Köln: Mitarbeiterin mit No-Go gegen Obdachlose – die Stadt muss eingreifen

In der Kölner Innenstadt hat eine Mitarbeiterin eines Geschäftes Bretter mit Nägeln gegen Obdachlose ausgelegt. Nun droht der Mitarbeiterin Ärger.
Obdachloser
Ein Obdachloser auf der Straße. Foto: Shutterstock/Andrey_Popov
Ein Obdachloser auf der Straße. Foto: Shutterstock/Andrey_Popov

Geschäfte, die vor ihren Türen keine Bettler oder Menschen haben wollen, die kein Dach über dem Kopf haben und obdachlos sind, kommen meist auf eigenartige Ideen. In der Kölner Innenstadt rief aber nun eine besonders perfide Masche das Ordnungsamt auf den Plan. Denn in der Ehrenstraße hatte ein Schuhgeschäft Bretter mit Nageln versehen und diese vor die Schaufenster nach Ladenschluss ausgelegt.

Der Grund für das Geschäft lag nahe. In den Nischen vor dem Geschäft legten sich Obdachlose des Nachts zum Schlafen nieder. Generell wäre das auch kein Problem gewesen, heißt es. Allerdings war der Eingang am nächsten Morgen zugemüllt und mit menschlichen Ausscheidungen versehen. Daher habe eine Mitarbeiterin so gehandelt.

Allerdings war dies wohl nicht mit der Firma selbst abgesprochen, sondern in Eigeninitiative geschehen. Ein Aushang am Laden aber bringt die Lage auf den Punkt: „Leider sind wir gezwungen, den Türzugang von einem nächtlichen, ungebetenen Gast, zu schützen, welcher uns regelmäßig seine Exkremente und seinen Müll hinterlässt. Wir ertragen diese Schweinereien und Gerüche nicht mehr“, heißt es da.

Beim „Express“ führte die Mitarbeiterin weiter aus, was darunter zu verstehen ist: „Jeden Morgen müssen wir hier 45 Minuten die Ausscheidungen von Menschen wegmachen. Wir haben schon mehrfach die Polizei gerufen. Nach einem Platzverweis kommen sie nach zwei Stunden zurück. Unsere Kundschaft und die Nachbarschaft beschweren sich über den schlimmen Gestank. Ich bin fertig mit den Nerven. Das war eine Notlösung.“

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Es seien auch nicht alle Obdachlosen so, es gebe auch positive Beispiele. Das die Bretter aber nicht die beste Idee waren, sah die Mitarbeiterin ein. Schließlich sei zudem eine sehr hohe Verletzungsgefahr gegeben, sollte jemand auf die Bretter fallen. Daher hat auch das Ordnungsamt den Fall nach der Räumung nicht einfach ad acta gelegt. Der Mitarbeiterin droht noch ein juristisches Nachspiel. Denn auch die Feuerwehr musste zu Hilfe geholt werden, um die festgeketteten Bretter abzumontieren.