Nächster Polizei-Skandal: Verbotenes SA-Lied bei NRW-Beamten entdeckt

Bei nordrhein-westfälischen Polizisten ist auf Datenspeichern das verbotene Horst-Wessel-Lied, Hymne der NSDAP, entdeckt worden.
Polizei Deutschland
Foto: Shutterstock/Animaflora PicsStock
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Bei nordrhein-westfälischen Polizisten ist auf mehreren beschlagnahmten Datenspeichern das verbotene Horst-Wessel-Lied entdeckt worden. Das Horst-Wessel-Lied war zunächst Kampflied der SA und später Parteihymne der NSDAP. Die Verbreitung des Stücks ist in Deutschland strafbar.

Laut „Spiegel“ stellten die Ermittler bei Beschuldigten inzwischen 249 IT-Asservate sicher. In insgesamt 1205 Fällen soll der Straftatbestand der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erfüllt sein, bei 537 Dateien geht es um den Straftatbestand der Volksverhetzung. Das bestätigte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Freitag auf Anfrage.

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In der vergangenen Woche hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) berichtet, dass inzwischen 151 Mitarbeiter von Sicherheitsbehörden in NRW unter Rechtsextremismus-Verdacht stehen. So habe ein Beamter der Polizei Fotos von Weihnachtsbaum-Kugeln mit SS-Runen und „Sieg Heil“-Aufschrift gepostet. Bei einem anderen Beamten seien Fotos mit einem Hakenkreuz entdeckt worden, das aus Dienstmunition gelegt worden sei.

Andere Beamte seien auf einem Video zu sehen, wie sie die erste Strophe des Deutschlandliedes grölten. Ein Polizist habe sich in Uniform auf zwei Streifenwagen stehend fotografieren lassen, wie er den „Hitler-Gruß“ zeige. Es seien auch Musikdateien von indizierten rechtsradikalen Bands entdeckt worden.