Kölner Pflegerin packt aus: „Hauptsache die Impfung noch abrechnen“

Eigentlich müssen Impf-Patienten vor ihrer Coronaschutz-Impfung unterschreiben, dass sie mit dieser einverstanden sind und die Haftung für mögliche Risiken und Nebenwirkungen selbst tragen. Doch wie eine Pflegerin aus Köln berichtet, werden mittlerweile auch gehäuft Palliativ-Patienten geimpft, die gar nicht mehr ansprechbar sind und keinen Vormund haben.
Corona-Impfung Biontech
Ein Arzt zieht den Impfstoff mit einer Spritze auf. Foto: Sven Hoppe/dpa
Corona-Impfung Biontech
Ein Arzt zieht den Impfstoff mit einer Spritze auf. Foto: Sven Hoppe/dpa

Die Seniorenvertretung Köln-Innenstadt macht auf das ethisch fragwürdige Phänomen in einem offenen Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker (65, parteilos) aufmerksam. Darin beschreibt Karl-Heinz Pasch, Sprecher der Seniorenvertretung Innenstadt, die Zustände, die von verschiedenen Pflegerinnen an ihn heran getragen wurden. Aus dem Brief geht hervor, dass Patienten in Pflegeheimen und auf Palliativ-Stationen noch kurz vorm Tod zum vierten Mal gegen Covid-19 geimpft wurden – ohne, dass sie ihre Einverständnis gegeben hatten.

Eine Pflegerin wird im Wortlaut zitiert: „Warum werden Menschen, die maximal noch eine oder zwei Wochen zu leben haben, weder schlucken noch sprechen können, die bettlägerig und vollständig geimpft sind, die mehr Morphium bekommen als Nahrung und Wasser, während des Sterbens zum vierten Mal gegen Corona geimpft? Um das drei-vier-fünffach geimpfte Personal zu schützen?“ Die Angestellte holt aus: „Das einzige, was meine Patienten wollen, ist ausreichend Luft bekommen und jemanden, der ihnen ab und zu mal für ein paar Minuten die Hand hält, aber keine vierte Impfung während des Sterbens!“

Geld als Motivation? Impf-Skandal bei sterbenden Senioren

Als Motivation für das Vorgehen jener Ärzte sehe sie ganz klar einen finanziellen Nutzen: „Nach 17 Jahren Pflege fällt mir wieder mal die Kinnlade herunter, wie dreist und eiskalt man mit alten und jetzt sogar sterbenden Menschen umgeht, Hauptsache man kann die Impfung noch abrechnen.“ Des weiteren informiert sie die Seniorenvertretung darüber, dass diese Vorfälle ausschließlich bei Sterbenden ohne Angehörige und ohne Vormundschaft auftreten.

Ärzte seien nicht zum Impfen bestellt worden und hätten die Schwestern dann im Vorbeigehen darüber informiert, die sterbenden Patienten auch noch schnell gegen Corona geimpft zu haben. Die Pflegerin: „Wir Schwestern hatten vor Wut alle die Tränen in den Augen.“ Mittlerweile würden sich immer mehr Kollegen bei ihr melden, die über „impftechnisches Abgrasen von Sterbenden ohne Vormundschaft“ berichteten. Eine Patientin sei noch 12 Stunden vor ihrem Tod zum vierten Mal gegen Corona geimpft worden.

Offener Brief an die Stadt Köln: Ethikrat gefordert

Die Seniorenvertretung Köln-Innenstadt empfinde die beschriebenen Vorkommnisse als skandalös und forderte die Stadt Köln deshalb in einem offenen Brief, der Tonight News vorliegt, zum Handeln auf. Konkret fordert Karl-Heinz Pasch die Einführung eines unabhängigen Ethikrates in allen privaten und staatlichen Pflegeeinrichtungen. Bislang habe man von der Stadt Köln jedoch noch keine Antwort erhalten.

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