Neue Coronaschutzverordnung: NRW schließt alle Clubs – Veranstalter sind am Ende

Nach dem Corona-Gipfel in Berlin ist klar: Die Kölner Clubs müssen wieder dichtmachen. Die Veranstalter sind mit den Nerven am Ende.
Party
Tanzen im Nachtclub. Foto: hurricanehank/Shutterstock
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Tanzen im Nachtclub. Foto: hurricanehank/Shutterstock

Nach zwei mehr oder weniger gut überstandenen Lockdowns konnten die Kölner Clubs in den letzten Monaten endlich wieder aufatmen und den Partybetrieb aufnehmen. Doch die Bedingungen spitzten sich auch währenddessen zu. Aus 3G wurde 2G und aus 2G wurde 2G+. Trotzdem folgt jetzt der erneute Party-Lockdown! Das haben Bund und Länder am Donnerstag, 2. Dezember 2021, beim Corona-Gipfel in Berlin beschlossen. Denn: Trotz einem Großteil an Geimpften in der Bevölkerung (68,6 Prozent, Stand 2. Dezember 2021) sind die Infektionszahlen so hoch wie noch nie!

In Köln liegt die Inzidenz am Donnerstag, 2. Dezember 2021, bei 433,0. Zum Vergleich: Am 2. Dezember 2020 lag sie bei nur 118,9. Die Politik in Erklärungs – und vor allem Handlungsnot! Neben einem Lockdown für Ungeimpfte müssen auch viele Clubs wieder dran glauben. Ab einer 7-Tage-Inzidenz von 350 ist das Nachtleben tabu. Für Köln würde das ein sofortiges Party-Aus bedeuten. Aber: Am Freitag, 3. Dezember 2021, erscheint erst die neue Coronaschutzverordnung des Landes NRW. Und die gibt unter anderem den Ton für Köln an.

Neue Coronaschutzverodnung NRW: alle Clubs und Discos dicht

Während Veranstalter am Donnerstag noch bangen und hoffen konnten, ab wann die Beschlüsse des Corona-Gipfels in Kraft treten, herrscht jetzt traurige Gewissheit. Laut der neuen Coronaschutzverordnung des Landes NRW (erschien am 3. Dezember) müssen Clubs und Diskotheken jetzt  – wider Erwarten – generell schließen. Anders als beim Corona-Gipfel einen Tag zuvor angekündigt, spielt auch die Inzidenz keine Rolle mehr. In der Verordnung heißt es kurz, aber leider nicht wirklich schmerzlos: „Der Betrieb von Clubs, Diskotheken und vergleichbaren Einrichtungen ist untersagt.“

Corona-Gipfel und Club-Lockdown: Kölner Veranstalter redet Klartext

Party-Veranstalter Dirk Sid Eno Stumpf („Electronic Love“) im Gespräch mit Tonight News: „Es ist traurig und unverständlich, dass die Versäumnisse der Regierung bei der Impfkampagne jetzt wieder einmal auf dem Rücken der Clubs ausgetragen werden.“ Doch es ist nicht nur der Club-Shutdown, der dem Eventmanager Sorgen bereitet. Dirk Sid Eno Stumpf sieht noch eine ganz andere Gefahr auf uns zukommen: „Jetzt wieder Geimpfte zu bestrafen, führt die Bemühungen um eine Erhöhung der Impfquote ad absurdum und treibt diese nur wieder zusammen mit Ungeimpften zu illegalen Veranstaltungen, bei denen keinerlei Kontrollen herrschen.“ Zur Erklärung: Im Sommer hatte es in Köln zahlreiche „Secret Raves“ (inoffizielle Partys) gegeben, bei denen Hunderte ausgelassen zu Techno feierten. Corona-Kontrollen Fehlanzeige!

>> Hintergrund: Illegale Techno-Party mit 34 Personen in Köln – Polizisten bespuckt <<

Die nächste Party am Samstag, 4. Dezember 2021, kann Stumpf jetzt vergessen. Denn die Inzidenz in Köln liegt weit über 350. „Da steckt eine vierstellige Summe drin, die ich erst mal nicht wieder herein bekomme. Der nächstmögliche Nachholtermin wäre erst im März. Zudem habe ich laufende Kosten.“

 

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Corona-Gipfel: Reineke Fuchs in Köln muss Mitarbeiter entlassen

Auch David Hasert, der die Veranstaltungen im Reineke Fuchs (Aachener Straße) plant, ist am Limit: „Allein durch die Vorgabe von 2Gplus habe ich 50 Prozent meines Umsatzes verloren.“ An zwei aufeinander folgenden Samstagen habe es zwei identische Partys gegeben. Bei der ersten galt 2G, bei der zweiten 2G plus.

David Hasert: „Bei 2Gplus kamen nur halb so viele Leute. Die Kosten waren aber die gleichen.“ Die andere Sorge des Bookers: „Wenn wir jetzt wieder schließen müssen, müssen wir wieder unser ganzes Personal entlassen. Beim letzten Lockdown mussten wir 80 Leute entlassen. Es war sehr schwer, wieder gute Leute an Land zu ziehen.“ Was den Kölner besonders ärgert: „Man kann wieder überhaupt nicht planen, weil man nicht weiß, geht es einen Monat, drei Monate oder ein Jahr.“

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