„Nicht in der Verfassung“: Bushido verschiebt Album-Release wegen Clanprozess

Bushidos Album "Sonny Black 2" wird nicht wie geplant am 11. September 2020 veröffentlicht. Grund sind die Strapazen des Clanprozesses.
Bushido
Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa
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Fans von Bushido hatten dem Release des neuen Albums entgegengefiebert. Doch jetzt ist klar, dass „Sonny Black 2“ nicht wie geplant am 11. September 2020 veröffentlicht werden wird. Grund: der andauernde Clanprozess.

„Ich bin momentan nicht in der Position und nicht in der Verfassung, das Album zu bringen“, erklärt Bushido in einer emotionalen Video-Botschaft auf seinem Instagram-Kanal. In mehr als sieben Minuten geht er dabei auf die Verschiebung ein:

https://www.instagram.com/tv/CEr4P0XKzeF/

„Ich möchte mich von Herzen bei euch entschuldigen. Wer mich schon länger kennt, weiß, dass Alben verschieben und Zeiten nicht einhalten nicht zu mir passt“, sagt Bushido. Aber, und das macht der Rapper deutlich, der Gerichtsprozess stehe über allem und sei für ihn und seine Familie „sehr, sehr wichtig“.

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So wichtig, dass die Musik derzeit eben hinten anstehe: „Ich könnte es eventuell auch irgendwie hinbekommen, aber ich wäre auch nicht mit ganzem Herzen bei der Sache.“ Erst nach dem Ende des Prozesses wolle er sich daher dem Release von „Sonny Black 2“ widmen.

Und dieser wird lange dauern, wenn es nach Bushido geht: „Der Prozess wird dieses Jahr nicht zu Ende gehen, davon gehe ich nicht aus.“ Eigentlich soll nach 26 Prozesstagen am 30. November ein Urteil gefällt werden. Sicherheitshalber hat Bushido das Release nun auf den 2. April 2021 verschoben. „Glaubt mir: Das, was momentan läuft, ist das Wichtigste in unserem Leben und wir müssen jetzt die Musik hinten anstellen.“

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Der 41 Jahre alte Rapper und der 44-jährige Arafat A.-Ch., Chef einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie, galten über Jahre hinweg als Partner im Musikgeschäft. Laut Anklage kam es zu Straftaten, nachdem Bushido 2017 die Geschäftsbeziehungen aufgelöst habe. Arafat A.-Ch. habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido eine Millionen-Zahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert.

Der Rapper sei im Dezember 2017 und Januar 2018 bedroht, beschimpft eingesperrt und mit einer Wasserflasche sowie einem Stuhl attackiert worden, so die Anklage. Die Brüder im Alter von 39, 42 und 49 sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt. Die Männer haben zu Beginn des Prozesses zu den Vorwürfen geschwiegen. Nur der 39-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft. Es wird unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen verhandelt. Die Befragung von Bushido soll am 7. September fortgesetzt werden.

mit Agenturmaterial (dpa)