Eskimo Callboy: ESC-Wildcard vom Tisch – trotz Petition mit über 120.000 Unterschriften

Eine auf Change.org geschaltete Petition forderte vom NDR und der ARD die Wildcard-Teilnahme von "Eskimo Callboy" beim Eurovision Songcontest 2022. Trotz offizieller Bewerbung mit dem Song "Pump It!" hatte es die deutsche Metal-Band überraschend nicht in die nähere Auswahl geschafft.

Über 120.000 Unterschriften hat die auf „Change.org“ geschaltete Petition mittlerweile erreicht: Das überraschende Ausklammern der angesagten Metal-Band „Eskimo Callboy“ für die mögliche Teilnahme am Eurovision Songcontest 2022 sorgt seit der Bekanntgabe der sechs zugelassenen Bands für Aufregung.

Angefertigt wurde die Petition auf Change.org von der Nutzerin Ilka B., doch mit diesem Ansturm hatte sicher auch sie nicht gerechnet: Zum Zeitpunkt dieser Zeilen sind die 120.000 Unterschriften geknackt.

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Veranstalter lehnen Wildcard für Eskimo Callboy weiterhin ab

Auf einer neu veröffentlichten Seite rund um die „Fragen und Antworten zum ESC-Vorentscheid 2022“ aus der Community, wollen die Veranstalter mit einiger Kritik aufräumen und die Beweggründe näher erklären. Für viele Fans bleiben die Antworten leider hinter den Erwartungen zurück. Hier die Begründung zur Ablehnung einer Wildcard für Eskimo Callboy:

„Wir können aus Gründen der Fairness keine Wildcard ausstellen. Den Bewerberinnen und Bewerbern war bekannt, dass sie sich einer Jury-Entscheidung stellen. Eine nachträgliche Nominierung ohne die gleichen Auswahl-Kriterien wäre unfair gegenüber den sechs benannten Musik-Acts und gegenüber den anderen Künstlerinnen und Künstlern, die ebenfalls nicht in die Endrunde kamen, ihre Teilnahme aber nicht öffentlich gemacht haben.“

Die Kontroverse rund um Eskimo Callboy ist dabei längst nicht die einzige Diskussion, der sich die Macher stellen müssen. Allen voran die Punkte „Radio-Kompatibilität“ und die mangelnde Genre-Vielfalt werden bereits seit einigen Jahren stark kritisiert. Dem Verzicht auf eine Nachnominierung von Eskimo Callboy steht zudem eine Kontroverse rund um Teilnehmer Nico Suave gegenüber, dessen Song mit einer Länge von über 3 Minuten und Markenwerbung eigentlich gegen die ESC-Regeln verstößt.

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„Bringt Eskimo Callboy zum Eurovision Song Contest!“

Das ist der genaue Wortlaut der Petition, die Eskimo Callboy nachträglich zum ESC bringen sollte: „Lange genug wurden beim ESC 0 Punkte abgeholt und nicht daraus gelernt, dass Mainstream Musik und POP-Songs in der Einheit der Masse untergehen. Unser Ziel ist es, dass beim diesjährigen Vorentscheidung nicht nur die Wahl zwischen ein und demselben Genre in verschiedenen Verpackungen gestellt wird – wir wollen die von der Jury viel angesprochene Diversität und somit eine echte Chance mit der Wahl im Vorentscheidung etwas für den Erfolg beim ESC zu bewirken.

Es gab bereits in vorherigen Jahren sogenannte „Wildcards“ – Songs und Künstler die nach der offiziellen Verkündung der Vorentscheid Acts noch zur Auswahl hinzugefügt wurden. Wir fordern eine realistische Chance für mehr als Mainstream beim ESC – Eskimo Callboy zum Vorentscheid schicken!! #EC4ESC“

Zur Einordnung: Die großen Unterschriftenaktionen auf Change.org kommen meist erst nach mehreren Tagen, teils Wochen auf Werte zwischen 50.000 und 100.000 Unterschriften. Dementsprechend beachtlich war der Wert von knapp 40.000 Unterschriften binnen 24 Stunden. Wenige Tage später sind auch die 100.000 geknackt, aktuell sind es über 120.000 Unterschriften.

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Eskimo Callboy gratuliert den nominierten Acts

Die Bandmitglieder von Eskimo Callboy geben sich derweil äußerst sportlich und haben den sechs bestätigten Acts bereits über ihre Social-Media-Kanäle gratuliert: „Congrats to all artists who made it to the final round. Whoever will make it to Turin: Good luck and pump it!“, übersetzt „Glückwunsch an alle Acts, die es in die finale Runde geschafft haben. Wer auch immer es nach Turin schaffen sollte: Viel Glück und ‚Pump it!'“ (Anspielung auf den gleichnamigen Song).

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Eskimo Callboy: Auf YouTube zieht man die Entscheidung durch den Kakao

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Während man sich auf Instagram und Facebook versöhnlich zeigt, nutzen die Jungs ihren YouTube-Kanal wieder für eine gelungene Persiflage der jüngsten Ereignisse. Bei so viel Charme kann man eigentlich kaum mehr anders, als ihnen für die Zukunft alles Gute zu wünschen – ob mit oder ohne ESC-Wahnsinn.

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