Skandal-Kundgebung: Russen demonstrieren mit Flaggen an Bonner Friedhof

Mit Autokorsos und Russland-, sowie Sowjetunion-Flaggen fuhren Hunderte Russen am Sonntag von Köln nach Bonn. Ziel der fragwürdigen Demo war ein sowjetisches Ehrenmal.
Autokorso fährt zu sowjetischem Ehrenmal in Bonn
Russen demonstrieren am 27. März 2022 vor einem Bonner Friedhof. Foto: Roberto Pfeil/dpa
Russen demonstrieren am 27. März 2022 vor einem Bonner Friedhof. Foto: Roberto Pfeil/dpa

Bei der pro-russischen Kundgebung am Sonntag (27. März 2022) haben Teilnehmer Blumen und Kränze an einem Bonner Friedhof niedergelegt. Auch Reden wurden gehalten, wie ein dpa-Fotoreporter berichtete. Laut Polizei nahmen rund 500 Menschen teil.

Die Veranstaltung sei in Köln angemeldet worden. Die Anmelderin habe zur Wahrung der Friedhofsruhe auf Lautsprecheranlagen verzichtet. Zeitgleich hätten sich rund 60 Personen am russischen Generalkonsulat in Bonn getroffen – ebenfalls mit russischen Fahnen. Beide Versammlungen seien friedlich verlaufen, teilte die Polizei am Abend mit.

Autokorso

Mit Autokorso fuhren Hunderte Russen am Sonntag von Köln nach Bonn. Foto: Roberto Pfeil/dpa

Teilnehmer der Kundgebung am Ehrenmal waren in einem Korso mit mehreren Hundert Autos von Köln aus nach Bonn gefahren. Dabei seien Wagen mit russischen Fahnen, in einem Fall auch mit einer sowjetischen Fahne mit Hammer und Sichel ausstaffiert worden, beobachtete der Fotoreporter. Ein „Z“ hätten die Demonstranten hingegen nicht gezeigt. Dieses Symbol ist seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine häufig auf Panzern und Uniformen der Russen zu sehen.

Ukraine-Krieg: Russen fahren mit Autokorsos von Köln nach Bonn

Führende NRW-Politiker von CDU, FDP und SPD hatten sich für ein Verbot des Symbols ausgesprochen. Die NRW-Landesregierung prüft sogar Möglichkeiten, strafrechtlich dagegen in der Öffentlichkeit vorzugehen, wie NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der „Rheinischen Post“ (Montag) sagte.

Autokorso, Russen-Demo, Bonn

Die Kundgebung am Bonner Friedhof. Foto: Roberto Pfeil/dpa

„Die Aktion steht in Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine“, hieß es in einer Mitteilung der Polizei zu dem Geschehen am Sonntag. Es sei mit erheblichen Verkehrsbehinderungen in Bonn zu rechnen.

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dpa