Eko Fresh – der Rapper mit dem Onkel-Status

Eko Fresh, bürgerlich Ekrem Bora, hat den Onkel-Status in der deutschen Rapszene. Hier gibt's die wichtigsten Facts über den "König von Deutschland".
Eko Fresh
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Eko Fresh, bürgerlich Ekrem Bora, hat den Onkel-Status in der deutschen Rapszene, denn er rappt seit 2001. Hier gibt’s die wichtigsten Facts über den selbst ernannten König von Deutschland.

Das ist Eko Fresh

Eko Fresh ist ein Deutschrapper mit türkischen und kurdischen Wurzeln. Bürgerlich heißt er Ekrem Bora. Er wurde in Köln geboren und wuchs mit seiner Mutter auf. Sein Vater war drei Jahre vor seiner Geburt als politischer Flüchtling nach Deutschland gekommen.

Die Musik des Kölner Rappers ist guter, alter Hip-Hop. Frauenfeindlichkeit und Sexismus können dem Rapper nicht vorgeworfen werden. Dafür rapt er in Titeln wie „Domplatten Massaker“ und „Aber“ für Zusammenhalt zwischen Immigranten und Deutschen.

Freshe Beats, eine poppige Melodie und gute Reime – das kommt bei der Menge an. Sechs seiner zehn Studioalben schafften es unter die Top 10 der Albumcharts. Die Single „Ich bin jung und brauche das Geld“ erreichte Platz fünf der Charts.

Dabei blieb er seinem Style überraschend treu und ließ sich nicht zu skandalösen Marketing-Stunts hinreißen. Zu rappen begann er mit 15 Jahren, mit 17 lernte er den Rapper Kool Savas kennen. 2001 veröffentlichte er seine erste EP „Jetzt kommen wir auf die Sachen“. Diese wurde über das Label Royal Bunker veröffentlicht.

Im Jahr darauf wurde er von Kool Savas‘ Label Optik Records unter Vertrag genommen und landete im Alter von 20 Jahren seinen ersten Hit „König von Deutschland“, der es auf den 15. Platz der deutschen Charts schaffte. Sein Debüt-Album „Ich bin jung und brauche das Geld“ (2003) erreichte den Platz 16 der deutschen Albumcharts.

Nebenbei war er auch als Songwriter und Ghostwriter tätig. Für Yvonne Catterfeld schrieb er den Song „Du hast mein Herz gebrochen“, der den ersten Platz der deutschen Single Charts erreichte. 2004 gründete er sein eigenes Label „German Dream“, bei dem bereits G-Style, Hakan Abi und Kay One unter Vertrag standen.

In den Kinos war Eko Fresh schon in der Komödie „3 Türken und ein Baby“ an der Seite der Schauspieler Kostja Ullmann und Kida Ramadan zu sehen. Im Film spielte er den jüngsten der chaotischen Türkenbrüder. In der Serie „Blockbustaz“ spielt er die Hauptrolle des arbeitslosen Sol Bergers.

Wie lautet der echte Name von Eko Fresh?

Eko Fresh heißt bürgerlich Ekrem Bora. Einer seiner Spitznamen ist nach einem Song von 2003 auch „König von Deutschland“. Seine Freunde nennen ihn Freezy. Der Rapper wurde in Köln geboren, lebte zeitweise mit seiner Mutter in Mönchengladbach und im Kölner Stadtteil Kalk.

Hat Eko Fresh eine Frau?

Seit Januar 2016 ist Eko verheiratet. Sarah heißt die blonde Schönheit an der Seite des Rappers. Präsentiert hat er sie schon öfters auf Instagram. Im Juni 2016 kam der erste gemeinsame Sohn Elijah auf die Welt und macht das junge Familienglück perfekt.

Auf YouTube stellt Ekos Freundin unter dem Namen Sarah Fresh regelmäßig Videos über Lifestyle- und Beauty-Themen online. In mehreren Videos gibt die schöne Blondine auch den ein oder anderen privaten Einblick in ihren Familienalltag mit Eko und dem süßen Sohn Elijah.

Diese sind die bekanntesten Songs und Alben von Rapper Eko Fresh

Mit seiner langjährigen Karriere genießt Eko den Onkel-Status in der deutschen Rapszene. Solo Alben wie „Deutscher Traum“, „Freezy“, „König von Deutschland“ und „Ek to the Roots“ schafften es unter die Top 10 der Albumcharts. Songs mit Integrationsthemen wurden auf YouTube millionenfach angesehen.

Seine erfolgreichste Single war „Ich bin jung und brauche das Geld“ aus dem gleichnamigen Album von 2003. Der Rap schaffte es auf den fünften Platz der deutschen Charts und hielt sich dort über 14 Wochen. Auch die Maxi-Single „König von Deutschland“ war ein großer Erfolg und schaffte es im Sommer 2003 auf Platz 15 der Charts.

In einem neueren Interview mit MTV gab der Rapper an, dass mindestens ein Track jedes Albums mit Integration zu tun habe. Beliebt ist das Video zu Eko Freshs Song „Köln Kalk Ehrenmord“ auf YouTube. Das Video hat seit der Veröffentlichung 2011 über 18 Millionen Klicks gesammelt. Es ist einer der beliebtesten Raps des Albums „Ekrem“.

Ekos Rap „Der Gastarbeiter“ hat bei YouTube über 4 Millionen Klicks. Das Musikvideo „Quotentürke“ aus dem Album „Eksodus“ (2013) zählt bei YouTube ganze 14 Millionen Klicks.

In jüngeren Jahren platzierten sich einzelne Songs des Kölner Rappers höchstens in den Top 100. Dafür veröffentlichte er über die sexuellen Übergriffe an der Silvesternacht am Domplatz in Köln den Rap „Domplatten Massaker“ und heizte mit dem im Juni 2018 erschienenen Song „Aber“ eine Rassismus-Debatte an. Auf YouTube erzielte das Video zum Song „Aber“ über zhen Million Klicks (Stand: Oktober 2018).

Eko Fresh ist einer der wenigen Rapper in Deutschland, der auch vor politischen Themen nicht zurückschreckt. Die AfD hat er in seinem Track „Albtraum für Deutschland“ stark gedisst und reimt: „Nur ein Arschloch wählt die AfD“. Für die ehemalige AfD-Parteisprecherin Frauke Petry hat der Rapper außerdem ein humorvolles Liebeslied mit dem Titel „Nur für Dich“ gedichtet.

Mit welchen Musikern hat Eko Fresh Songs geschrieben?

In seiner musikalischen Laufbahn arbeitete Eko Fresh mit Musikern wie G-Style, Bushido, Kay One, Farid Bang und Joe Budden zusammen. Summer Cem ist häufig als Gastmusiker in seinen Songs vertreten. Produziert hat er seine Musik mit verschiedenen Musikproduzenten unter verschiedenen Labels.

Produziert haben seine Songs unter anderem Sammy Deluxe, Phat Crispy, Isy B und Kingsize. Die zehn Alben wurden von den folgenden Labels veröffentlicht:

  • „Ich bin jung und brauche das Geld“ (3. November 2003) von Subword, BMG
  • „Hart(z) IV“ (23. Juni 2006) von Subword, Sony BMG, German Dream
  • „Ekaveli“ (23. November 2007) von ersguterjunge
  • „Was kostet die Welt?“ (25. Juni 2010) von Seven Days Music (Sony Music), German Dream
  • „Ekrem“ (2. September 2011) von 7 Days Music (Sony Music), German Dream
  • „Ek to the Roots“ (31. August 2012) von Seven Days Music (Sony Music)
  • „Eksodus“ (23. August 2013) von Seven Days Music (Sony Music)
  • „Deutscher Traum“ (14. November 2014) von Punchline
  • „Freezy“ (22. April 2016) von Punchline
  • „König von Deutschland“ (22. September 2017) von German Dream Empire, Sony Music

2018 Jahr hat der Kölner Rapper Eko Fresh kein neues Album herausgebracht und sich stattdessen seiner Schauspielkarriere gewidmet. Zu sehen war er unter anderem in der Serie „Blockbustaz“ (2014 – 2018) und den Filmen „Verpiss dich, Schneewittchen“ (2018) und „Amokspiel“ (2018).

Der Song „Aber“ von Eko Fresh machte Schlagzeilen, warum?

Im Song „Aber“ kommen zwei Stimmen zu Wort: Der Deutsche AfD-Wähler, der gegen Immigranten rappt und der türkische Einwanderer, der sich über das feindselige Deutschland beschwert. „Ich bin kein Nazi, aber …“ und „Ich liebe Deutschland, aber …“ lauten die Refrains der beiden Seiten.

Am Ende meldet sich Eko Fresh als dritte, schlichtende Stimme zu Wort. Durch seine Wurzeln sitzt er bildlich und tatsächlich zwischen zwei Stühlen. Er rappt über die Missstände in Deutschland, die Debatte um Ex-Nationalspieler Mesut Özil und ruft zur Versöhnung beider Seiten auf. Als Deutsch-Türke kennt er beide Welten und resümiert: „Ich muss mich nicht entscheiden, ich muss nur ich selber sein“. Der letzte Refrain lautet hoffnungsvoll „Aber ihr macht das schon“.

Den Rap des Deutschen übernahm der Schauspieler Patrick Mölleken. Die Rolle des türkischen Einwanderers wurde von dem Schauspieler Yunus Cumartpay gerappt. Die Idee für diesen Song hat Eko Fresh von dem US-Rapper Joyner Lucas, der die polarisierte US-Gesellschaft in Form eines Trump-Befürworters und eines schwarzen Afro-Amerikaners darstellte.

Der Song brachte die Kritik um Mesut Özil perfekt auf den Punkt. Dieser hatte sich vor der WM 2018 mit dem türkischen Staatschef Erdogan fotografieren lassen. Das Foto wurde von Erdogans Partei veröffentlicht. Özil wurde für das Foto scharf kritisiert.

Die Özil-Debatte zog sich durch die gesamte WM 2018, bei der Özil öfters ausgepfiffen wurde. Nach der WM äußerte sich Mesut Özil zum ersten Mal öffentlich zu der Kritik. Er fühlte sich vom DFB und den deutschen Medien attackiert und diskriminiert und verkündete seinen Rücktritt als deutscher Nationalspieler.

In welchen Filmen und Serien war Eko Fresh als Schauspieler aktiv?

Eko ist nicht nur ein frecher Rapper aus Köln, er zeigt sich auch im Fernsehen und auf der Kinoleinwand. Er spielte im Kinofilm „3 Türken und ein Baby“ mit und war in der Serie „Blockbustaz“ als der arbeitslose Sol Berger zu sehen.

Außerdem hatte er Nebenrollen in mehreren bekannten Serien. So spielte er die Rolle eines Gangsters in einer Folge von „Im Knast“ (2015) und hatte 2016 einen Gastauftritt bei „Alarm für Cobra 11“. In „Tanken – mehr als super“ spielte er die Nebenrolle des Mehmet in vier Episoden.

Im Kinofilm „3 Türken und ein Baby“ spielte er 2015 eine Hauptrolle – Mesut, den jüngsten der drei türkischen Brüder. In dieser Komödie müssen sich drei türkische Brüder aus Frankfurt unverhofft um ein Baby kümmern, als die Ex-Freundin des mittleren Bruders und Mutter des Babys nach einem Unfall im Koma liegt.

In der Serie „Blockbustaz“, von der zwischen 2014 und 2018 bisher sieben Folgen ausgestrahlt wurden, spielt Eko Fresh die Rolle des Sol Berger. Der 30-jährige, arbeitslose Kiffer und möchtegern Rapper wird von seiner Mutter vor die Wohnungstür gesetzt und zieht zwei Etagen tiefer zu seiner Freundin Jessica. Das Geschehen der Serie spielt sich in einem typischen Hochhaus eines Brennpunktviertels ab.

Eko Frest – seine besten Rap Lines und Zitate

Eko Fresh spricht Klartext – darüber, was es heißt, als Deutsch-Türke in Deutschland aufzuwachsen und was ihm die Musik bedeutet. Wir liefern Ihnen die besten Zitate des Deutschrappers.

  1. Ich rappe keine Gangster-Lyrics, etwas wie „ich ballere alle ab“ kommt bei mir nicht vor. Allerdings habe ich auch an der unteren Armutsgrenze gelebt, deswegen kann ich es mir rausnehmen, darüber zu berichten. (Interview auf Planet-Interview.de vom 17.05.2016)
  2. Heute kann ich mich auch nicht mehr inszenieren, das würde sofort auffallen, weil die Leute mich alle schon so kennen, wie ich bin. (Interview auf Planet-Interview.de vom 17.05.2016)
  3. Ich hatte auch mal meine Beef-Zeit, ungefähr vor zehn Jahren. Aber irgendwann bin ich dann zur neutralen Person im Rap-Leben geworden. Ich stelle mich nicht auf eine bestimmte Seite, deswegen ist es einfacher, mit mir zu arbeiten. Viele andere können das nicht, weil sie zu bestimmten Camps gehören. (Interview auf Planet-Interview.de vom 17.05.2016)
  4. Neutral zu sein ist dafür aber langfristiger. Ich setze darauf, eine Konstante in diesem Spiel zu sein, dadurch habe ich mittlerweile so eine Art Onkel-Status. Das ist vielleicht manchmal nicht so spannend wie der neueste Scheiß, der rauskommt. Aber auf der anderen Seite: Das bin halt ich. (Interview auf Planet-Interview.de vom 17.05.2016)
  5. Es ist gut, dass ich zwischendurch auch mal Dreck gefressen habe. Ich bin mit allen Wassern gewaschen und deshalb kein Arschloch geworden. (Interview auf Planet-Interview.de vom 17.05.2016)
  6. Ich bin eigentlich kein Aktivist oder so etwas, sondern einfach ein Berichterstatter. Ich halte das in meinen Texten fest, was ich sehe. Ähnlich wie ein Journalist, denn Rap muss immer authentisch sein. (Noizz Interview vom 18.08.2018)
  7. Ich werde immer Musik machen. Musik wird immer meine große Liebe bleiben. Ich habe schon Musik gemacht, da hat mir noch gar keiner zugehört. Ich hab es gemacht, weil es mir Spaß gemacht hat. Und wenn mir irgendwann keiner mehr zuhört, werde ich es immer noch machen, denn es kommt einfach aus mir raus. Es ist DIE Art mich auszudrücken. (Radio VHR Interview)
  8. Ich glaube, dass Rap ne ganz besondere Art ist sich damit (Anmerkung: mit politischen Themen) auseinanderzusetzen. Zum einen ist es ja quasi das Sprachrohr der Jugend und es ist quasi die angesagteste Kunstform bei der Jugend. Und deswegen sollten eigentlich viele Rapper ihre Plattform nutzen, um auf Missstände in der Gesellschaft oder irgendwelche Ereignisse aufmerksam zu machen. (Radio VHR Interview)
  9. Ich werde von den Medien nicht als „gefühlter Deutscher“ wahrgenommen. Was wohl auch daran liegt, dass ich Rapper bin, das ist ja eher etwas, was man der Unterschicht und den Ausländern zuspricht. Aber ich versuche, das Beste draus zu machen, eben durch einen Song wie „Quotentürke“. Wenn die Stimmung im Raum angespannt ist, hilft es, einen Witz zu erzählen. (Tagesspiegel Interview vom 21.03.2016)
  10. Ich sehe mich in erster Linie als Künstler. Ich mache beides gerne. Schauspielern ist gerade ein bisschen spannender, weil ich Musik schon 20 Jahre lang mache. (TV Movie Interview vom 21.03.2018)
  11. Ich fahre gerne zur Arbeit nach Köln, aber nach Feierabend ist es auch ein schönes Gefühl, wenn man weiß, man kann nach Hause zu seiner Familie. Ich bin ja selber mit einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, daher wünsche ich meinem Kind, dass es immer zwei Elternteile da hat. (TV Movie Interview vom 21.03.2018)
  12. Nur ein Arschloch wählt die AfD (Songtext: Albtraum für Deutschland)
  13. Ob Türke oder Deutscher, im Herzen bist du Mensch. (Songtext: Köln Kalk Ehrenmord)
  14. Nachts unterm Halbmond sind wir alle gleich. (Songtext: Gänsehaut)
  15. Ich muss mich nicht entscheiden, ich muss nur ich selber sein. (Songtext: Aber)