Köln: Erster Antrag auf Muezzin-Rufe kommt von der Schäl Sick

In Köln-Mülheim soll bald der Muezzin zum Gebet rufen. Anwohner sollten sich also nicht über ein laut hallendes "Alahu akbar" in der Nachbarschaft wundern.
Moschee Köln
Foto: Shutterstock/Bilderstoeckchen
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Paukenschlag bei Kölner Muslimen. Eine erste Moscheengemeinde hat jetzt den Antrag auf Muezzin-Rufe gestellt. Wie Tonight News von einer Stadt-Sprecherin erfuhr, kam die Anfrage von der Schäl Sick. Wo genau im rechtsrheinischen Köln dann demnächst immer freitags „Alahu akbar“ („Gott ist groß“) durch die Straßen hallt, wollte man noch nicht sagen. Die „Bild“ will allerdings wissen, dass der Antrag aus dem Stadtteil Mülheim kam. Er werde nun geprüft. Wann mit einem Ergebnis zu rechnen ist, ist zunächst nicht abzusehen.

Köln hatte Anfang Oktober erklärt, dass Moscheegemeinden auf Antrag und unter bestimmten Auflagen künftig ihre Gläubigen zum mittäglichen Freitagsgebet rufen dürften. Zu den Auflagen gehört, dass der Gebetsruf nicht länger als fünf Minuten dauert. Für die Lautstärke gibt es eine Höchstgrenze, die je nach Lage der Moschee festgelegt wird. Außerdem muss die jeweilige Moscheegemeinde die Nachbarschaft frühzeitig mit Flyern informieren und eine Ansprechperson benennen, die Fragen beantworten oder Beschwerden entgegennehmen kann. Das Modellprojekt ist zunächst auf zwei Jahre befristet. In den ersten Wochen nach dem Start waren aber noch keine Anträge eingegangen.

Stadt Köln erlaubt Muezzin-Ruf und vergleicht das mit Kirchengeläut

Die Stadt Köln verweist bei ihrer Initiative auf die im Grundgesetz verbriefte Freiheit der Religionsausübung. Während in christlichen Kirchen die Glocken läuteten, um die Gläubigen zum Gottesdienst zu rufen, seien es in den Moscheen muslimischer Glaubensgemeinschaften die Rufe des Muezzins, die diesen Zweck erfüllten.