Kölner Influencer Henrik Stoltenberg wegen Nazi-Parolen verurteilt – RTL reagiert

Ein Influencer soll Nazi-Parolen gegrölt haben und musste sich deswegen vor dem Landgericht in Köln verantworten. Am Ende wurde er zu einer hohen Strafe verurteilt. Auch RTL reagierte auf den Skandal.
Foto: Shutterstock / nampix
Foto: Shutterstock / nampix

In der Unterhaltungsbranche ist Henrik Stoltenberg kein unbeschriebenes Blatt: Der 26-jährige aus Köln wirkte bereits bei mehreren Reality-TV-Formaten mit und feiert auch auf Social-Media großen Erfolg. Rund 217.000 Menschen folgen seinem Kanal bei Instagram. Mit seinen Bildern sorgt Kölner gerne mal für Aufsehen. So lautet seine Selbstbeschreibung auf der Plattform „Brezzels“ beispielsweise: „Ich bin komplett crazy, aufgeschlossen, ehrgeizig, zielstrebig, loyal und ein Partyboy“ und verspricht seinen Followern Einblicke aus seinem „krassen frechen Leben“. In einem aktuellen Instagram-Post sieht man ihn passend dazu nackt auf einem Pferd sitzen.

Instagram

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Instagram angezeigt werden.
Datenschutzseite

Einverstanden

Mit einer Aktion überschritt Stoltenberg jedoch eine Grenze: So grölte er im vergangenen Jahr lautstark Nazi-Parolen aus seiner Kölner Wohnung. Für dieses Verhalten musste er sich am Mittwoch (22. Februar) vor dem Amtsgericht verantworten.

Kölner Influencer Henrik Stoltenberg äußert ausländerfeindliche Aussagen

Nach Angaben der „Bild“ und des „Kölner Stadtanzeiger“ soll der Enkel des ehemaligen Verteidigungsministers Gerhald Stoltenberg am 9. Juli 2022 „Heil Hitler“ aus dem Fenster seiner Wohnung in Köln gerufen haben. Im gleichen Moment sollen zwei Polizisten an seinem Haus vorbeigegangen sein, die so zu Zeugen seiner verbalen Engleistung wurden.

Doch bei diesem einmaligen Übertritt blieb es nicht. Nur wenige Wochen nach dem Vorfall soll sich der Influencer herablassend über Menschen aus dem Ausland geäußert haben. Laut „Bild“ soll er unter anderem gegrölt haben: „Scheiß Kanaken! Man müsste denen allen den Hals abschneiden.“

Kölner Influencer Henrik Stoltenberg nur „vermindert schuldfähig“

Für seine Aussagen wurde der 26-Jährige vor dem Kölner Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt. Seine Nazi-Parolen sind jedoch nicht das erste Vergehen des Influencers. So ist er bereits wegen Körperverletzung, versuchter Nötigung und Betruges vorbestraft. Wie der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet, befand die Richterin, dass Stoltenberg Reue für seine Taten zeigte. Zudem soll er nur vermindert schuldfähig gewesen sein, da er an den Tatabenden unter Alkoholeinfluss stand.

>Fortschritt in Köln: Schulen erhalten 4000 digitale Tafeln – mit diesen Funktionen<<

RTL wirft Kölner Influencer Henrik Stoltenberg aus dem Programm

Auch RTL reagiert auf den Prozess gegen den Influencer und zieht eine drastische Konsequenz: Der Sender distanzierte sich von Stoltenberg und warf den 26-Jährigen kurzerhand aus seinem Programm. Zuvor war er in mehreren Reality-TV-Formaten der Streaming-Plattform RTL+, wie etwa „The Real Life #nofilter“, „Love Island“ und „Temptation Island VIP“, zu sehen gewesen.

„Weder die Vorwürfe gegen Henrik Stoltenberg noch der Gerichtstermin waren uns bis zur aktuellen Berichterstattung bekannt. RTL+ und filmpool legen großen Wert auf Fairness und Toleranz und wir distanzieren uns in aller Form von diskriminierenden oder beleidigenden Äußerungen“, verkündete der Sender.

>> „Der Bachelor“ bei RTL: Die Rosenkavaliere aller dreizehn Staffeln<<

Der Fernsehsender kündigte zudem an, den aktuellen Dreh mit dem Influencer abzubrechen und alle Folgen, in denen er mitwirkt, von RTL+ zu löschen.