Nach Bluttat in Münster: Kölner Schausteller erklären Sicherheitskonzept für Deutzer Kirmes

Nach dem Todes-Drama auf der Münster-Kirmes "Send", bei dem ein Familienvater (†31) brutal abgestochen wurde, schärfen jetzt auch andere Kirmes-Betreiber ihre Sicherheitsvorkehrungen nach. So auch in Köln-Deutz.
Die Deutzer Kirmes. Foto: Horst Ossinger dpa
Die Deutzer Kirmes. Foto: Horst Ossinger dpa

Es war ein Schock für ganz Deutschland, als ein junger Vater (†31) am 18. März auf der beliebten Münster-Kirmes Send brutal ums Leben gebracht wurde. Nach einer verbalen Auseinandersetzung ging ein Mann (21) mit einem Messer unvermittelt auf den 31-Jährigen los, tötete ihn mit einem Stich ins Herz! Der Vorfall geht allen voran Schaustellern unter die Haut – so auch in Köln.

Als wir die Budenbetreiber der Deutzer Kirmes wenige Tage vorm Start des großen Frühjahrsrummels an der Deutzer Werft treffen, erklären sie uns ihr neues Sicherheitskonzept.

Otto-Ernst Weber (rechts) vom Kirmes-Vorstand und seine Kollegen erklären uns bei einem Bierchen das neue Sicherheitskonzept. Foto: Ristau/Tonight.de

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Deutzer Kirmes 2023: Vorstand erklärt Sicherheitskonzept

Laut Kirmes-Vorstand Otto-Ernst Weber sei es mittlerweile Vorschrift, dass das Kirmesgelände komplett eingezäunt ist. Einlasskontrollen auf mitgeführte Waffen wird es aber, anders als bei der Osterkirmes in Düsseldorf, nicht geben. Vorstands-Kollege Willy Krameyer: „Alle wollen immer Freiheit leben. Wir sind doch alle gegen einen Überwachungsstaat. Dann können wir jetzt nicht anfangen, die Leute auf der Kirmes zu kontrollieren. Außerdem sind das ja auch nur bestimmte Personengruppen, die Waffen mit sich führen. Die kommen aus bestimmten Kulturkreisen. Aber wir müssten dann ja jeden kontrollieren und das würde einfach zu lange dauern. Dann würden sich Kilometer lange Schlangen bilden.“

Aber: Auf dem gesamten Kirmesgelände werden die Schausteller eigene Ordner verteilen. Otto-Ernst Weber: „Wir haben jetzt die Erlaubnis erhalten, dass unsere Ordner gegenüber Personen einen Platzverweis aussprechen können.“ Heißt im Klartext: Verhaltensauffällige müssten dann sofort das Kirmesgelände verlassen. Weber: „Das durften früher nur Mitarbeiter vom Ordnungsamt.“

Im Herbst 2022 war es zu verhältnismäßig wenig Straftaten auf der Deutzer Kirmes gekommen. Die Kölner Polizei zeigte erhöhte Präsenz.