein sehr kurzer Zeitraum für die notwendigen Entscheidungs- und Genehmigungsprozesse.

Parookaville-Organisator: „Sehr vorsichtig, Kosten zu produzieren“

Im Sommer 2020 hatte das Festival wegen der Corona-Krise nicht wie geplant stattfinden können. 2019 hatten es 85.000 Besucher gegeben. Zu den Plänen für das Jahr 2021 hatte Dicks der „Rheinischen Post“ im vergangenen November gesagt: „Wir planen aktuell weiter mit einer Umsetzung von Parookaville 2021, sind allerdings sehr vorsichtig, wenn es darum geht, Kosten zu produzieren oder Verträge abzuschließen.“ In der Regel würde acht bis fünf Monate vor dem Festival geplant und beauftragt. Daher wohl auch die aktuelle Verschiebung.

>> Festivals, Messen und Events in Düsseldorf und NRW: Was bleibt übrig? <<

Ein Festival ohne Zeltcamp, um Hygieneregeln einzuhalten, hält der Organisator offenbar nicht für denkbar. „Wir sind in engem Austausch mit allen wichtigen großen Festivalveranstaltern in Deutschland und alle sind sich einig: Es gibt den Festivalsommer nur ‚ganz oder gar nicht'“, erklärte er im November. 50.000 Menschen passten nicht mit Abstand und Masken vor eine Hauptbühne. „Eine Halbierung der Besucherzahlen wäre wirtschaftlich nicht möglich. Das möchten auch die Gäste nicht“, so Dicks.

Zahlreiche Festivals bereits abgesagt

Erst am Mittwoch hatte das Veranstalter-Netzwerk Eventim die Absage von insgesamt sieben großen Festivals bekanntgegeben: „Rock am Ring“ am Nürburgring, „Rock im Park“ in Nürnberg, „Deichbrand“ und „Hurricane“ in Niedersachsen, „Southside“ in Neuhausen ob Eck in Baden-Württemberg, „SonneMondSterne“ in Thüringen und das Schweizer „Greenfield Festival“ fallen der Corona-Pandemie auch 2021 zum Opfer.

Sollte auch Parookaville 2021 nicht stattfinden können, kündigten die Veranstalter an, dass Ticketbesitzer die Möglichkeit haben, sich den Kaufpreis ihrer Karten zurückerstatten zu lassen oder sie ohne Preiserhöhung zu behalten. Im vergangenen Jahr hielten rund 70 Prozent dem Festival die Treue und unterstützten es so. Im Falle einer erneuten Absage würde das wohl auch erneut helfen.

>> Auch „Rock am Ring“ und „Hurricane“: Sieben große Festivals für 2021 abgesagt <<

Dass dieses Szenario wahrscheinlich ist, unterstrich Jens Michow, Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft im Zuge der Absagen von „Rock am Ring“ und Co.: „Ich bin mir leider ganz sicher, dass es noch weitere Absagen geben wird.“ Ein kleines Fünkchen Hoffnung bleibt für die „Bürger“ von Parookaville 2021 dennoch.

„Natürlich steht die Gesundheit aller Beteiligten weiterhin an erster Stelle. Aber uns brennt es auch total unter den Nägeln, endlich wieder mit unseren Bürgern und Artists zusammen zu feiern und positive Emotionen zu kreieren. Wir lassen keine Chance für ein Parookaville in vollem Umfang ungeprüft“, verrät Bernd Dicks. „Es ist zwar noch zu früh, um zu sagen, ob und was dann stattfinden kann. Aber wir geben den Sommer 2021 auf jeden Fall noch nicht auf!“

mit Agenturmaterial (dpa)