Libertines in Köln: Sorge um Pete Doherty – „Angst, dass er von der Bühne fällt“
Auf Songs wie „The Good Old Days“, „What Katie Did“ und „Up The Bracket“ hatten Fans der Libertines sich am Mittwoch, 26. Oktober, in Köln eigentlich gefreut. Doch von den „guten alten Tagen“ war beim Auftritt der britischen Indie-Band im Carlswerk Victoria nicht mehr viel zu sehen. Die ersten Songs waren kaum zu erkennen, das Publikum starrte konsterniert auf die Bühne, auf der ein völlig zugedröhnter Pete Doherty mit geschlossenen oder verdrehten Augen taumelte, sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
Co-Frontmann Carl Bârat versuchte hingegen, das Malheur auszugleichen, übernahm Petes Parts und versuchte, das Konzert zu retten. Alle paar Sekunden schielte er zu seinem Band-Kollegen herüber, prüfend, ob er noch steht. Zwischen den Songs fragte er Pete still und heimlich „Can you do it or should I?“ Weil Pete immer wieder seinen Text vergaß oder seine Einsätze verpasste, übernahm Carl Bârat meistens den Gesang.
Libertines-Konzert in Köln: Sorge um Pete Doherty
Und: Bereits vor dem Konzert waren Veranstalter und Techniker in Sorge um den Skandal-Rocker. Ein Security-Angestellter zu Tonight News: „Wir glauben derzeit, dass Pete nur einen Song singt und nach zehn Minuten abbrechen muss. Er ist total besoffen und auf Drogen und wir haben Angst, dass er von der Bühne fällt.“ Dazu kam es glücklicherweise nicht.
Nach etwa 45 Minuten jedoch verabschiedete sich die Band ganz plötzlich. Pete zu seinen Fans: „See you in another 20 years.“ Nach einer kurzen Verschnauf- oder „Verschnupfpause“ kam die Band zurück – diesmal mit einem viel klareren Pete Doherty, der plötzlich wieder Gitarre spielen und singen konnte. Von da an waren die Libertines zurück und begeisterten die Fans passend dazu mit „Time For Heroes“, „I Get Along“ und „Music When The Lights Go Out“.
Obwohl in der ersten Konzerthälfte nicht wirklich Stimmung im Publikum aufkam, waren die Fans begeistert.
Lukas und Tristan aus Köln: „Wir waren froh, dass er überhaupt kam und auf der Bühne stand. Das ist ja nicht selbstverständlich für ihn.“
Daniel und Christian freuten sich, dass Pete Doherty pünktlich war, merkten aber an: „Es war jetzt nicht das beste Libertines-Konzert, aber wir hatten trotzdem Spaß.“