Kölsch-Brauerei-Chef über Düsseldorf: So wollen wir nicht werden

Köln gegen Düsseldorf? Diesmal geht es um die Brauereien – ein Kölsch-Brauerei-Chef will Düsseldorfer Verhältnisse verhindern.
In einem Brauhaus wie diesem fließt das Kölsch gut und gerne (Symbolbild). Foto: Oliver Berg/dpa
In einem Brauhaus wie diesem fließt das Kölsch gut und gerne (Symbolbild). Foto: Oliver Berg/dpa

Wenn wir jede Spitze, die ein Kölner jemals gegen einen Düsseldorfer – und andersherum – rausgehauen hat, auflisten würden, wir wären Jahre damit beschäftigt. Nun gibt es aber mal einen fundierten Quervergleich zwischen den beiden Städten – und es geht um das geliebte Bier.

In einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ blickt Geschäftsführer Michael Rosenbaum auf die Zukunft des Kölsch-Bieres. Immerhin war es bei einem der interessanten Kölsch-Deals der jüngeren Vergangenheit mittendrin – seine Brauerei zur Malzmühle Schwartz GmbH & Co. KG hat zum 1. Januar 2022 Sünner Kölsch übernommen. Oder wie man es vereinfacht ausdrücken kann: Mühlen Kölsch hat Sünner Kölsch gekauft.

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Kölsche Bierbrauer über Düsseldorf: „Außer ein paar Hausbrauereien ist da nicht viel geblieben“

Die Zielrichtung, die aber nicht nur für die Hersteller von Mühlen und Sünner gelten wird, ist klar. „Wir als Kölschbrauer müssen aufpassen, dass wir […] an einem Strang ziehen und Kölsch als stärkste Biermarke in Köln erhalten“, erklärt Rosenbaum. Für ein Negativbeispiel blickt er dafür auf eine bestimmte andere Stadt im Rheinland: „Sonst geht es uns wie den Düsseldorfer Altbierbrauern. Außer ein paar Hausbrauereien ist da nicht viel geblieben.“

Als Beispiele für die Hausbrauereien in der NRW-Landeshauptstadt sind etwa Schlüssel und das Uerige zu nennen. Ein großer Unterschied ist hier, dass das Bier dieser Brauereien nicht im großen Maße für die Industrie bestimmt ist. Außerhalb der Düsseldorfer Stadtgrenzen gibt es das Bier dann kaum noch.

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Darüber hinaus gab es einst eine viel größere Auswahl an Altbier in Düsseldorf – in Medienberichten ist etwa von 30 die Rede. Mittlerweile sind es weniger als zehn, da ist Köln noch deutlich besser aufgestellt. Um auch den modernen Herausforderungen des Bier-Marktes standhalten zu können, hat Rosenbaums Unternehmen zuletzt gehandelt.

Die Produktion von Sünner und Mühlen findet nun in Köln-Kalk statt. Die Kapazität beim bisherigen Standort am Heumarkt sei erschöpft gewesen. Etwas außerhalb der Innenstadt soll dann nun aus allen Rohren gefeuert werden, um Kölsch auch über die kommenden Jahre und Jahrzehnte an der Spitze des Kölner Bierkonsums zu halten.

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