Zwei Leichen im Rhein entdeckt – sind es die Vermissten aus Duisburg?

Wer im Rhein schwimmen geht, begibt sich in große Gefahr – denn die Strömung ist tückisch. Vergangene Woche kam es zu einem tragischen Badeunfall in Duisburg. Gibt es nun traurige Gewissheit? In den Niederlanden wurden zwei Leichen entdeckt.
Badeunfall Rhein
Foto: Roberto Pfeil/dpa
Foto: Roberto Pfeil/dpa

Mehrere Tage nach einem Badeunfall im Rhein bei Duisburg sind stromabwärts zwei Wasserleichen in den Niederlanden entdeckt worden. Ob es sich dabei um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen handelt, die nach dem Baden bei Duisburg vermisst wurden, war zunächst unklar. Die Leichen wurden am Wochenende an unterschiedlichen Stellen bei Rossum und Gendt im Rhein-Mündungsarm Waal angeschwemmt, wie mehrere Medien berichteten. Die Polizei Duisburg bestätigte am Montagmorgen lediglich den Fund. Weitere Angaben machte die Behörde nicht.

Am vergangenen Mittwoch hatten zwei Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren gemeinsam mit einer 17 Jahre alten Freundin bei Duisburg im Rhein gebadet. Plötzlich wurden sie unter Wasser gezogen. Menschen am Ufer, die Zeugen des Unglücks wurden, alarmierten die Rettungskräfte. Feuerwehr, Polizei und DLRG-Retter starteten daraufhin eine stundenlange Suchaktion mit rund 160 Einsatzkräften, zwei Hubschraubern und mehreren Tauchern.

>> Nach Badeunfall im Rhein: Mädchen gestorben, zwei weitere vermisst <<

Aus der Luft wurde die 17-Jährige im Wasser gesichtet und mit einem Rettungsboot geborgen. Sie starb jedoch kurz danach trotz Reanimationsversuchen. Nach den beiden Mädchen wurde weiter gesucht, bei Dunkelheit mussten die Retter aber aufgeben. Die Chancen, die zwei Mädchen noch lebend zu finden, waren sehr gering.

Immer wieder Badeunfälle im Rhein

Am Freitag äußerte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) noch seine große Sorge: „Ich bin in Gedanken bei den Eltern und Angehörigen der Mädchen und wünsche ihnen viel Kraft.“ Der Minister warnte vor weiteren Badeausflügen in den Rhein. „Immer wieder kommt es in unserem Land zu tödlichen Badeunfällen im Rhein, die sich vermeiden ließen, wenn die Menschen die eindringlichen Warnungen der Polizei, der Feuerwehr und anderer Hilfsorganisationen beherzigen würden.“

Wenige Tage vor dem Badeunfall der drei Mädchen war ganz in der Nähe der Unglücksstelle in Rheinberg-Orsoy ein 29-Jähriger verunglückt. Der Mann war zum Schwimmen in den Fluss gestiegen und hatte nach wenigen Metern um Hilfe gerufen, wie die Polizei unter Berufung auf Zeugen mitteilte. Er habe noch versucht, sich ans Ufer zu retten, sei dann aber untergegangen und nicht mehr gesehen worden. Gefunden wurde die Leiche etliche Kilometer entfernt. Laut Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ertranken im Jahr 2020 bundesweit mindestens 378 Menschen, davon 335 in Binnengewässern. In Nordrhein-Westfalen verloren 47 Menschen ihr Leben.

>> Badeunfall im Rhein: Mutter will Sohn noch retten, beide ertrinken <<

dpa