Köln: Kostet die Sanierung des Römisch-Germanischen Museums 50 Millionen Euro mehr?

Seit Jahren schon wird das Römisch-Germanische Museum in Köln saniert. Inzwischen aber werden die Kosten immer höher. Die Gründe sind vielfältig.
Römisch Germanisches Museum
Touristen gehen über den Roncalli-Platz am Römisch Germanischen Museum vorbei. Foto: Oliver Berg/dpa
Touristen gehen über den Roncalli-Platz am Römisch Germanischen Museum vorbei. Foto: Oliver Berg/dpa

Beinahe jedes Kind aus Nordrhein-Westfalen dürfte das Römisch-Germanische Museum (RGM) in Köln kennen – ist es doch oftmals Ziel von Ausflügen und Museumsbesuchen von Schulen.

Seit einiger Zeit wird das Museum am Roncalli-Platz nun schon saniert. Doch die Kosten explodieren. Eigentlich waren von der Stadt 2015 ca. 40 Millionen Euro für das denkmalgeschützte Gebäude veranschlagt worden. Sieben Jahre später ist klar, dass die Summe nicht mal annähernd reichen wird.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, sind die Kosten inzwischen auf mehr als das Doppelte angestiegen. So soll die Sanierung inzwischen 91 Millionen Euro kosten. Nicht schuldlos dabei ist der Denkmalschutz, dem das Haus seit 2016 unterliegt.

Fehlplanungen und „vorgeschobene“ Gründe?

Doch nicht nur der Denkmalschutz sorgt für explodierende Kosten. Auch „nicht vorhersehbare bauliche Risiken“ sowie „nicht kalkulierbare kaufmännische Risiken“ werden in einer eigens dafür anberaumten Pressekonferenz genannt. So seien auch die Pandemie und der Krieg in der Ukraine verantwortlich für die Mehrkosten.

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Doch allein daran festmachen kann man die aktuellen Probleme auch nicht. Denn dass das Haus saniert werden muss, wurde bereits 2011 beschlossen. Seit 2018 ist das Museum bereits geschlossen und umgezogen. Zu jener Zeit waren eine Pandemie und ein Krieg in Osteuropa noch in weiter Ferne.

Daher rückt die Stadtverwaltung immer mehr ins Zentrum der Kritik. Ob das Museum tatsächlich 2026 wieder öffnen wird, ist derzeit nicht absehbar. Allein das wäre schon fünf Jahre später, als in ersten Entwürfen geplant. Doch an diesen Zahlen zeigt sich, wie lange sich das Projekt bereits zieht.

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Zudem gibt es noch viele Anschlusspläne, über die 2023 beraten werden soll. Sollte dies im selben Tempo geschehen, wie die Sanierung, droht der Stadt Köln eine Baustelle mitten im Zentrum von ungekanntem Ausmaß.