Mann schießt auf autistischen Stiefsohn (11) – der geht mit Schusswunden spielen

Prozessauftakt in Bonn: Weil ein Stiefvater auf seinen autistischen Stiefsohn geschossen hat und ihm anschließend nicht geholfen hat, muss er sich nun vor Gericht verantworten.
Schreckschusspistole Walther P22
Eine Schreckschusspistole/Symbolbild. Foto: Oliver Killig/zb/dpa
Eine Schreckschusspistole/Symbolbild. Foto: Oliver Killig/zb/dpa

Freitagmorgen, 21. Januar 2022, steht ein 33-Jähriger vor dem Bonner Landgericht, weil er auf seinen elfjährigen Stiefsohn geschossen haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann schwere Misshandlung eines Schutzbefohlenen, gefährliche Körperverletzung sowie versuchten Mord durch Unterlassen vor.

Bonn: Mann schießt auf Stiefsohn – Prozessauftakt

Laut Anklage soll der Stiefvater am 8. April 2021 bei Schießübungen in seinem Keller in Königswinter den Jungen mit drei Schüssen aus einer Luftdruckwaffe schwer verletzt haben. Anschließend soll der Junge, der Autist ist und sich nicht verständlich machen kann, noch im Dorf mit anderen Kindern gespielt haben.

Als er zwei Stunden später heimkehrte, ging es ihm so schlecht, dass er in eine Kinderklinik gebracht wurde. Dort erst entdeckten Ärzte die akut lebensbedrohlichen Einschüsse und informierten die Polizei. Der Stiefvater wurde zwei Wochen später festgenommen. Für den Prozess sind bis Ende Februar acht Verhandlungstage terminiert.

Mehr News zum Thema: 

mit dpa