Muezzinruf zur Moschee: Gebetsruf in Köln könnte am 14. Oktober starten

Im Rahmen der im Grundgesetz verbrieften Freiheit der Religionsausübung startet Köln ein Pilotprojekt: Wenn alles nach Plan läuft, kann der Muezzin in Köln Ehrenfeld schon bald zum Gebet rufen.
Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld
Die Ditib-Moschee in Ehrenfeld. Foto: Christoph Driessen/dpa
Die Ditib-Moschee in Ehrenfeld. Foto: Christoph Driessen/dpa

Aktuell sieht alles so aus, als könne der Muezzinruf erstmals ab dem 14. Oktober an der Kölner Zentralmoschee im Stadtteil Ehrenfeld erschallen. Einige kleine Nachfragen müssen noch geklärt werden, doch der Antrag der Ditib für die Beschallung der Nachbarschaft am Freitag steht.

Eine Sprecherin der Stadt Köln sagte am Sonntag, es müssten nur noch einige Kleinigkeiten nachgebessert werden, dann könne die Türkisch-Islamische Union Ditib mit der Stadt einen entsprechenden Vertrag schließen. „Die Stadt rechnet damit, dass dies kurzfristig erfolgen kann, so dass aller Voraussicht nach Mitte Oktober der Muezzin rufen könnte.“ Zuvor hatte die „Rheinische Post“ berichtet.

Der Muezzin dürfte dann einmalig zwischen 12 und 15 Uhr für eine maximale Dauer von fünf Minuten zum Freitagsgebet rufen. Da es sich um ein Pilotprojekt handele, sei der Vertrag auf zwei Jahre befristet, sagte die Sprecherin. Die Ditib müsse außerdem mit einem Flyer die Anwohner informieren und eine Ansprechperson benennen.

Köln hatte vor einem Jahr erklärt, dass Moscheegemeinden auf Antrag und unter Auflagen künftig ihre Gläubigen zum Gebet rufen dürften. Die Stadt verweist dabei auf die im Grundgesetz verbriefte Freiheit der Religionsausübung. Während in Kirchen die Glocken läuteten, um die Gläubigen zum Gottesdienst zu rufen, seien es in den Moscheen die Rufe des Muezzins.

dpa