Folge der Inflation? Immer mehr alte Ehepaare begehen Selbstmord

In letzter Zeit häufen sich die Dramen um erweiterte Selbstmorde im Großraum Köln. Schon wieder wurden tote Ehepaare in ihren Wohnungen aufgefunden.
Sarg
Drei Männer transportieren einen Toten in ein Auto. Foto: Marijan Murat
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Drei Männer transportieren einen Toten in ein Auto. Foto: Marijan Murat

Bei Tötungsverbrechen mit anschließenden Suiziden sind der Polizei zufolge im Großraum Köln vier ältere Menschen ums Leben gekommen. In Gummersbach (NRW) war ein 52 Jahre alter Mann im Haus seiner Eltern auf deren Leichen gestoßen, wie die Polizei in Köln am Dienstag (21. Juni) mitteilte.

Nach derzeitigem Stand gehen die Ermittler davon aus, dass der 75-Jährige seine 71-jährige Frau getötet und sich anschließend selbst getötet hat. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf.

In Hürth hatte eine Frau die Leichen ihrer Nachbarn (83, 85) in deren Haus entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Ermittler gehen auch hier davon aus, dass der 85-jährige Ehemann seine Frau umgebracht und anschließend Suizid begangen hat. Auch in dem Fall nahm eine Mordkommission die Ermittlungen auf. Details zur Tat und den Lebensverhältnissen der Getöteten wollten die Ermittler mit Hinweis auf deren Persönlichkeitsrechte nicht mitteilen. Ob es sich bei den Hintergründen der Todes-Dramen in NRW um Inflationsfolgen handelt, bleibt zunächst ungewiss.

Erst im April 2022 hatte es in Köln-Mülheim einen erweiterten Selbstmord gegeben, bei dem ein Ehemann seine Frau tötete und anschließend aus dem Fenster sprang.

Habt ihr suizidale Gedanken oder habt ihr diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter www.telefonseelsorge.de.

dpa