Kippa-Träger (18) auf den Kölner Ringen brutal verprügelt

Auf den Kölner Ringen ist ein 18-Jähriger mit jüdischer Kippa brutal verprügelt worden. Er kam mit einem Nasen- und Jochbeinbruch ins Krankenhaus.
Kippa
Foto: Shutterstock/Nelson Antoine
Foto: Shutterstock/Nelson Antoine

Ein junger Mann mit jüdischer Kippa ist in Köln nach ersten Ermittlungen der Polizei antisemitisch beleidigt, geschlagen und dabei verletzt worden.

Der 18-Jährige sei in der Nacht zum Samstag aus einer etwa zehnköpfigen Gruppe heraus attackiert worden, teilte die Polizei mit. Einer aus der Gruppe soll ihm dann die Kippa vom Kopf geraubt haben. Der angegriffene 18-Jährige wurde mit einem Nasen- und Jochbeinbruch ins Krankenhaus gebracht, das er laut Polizei am Samstag wieder verlassen konnte.

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Die Tat wurde von einer installierten Polizeikamera aufgezeichnet. Wenig später erkannten Beamte der Leitstelle anhand der Videoaufnahmen zwei der mutmaßlichen Tatbeteiligten wieder und setzten eine Polizeistreife in Bewegung.

Die Beamten nahmen zwei Heranwachsende im Alter von 18 und 19 Jahren fest. Die beiden seien am Samstag wieder freigelassen worden, gelten aber weiter als Tatverdächtige, erklärte der Sprecher. Weil die Polizei einen antisemitischen Hintergrund für die Tat annimmt, ermittelt der polizeiliche Staatsschutz.

Angriff auf Kippa-Träger in Köln: OB Reker reagiert „mit Entsetzen“

Kölns Bürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) reagierte „mit Entsetzen und Bedauern“ auf die Gewalttat. „In unserer Stadt muss jeder und jede angstfrei leben können, egal welcher Religion man angehört, welche Weltanschauung man hat und wie man lebt und liebt“, erklärte sie am Sonntag. „Diese Weltoffenheit gehört zu Köln und macht diese Stadt aus, daher schmerzen solche Übergriffe hier bei uns ganz besonders.“ Als Stadtgesellschaft müsse man deutlich machen, dass man solche Übergriffe nicht dulde.

dpa