Deutzer Kirmes raubt Anwohnern letzten Nerv: „Wahnsinn, was hier abgeht!“

Die Deutzer Kirmes gerät immer mehr in die Kritik. Anwohner gehen auf die Barrikaden und fordern ein Umdenken. Ein CDU-Bezirksvertreter will die Geschehnisse genauer unter die Lupe nehmen.
Deutzer Kirmes Köln
Die Deutzer Kirmes am Rhein. Foto: Blende8/Shutterstock
Die Deutzer Kirmes am Rhein. Foto: Blende8/Shutterstock

Die Deutzer Kirmes ist aktuell Gegenstand vieler Diskussionen. Am 20. April gab es bereits Ausschreitungen rund um den Rummel. Dabei wurde unter anderem eine Polizistin verletzt. Zudem mehren sich in den vergangenen Tagen die Stimmen, die sich gegen die Deutzer Kirmes aussprechen und Konsequenzen fordern.

Anwohner sprechen von nie dagewesenen Problemen. So sollen das Müllaufkommen, die Verkehrslage, der Lärm und die damit einhergehenden Belästigungen ein Ausmaß angenommen haben, was es so bislang noch nicht gegeben habe. Als Konsequenz auf die Ausschreitungen am Familientag am 20. April wurde der folgende Familientag am 27. April vorsorglich abgesagt. Eine Enttäuschung für Schausteller und eine Bankrotterklärung für den Jahrmarkt.

Die Politik in Person von Bezirksbürgermeister Andreas Hupke versucht bei „24rhein“ zu beschwichtigen und schiebt die Schuld auf die Jugendlichen, die „heute einfach anders drauf“ seien. Gelöst ist damit aber keines der Probleme. Gegenüber dem „Express“ schilderte eine Anwohnerin die Probleme und berichtete von Hauseingängen, die volluriniert seien, über Drogenabhängige, die sich vor Ort tummeln, sowie die riesige Lärmbelästigung.

„Das macht mich kirre!“

Norbert Monßen ist einer von den Anwohnern und erklärte ebenfalls: „In keiner deutschen Großstadt gibt es eine Kirmes, die 16 Tage geht und zudem mitten in einem Wohngebiet stattfindet. Das gibt es nur in Köln.“ Zudem habe es die Stadt bis heute nicht einmal geschafft, eine Lärmmessung vorzunehmen. „Man muss sich mal vorstellen, dass es bis heute keine einzige Lärmmessung durch die Behörden gab. Man weiß also nicht und will es auch nicht wissen, welchem Lärm wir hier täglich ausgesetzt sind“, so Monßen.

Die Anwohner haben daher in Eigenregie Messungen vorgenommen und kommen so auf rund 80 Dezibel an ihren Fenstern. „Das bedeutet, dass ich hier auf dem Balkon einen vergleichbaren Lärm habe, als wenn ein Elektro-Rasenmäher neben mir läuft. Stundenlang, tagelang. Das macht mich wirklich kirre“, so eine Anwohnerin. Daher fordern die Menschen in Deutz nun Konsequenzen. „Solche Szenen wie vor 10 Tagen, als die Kirmes völlig überfüllt war und aggressive Heranwachsende einen Großeinsatz der Polizei auslösten, beweist, dass wir hier in Deutz ein grundsätzliches Problem haben. Und das muss gelöst werden.“

Für die nächste Bezirksvertretungssitzung fordert CDU-Bezirksvertreter Mario Schmitz daher, dass die Deutzer Kirmes und das Konzept auf den Prüfstand gestellt werden. „Die Geschehnisse müssen vollständig aufgeklärt werden.“

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