Mit Stethoskop auf Nippel gedrückt: Frauen schildern Horror-Untersuchungen bei Kölner Amtsarzt

Krasse Vorwürfe gegen einen Kölner Amtsarzt! Er soll Frauen ohne Grund aufgefordert haben, ihren Oberkörper zu entblößen.
Arzt Doktor
Foto: Shutterstock/Billion Photos
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Nach Vorwürfen entwürdigender Untersuchungen erwägt die Stadt Köln beamtenrechtliche Konsequenzen gegen einen Amtsarzt. Zudem sei der Arzt bis auf weiteres von Untersuchungen abgezogen worden und werde nun in einem anderen Bereich ohne Patientenkontakt eingesetzt, teilte ein Stadtsprecher am Mittwoch (4. Januar) mit. „Darüber hinaus hat das Gesundheitsamt seine Abläufe dahingehend geändert, dass zukünftig Frauen nur von Ärztinnen begutachtet werden. Sollte es aufgrund von einzuhaltenden Fristen einmal nicht möglich sein, wird weibliches medizinisches Personal hinzugezogen.“

Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ über fragwürdige Untersuchungsmethoden im Kölner Gesundheitsamt berichtet. Lehrerinnen, die sich vor einer Verbeamtung medizinisch untersuchen lassen mussten, wurden demnach ohne für sie erkennbaren Grund aufgefordert, ihren BH abzulegen. Mehrere Minuten habe sie halbnackt vor einem Arzt gelegen, schilderte eine 29-Jährige. „Es war so furchtbar, dass ich es einfach nur hinter mich bringen wollte“, sagte sie. Mehrere Frauen meldeten sich anschließend bei der Zeitung und schilderten ähnliche Erfahrungen.

„Nach dem Eingangsgespräch hat mich der Arzt aufgefordert, den Oberkörper komplett frei zu machen und mich auf die Liege zu legen“, schilderte eine Betroffene. Sie habe da zwar gestutzt, sich aber unter Druck gesetzt gefühlt, da ihre Verbeamtung von dem ärztlichen Gutachten abgehangen habe. Bei komplett entblößter Brust habe der Arzt ihre Reflexe getestet. „Ich habe einfach nur geschwiegen und an die Wand geschaut“, sagte sie. „Ich wurde erst richtig stutzig, als er mich mit dem Stethoskop abhörte. Damit drückte er auf meine Brustwarze.“ Der Arzt soll daraufhin gesagt haben: „Oh, entschuldigen Sie bitte, ich war so von Ihrem Bauchnabel-Piercing fasziniert, dass ich nicht geschaut habe, wo ich drücke.“

dpa