Nach Corona-Krise: So geht es dem Kostüm-Riesen Deiters heute

Ob blutrote Halloween-Kostüme oder knallbunte Karnevalsperücken: Der Verkleidungsspezialist Deiters verkauft wieder deutlich mehr. In Corona-Zeiten lag die rheinische Firma am Boden. Nun hat sich die Stimmung aufgehellt.
Deiters-Chef Herbert Geiss
Deiters-Chef Herbert Geiss freut sich über viele verkaufte Tickets. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Deiters-Chef Herbert Geiss
Deiters-Chef Herbert Geiss freut sich über viele verkaufte Tickets. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Der von den Corona-Folgen gebeutelte Kostümhändler Deiters sieht sich wieder auf Kurs. Die Nachfrage habe deutlich angezogen, und der Umsatz sei auf Vorkrisenniveau, sagt Firmeninhaber Herbert Geiss der Deutschen Presse-Agentur. „Es war eine lange Durststrecke, die wir zum Glück überstanden haben.“ Er rechnet damit, dass seine Firma in dem bis Ende März laufenden Geschäftsjahr so viel Umsatz macht wie im Geschäftsjahr 2019/20, das noch keine Corona-Folgen hatte. Deiters hat derzeit rund 400 Vollzeitkräfte, von denen 120 in den vergangenen sechs Wochen neu eingestellt wurden. «Es geht wieder aufwärts», sagt Geiss.

Im ersten Corona-Geschäftsjahr 2020/21 hatte Geiss von einem Umsatzeinbruch von 90 Prozent berichtet – damals wurden Karnevalsfeiern abgesagt. Private Motto-Partys waren wegen Kontaktbeschränkungen verboten. „Die Leute hatten keinen Anlass, sich zu verkleiden“, erinnert sich der 40-Jährige. Das habe sich völlig geändert.

Geiss zeigt sich überzeugt, dass sein Geschäftsmodell unbeschadet aus der Corona-Krise hervorgegangen ist. „Die Menschen wollen sich kostümiert treffen und ausgelassen miteinander feiern – ob zum Oktoberfest, bei privaten Partys, auf Festivals, zu Halloween oder Karneval.“ Er sei sehr erleichtert, dass sich die Situation seiner Firma verbessert habe. „Ich kann jetzt nachts wieder besser schlafen.“

Mit Geschäftszahlen hält sich der Firmeninhaber zurück. Im Geschäftsjahr 2021/22 (bis Ende März) habe der Umsatz noch 60 Prozent niedriger gelegen als im Vor-Corona-Geschäftsjahr 2019/20. Eine absolute Zahl nennt er nicht.

Deiters: Corona-Miesen werden 2023 im Bundesanzeiger veröffentlicht

Laut Bundesanzeiger machte Deiters 2019/20 noch einen Gewinn von 1,3 Millionen Euro. 2020/21 war es ein Verlust von 3,7 Millionen Euro. Zum Verlust 2021/22 will sich Geiss nicht äußern. Diesen Wert muss er erst im kommenden Jahr im Bundesanzeiger veröffentlichen. Deiters hat rund 30 Läden, die schwerpunktmäßig im Rheinland sind, etwa in den Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf. Unlängst kamen Neueröffnungen in Hamburg und in Weiterstadt bei Darmstadt hinzu. Eine in Oberhausen steht kurz bevor.

Die Firma aus Frechen ist Marktführer in der kleinen Kostümbranche. Ein Konkurrent mit Filialen ist Karnevalswierts aus Heerlen bei Aachen. Zudem mischen reine Online-Händler mit.

dpa