Gaga-Regel für Gastronomie: Stadt Köln verbietet Blumenkübel

Der Verwaltungs- und Bürokratieweltmeister Deutschland hat sich mal wieder selbst übertroffen. Diesmal ist die Stadt Köln im Fokus der Gaga-Gesetze.
Außengastronomie
Die Kölner Außengastronomie wird ohne Blumenkübel trist und grau. Foto: Marcus Brandt/dpa
Die Kölner Außengastronomie wird ohne Blumenkübel trist und grau. Foto: Marcus Brandt/dpa

Endlich wieder aufatmen nach zwei Jahren Pandemie? Pustekuchen! Die Stadt Köln hat sich nach Perioden von 2G-plus und Lockdowns für Gastronomen gleich neue Maßregelungen einfallen lassen. Blumenkübel und andere Gegenstände wie Werbetafeln sind ohne Genehmigung auf den Außenterrassen verboten. Das Ordnungsamt hat am Wochenende wieder mit den Kontrollen begonnen. Wer seine (nicht genehmigten) Pflanzen nicht umgehend wegräumt, dem droht ein dickes Bußgeld.

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Der Gastronomen-Verband IG Gastro ist auf dem Baum und macht seinem Ärger auf Facebook Luft: „Bunte und grüne Pflanzen, Kakteen, Olivenbäume oder sämtliche Blumenkübel auf den Terrassen der Gastronomien haben ausgedient.“

Auf einem Merkblatt der Stadt Köln heißt es klipp und klar: „Das Aufstellen von Werbeschildern, Blumenkübeln (…) et cetera kann nicht gestattet werden.“ Eine Stadt-Sprecherin zu Tonight News: „Blumenkübel und Werbeschilder könnten Fußgänger:innen, Kinderwagen und Rollatoren behindern.“

Stadt Köln soll grüner werden – und verbietet Gastronomen Blumenkübel

Und: Es ist nicht das erste Mal, dass Kölns Gastronomen sich über ein Verbot von „Vergrünung“ ihres Betriebes ärgern müssen. Bereits im Winter, als Weihnachtsfeiern verboten waren und Kunden nur mit einem 2G-plus-Nachweis in die Restaurants und Bars kommen durften, hatten viele versucht, Gäste durch Glühweinverkauf vor ihrem Lokal anzulocken. Um das ganze Ambiente etwas weihnachtlicher zu gestalten, stellten viele Wirte Tannenbäume auf – verboten! Das Ordnungsamt kam umgehend vorbei und ließ die Terrassen räumen, drohte einem Kölner Gastronom sogar, seinen „Laden komplett dicht zu machen„.

Was die IG Gastro besonders wurmt: „Gleichzeitig empfiehlt das Umweltministerium des Landes NRW möglichst viel Grün auf den Terrassen der Innenstädte; weil damit Lärm geschluckt wird. Es wird nicht nur empfohlen, sondern gilt als klare Handlungsanweisung.“

Weiter heißt es in dem Facebook-Statement: „Wir können und wollen solch lebensferne Maßnahmen nicht mehr ernst nehmen. Auch hier geht es am Ende wieder um so viel mehr, in welcher Stadt wollen wir leben und welche Vorgaben müssen wir uns gefallen lassen?“

Wie die IG Gastro Köln weiter erfuhr, müssen Wirte, die einen Blumenkübel aufstellen möchten, einen Antrag stellen, welcher dann aber nicht unbedingt genehmigt würde. 

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