Prozess in Köln: Kardinal Woelki verklagt Bild-Zeitung

Das hat Seltenheitswert: Ein Kardinal wird von einem deutschen Gericht vernommen. Rainer Maria Woelki, Chef des größten deutschen Bistums, wird am Dienstag vor dem Landgericht Köln erwartet. Er soll Fragen beantworten.
Kardinal Rainer Maria Woelki
Rainer Maria Woelki, Kardinal von Köln. Foto: Oliver Berg/dpa
Rainer Maria Woelki, Kardinal von Köln. Foto: Oliver Berg/dpa

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki muss am Dienstag (14 Uhr) vor Gericht aussagen. Er werde im Rahmen der Beweisaufnahme vernommen, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Köln. Woelki trete nicht als Zeuge auf, weil er in dem Verfahren der Kläger sei, aber man könne es sich in etwa wie eine Zeugenvernehmung vorstellen.

Der Chef des größten deutschen Bistums wehrt sich in dem presserechtlichen Verfahren gegen einen Online-Bericht der „Bild“-Zeitung, in dem über die Beförderung eines umstrittenen Pfarrers berichtet worden war. Der Pfarrer hatte Jahre zuvor mit einem 16 Jahre alten Prostituierten Sex gehabt.

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Nach Auffassung Woelkis hat die Zeitung fälschlicherweise behauptet, dass er bei der Ernennung des Pfarrers dessen Personalakte gekannt und von einer Warnung der Polizei gewusst habe. Woelki hat dazu eine eidesstattliche Versicherung abgegeben. Demnach hatte er lediglich von dem Kontakt zu dem Prostituierten und „weiteren Gerüchten“ gehört. Der Springer-Verlag hält die Berichterstattung nach Angaben eines Sprechers für rechtlich zulässig.

dpa